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LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition)

Titel: LIADEN: Showdown für Clan Korval (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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Wange.
    »Die Narbe ist weg, Boss«, murmelte sie und folgte mit dem Finger der Linie, die sie einst abgebildet hatte.
    »Viele Narben sind fort. Ich bin – Miri …« Er holte tief Luft. »Miri, lass uns miteinander schlafen.«
    »Hier?«, fragte sie, neckte ihn, als ob ihr eigenes Blut nicht bereits vor Leidenschaft kochen würde.
    Er griff nach oben und fing ihre Hand ein. »Warum nicht?«, murmelte er und küsste ihre Fingerspitzen, bevor er ihr mit purem Schalk direkt in die Augen sah. »Die Tür ist abgeschlossen.«
      
    Es war eine alte Angewohnheit von Emrith Tiazan, der personifizierten Erob, ein oder zwei Runden im Atrium zu spazieren, ehe sie zu Bett ging. Da dies auch die Gewohnheit ihres Vaters gewesen war, der vor ihr Delm gewesen war, hatte man den Tag-und-Nacht-Zyklus des Raums lange Zeit entgegen dem des draußen liegenden Gartens programmiert, in dem der Setzling des Baums von Korval regierte.
    Hier gab es normale Pflanzen mit sanften Manieren und besser geeignet, um den Schlaf zu fördern. Korvals Baum förderte wilde Träume von einer Art, die für alte Frauen nicht geeignet war, die bereits ein Drittel ihres Hauses in den letzten kriegerischen Ereignissen verloren hatten.
    Alleine mit ihren Gedanken und ihren Toten spazierte sie durch die süß duftenden Wege, machte hier und da eine Pause, um das Wachstum bestimmter Blumen zu bewundern. Ihre Schultermuskeln begannen, sich unter dem falschen Sonnenlicht zu entspannen, ihre Hausstiefel machten ein sanftes Geräusch auf dem Kiesweg, die ersten Noten des singenden Gewässers kamen um die nächste Abbiegung und neckten ihre Ohren. Von allem hier, das so sanft und normal war, sehr beruhigt, entspannte sich Emrith Tiazans Gesicht zu einem Lächeln.
    Sie folgte dem Pfad und das vollständige Lied des Wassers begrüßte sie. Sie hielt inne, wie sie es immer tat, das Gesicht der falschen Sonne zugewandt, die Augen genießerisch geschlossen, ehe sie dann über die kleine Steinbrücke zu ihrem speziellen Ort wanderte, einem steinernen Alkoven, umringt von einfachen Steinpflanzen, erfüllt vom wunderbaren Wasser.
    Wasser, das an diesem Abend fast zum Überlaufen gebracht wurde, und zwar von zwei großen, grünen … Dingern.
    Emrith hielt sie zuerst für zwei gleich aussehende Steine, von einem gutmeinenden aber verrückten Gärtner hier platziert. Dann sah sie das ausgestreckte Vorderbein des Kleineren, das in einer dreifingrigen Hand endete. Sie kam näher, entdeckte weitere Details – von einem Kamm gezierte Gesichter mit schlitzförmigen Nasen, einen hornigen, grünen Rücken, sowie einer schalenartigen Substanz, die jeden der großen Körper zu umschließen schien. Beide schienen zu schlafen. Oder sie waren tot. Emrith starrte sie lange an. Sie fragte sich nicht einmal, woher sie kamen – zu wessen Machtbereich diese fremden, unbehaglichen oder gar gefährlichen Seltsamkeiten des Universums letztlich gehörten.
    Schließlich seufzte sie und tat etwas, was sie bisher nur ein einziges Mal in diesem Garten gemacht hatte – sie griff in ihre Tasche und aktivierte den Kommunikator.
    »Meine Delm?« An Der hörte sich erstaunt an, und das war auch nicht anders zu erwarten, dachte sie bitter.
    »Finde Shan yos’Galan«, sagte sie und bemühte sich um angemessene Gelassenheit. »Bring ihn zu den singenden Wassern im Atrium. Ich glaube, dass ich etwas gefunden habe, das zu seinem Haus gehört.«
      
    Wie vereinbart wartete die Mehrheit ihrer Gruppe im Seitengarten, während Nelirikk vorausging, um dem Captain die Anwesenheit der Scouts wie auch der Rekruten zu melden.
    Es war schon recht spät und er war sicher, dass der Medtechniker, der derzeit für den Captain verantwortlich war, seinen Besuch für unangemessen halten würde. Hätte er sich wie ein normaler Yxtrang-Offizier verhalten, so wäre der Techniker beiseitegeschoben worden und er hätte seinen Bericht abgegeben: Die Pflicht eines Soldaten war wichtiger als alles andere: Krankheit, Vergnügen, Schlaf oder Nahrung.
    Liaden hingegen sortierten Pflichten anders und die Notwendigkeiten des Soldatentums waren nicht immer ganz oben auf der Liste. Wodurch es dazu kommen konnte, dass ein einfacher Medtechniker einem Captain Befehle erteilen durfte.
    Auch war es entsprechend dem komplexen Netz von Regeln und Etikette, in das sich die Liaden woben, für den Gehilfen eines Captains unziemlich, die Hand gegen einen Medtechniker zu erheben, um zu seinem Captain zu gelangen.
    Es war daher notwendig, eine

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