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Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Titel: Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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Zeit in den Wald ging. Außerdem gab es für derlei Liebesabenteuer erheblich geeignetere Plätze als diesen recht verfilzten Wald westlich des Liberty Lake.
    Augenblicke später entdeckte er eine vierte Gestalt. Noch ein Junge. Alle vier hielten auf einen mehrere Meter tiefen, felsigen Einschnitt zu, der eine kleine waldige Anhöhe wie ein V durchschnitt.
    Was um alles in der Welt wollten die vier bloß in dieser Felsspalte?
    Er zögerte kurz, ob er sich besser auf sein Vorhaben konzentrieren sollte. Aber was war, wenn die vier den Schuss hörten und schneller bei ihm waren, als ihm lieb sein konnte? Die Stelle mit dem morschen Baumstamm am Waldrand war gar nicht so weit von dieser Felsspalte entfernt. Und konnte er sicher sein, dass er nicht doch laut aufschrie und stöhnte, wenn die Kugel ihm durch den Leib fuhr und seine Innereien zerfetzte?
    Gut möglich, dass sie gar nicht daran dachten, ihm zu Hilfe zu eilen, wenn sie ihn schreien hörten. Aber es war ratsamer, nicht darauf zu bauen. Wenn er mitbekommen wollte, wann die vier wieder verschwanden, musste er sie wohl oder übel beobachten.
    Er folgte ihnen, näherte sich ihnen von ihrer linken Flanke aus, und dank des Nachtsichtgeräts schloss er schnell und unbemerkt zu ihnen auf.

45
    »Wenn doch Duke jetzt auch bei uns sein könnte!«, murmelte Carson, während er dicht hinter Kendira blieb. Es war so dunkel im Wald, dass man sich leicht aus den Augen verlieren konnte, wenn man zu großen Abstand zueinander hielt. Die dichte Wolkendecke brachte eben nicht nur Vorteile. » Warum hat es ausgerechnet meinen besten Freund treffen müssen! «
    » Jammere nicht! « , zischte Nekia, die hinter ihm ging.
    » Ich jammere nicht! « , widersprach er.
    » Doch, das tust du! «
    » Quatsch! Ich mache mir nur Gedanken. Ich kann nun mal nicht so leicht vergessen, dass Duke ahnungslos in sein Verderben geflogen ist. «
    » Er ist wahrlich nicht der Einzige gewesen. Colinda und Leota, Samarra und Fay und all die anderen aus unserem Dorm hat es auch getroffen « , hielt Nekia ihm vor. » Und glaubst du vielleicht, wir würden uns nicht wünschen, sie könnten jetzt bei uns sein? «
    » Ich wünschte, ihr hättet schon eher mit Duke und mir über all das gesprochen, was ihr von dem Servanten erfahren und da unten in der Arrestzelle gelesen habt! « , brummte Carson.
    Kendira blieb stehen, fuhr zu ihm herum und funkelte ihn ärgerlich an. » Als ob einer von euch uns auch nur ein Wort geglaubt hätte! Und wenn du mit Fling und Flake in der Tube nicht zufällig Wilford und Chapman belauscht hättest, hätten wir dich auch gestern nicht überzeugen können! «
    » Genau! « , pflichtete Nekia ihr bei. » Also komm uns nicht mit dem Vorwurf, wir hätten da was vermasselt! Du warst doch noch vor zwei Tagen völlig blind für die Wahrheit und so felsenfest von deiner hochwürdigen Berufung überzeugt, dass du uns ausgelacht hättest! «
    » Reg dich doch nicht so auf, Nekia. Das war gar nicht so vorwurfsvoll gemeint, wie es für euch wohl geklungen hat! « , versicherte er besänftigend. » Ich habe mich einfach nur geärgert, dass Duke und mir die Augen nicht früher aufgegangen sind… oder besser gesagt, geöffnet worden sind. Tut mir leid, wenn das so missverständlich rübergekommen ist. «
    » Gut, dann ist das ja aus der Welt « , sagte Kendira erleichtert. » Und damit sollten wir es auch gut sein lassen. Ich glaube, unsere Nerven sind heute Nacht alle ein bisschen angespannt. «
    Nekia verzog das Gesicht zu einem schiefen Grinsen und versetzte Carson einen gutmütigen Stoß. » Nichts für ungut, Carson. Und jetzt beweg dich. Der Weg in die Freiheit wartet. «
    » Es fällt mir immer noch schwer zu glauben, dass es diesen Weg in die Freiheit wirklich geben soll « , raunte Carson, als sie ihren Marsch durch den Wald fortsetzten. » Bin wirklich gespannt, wie das gehen soll! «
    » Ich auch « , sagte Nekia.
    » Da seid ihr nicht allein « , kam es von Kendira. Dante hatte ihr zwar gezeigt, wo sie sich in dieser Nacht im Wald treffen wollten, aber darüber hinaus nichts verraten. Und bislang wusste Carson auch noch immer nicht, wer der Servant war, der ihm in der Nacht zuvor im alten Schuppen gegenübergesessen hatte. Wenige Minuten später erreichten sie eine kleine Lichtung. Eigentlich handelte es sich dabei nur um ein flache Mulde, die stark von Felsgestein durchzogen war und Baumsamen keine Chance gegeben hatte, dort Wurzeln zu schlagen und zu gedeihen.
    » Hier ist es! «

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