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Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Titel: Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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hat dein Freund Jaydan ja auch befürchtet. Andernfalls hätte er sich nämlich erst gar nicht so unbedacht auf mich, einen Elector, gestürzt und mich brutal am Arm gepackt! «
    Er biss sich auf die Lippen.
    » Ihr führt da was im Schilde! Und ich will wissen, was das ist! Also verkauf mich nicht für dumm, Dante! Das würde ich dir nämlich verdammt übel nehmen. «
    Der Lüge ertappt, schoss ihm das Blut ins Gesicht. Schnell wich er ihrem Blick aus, zog die Unterlippe zwischen die Zähne und dachte sichtlich angestrengt nach, was er ihr nun antworten sollte, um seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
    » Versuch erst gar nicht, irgendeine blöde Geschichte zu erfinden. Dein Freund hat gesagt, dass euch die Zeit davonläuft und dass ihr nur noch ein paar Monate habt « , erinnerte sie ihn. » Das habe ich deutlich mitbekommen. Also rück schon damit heraus, Dante! Wofür habt ihr nur noch einige Monate Zeit? «
    Dante verzog das Gesicht und seufzte resigniert. » Also gut, ich werde es dir sagen. Aber du musst mir dein Ehrenwort geben, dass du das für dich behältst! «
    » Gestern Nacht hast du mich noch fast auf Knien gebeten, deinen Code-10-Verstoß nicht zu melden. Und jetzt stellst du schon Forderungen! Ist es das, was man erwarten muss, wenn man einen Servanten vor dem Cleansing bewahrt und dafür seinen eigenen Kopf riskiert? Ich dachte, ich hätte damit dein Vertrauen gewonnen. Offenbar habe ich mich geirrt! «
    Dante senkte den Blick. » Nein, so ist das nicht, Kendira. Ich… ich werde nie gutmachen können, dass du mich nicht verraten und auf den Stuhl gebracht hast. Aber ich will doch auch meinen Freund nicht ans Messer liefern. «
    Kendira machte eine knappe, wegwischende Handbewegung. » Vergiss es, Dante! Was immer du mir jetzt erzählst, ich werde auch darüber den Mund halten « , versprach sie ihm forsch, um die Sache endlich zum Abschluss zu bringen. » Also, wofür habt ihr bloß noch ein paar Monate Zeit? «
    Er schaute sich kurz um, als fürchtete er, belauscht zu werden. Dann rückte er auf der Bank näher zu ihr und eröffnete ihr mit gedämpfter Stimme: » Um einen Weg aus der Sicherheitszone nach draußen zu finden. «
    » Ja, aber… warum denn? « , stieß sie fassungslos hervor.
    Ein gequälter Ausdruck stand plötzlich in seinen Augen. » Wir wollen einfach mal raus aus der Sicherheitszone, wollen durch die Wälder streifen und vielleicht sogar auf einen der hohen Berge steigen, um einen Blick in die Welt jenseits des Liberty Valley zu werfen! «
    » Und dafür wollt ihr euer Leben riskieren? « Kendira schüttelte den Kopf. » Ihr müsst verrückt sein! Wenn man euch dabei erwischt, war es das für euch. Dafür gibt es Cleansing, ohne Frage! Und dasselbe gilt, wenn ihr in den Wäldern auf Nightraider stoßt. Die werden euch gnadenlos abknallen und massakrieren. Ihr müsst nicht ganz bei Trost sein, so etwas überhaupt in Betracht zu ziehen, geschweige denn zu versuchen, so einen idiotischen Plan in die Tat umzusetzen. «
    Dante lachte trocken auf. » Ich weiß, ein Elector wie du kann das nicht verstehen. Kein Wunder. Warum solltet ihr auch diesen Wunsch haben? Ihr kommt am Ende eurer Ausbildung aus dem Tal hier heraus, das Lichtschiffbringt euch an die Küste und nach eurem Dienst im Lichttempel werdet ihr in einer Hiseci leben. Kein Wunder, dass ihr kein Verlangen habt, euch auf so ein… verrücktes Abenteuer einzulassen. «
    » ›Verrückt‹ ist wirklich das treffende Wort « , pflichtete sie ihm bei. » Verrückt und unverantwortlich lebensmüde! «
    Er zuckte mit den Achseln. » Kann sein, dass es verrückt und lebensmüde ist, aber uns ist es das Risiko wert. Wir können die Vorstellung einfach nicht ertragen, für den Rest unseres Lebens hinter Selbstschussanlagen, Todesstacheln und Starkstromzäunen eingesperrt zu sein und nach drei, vier Kilometern ans Ende unserer Welt zu stoßen. « Er zögerte kurz, bevor er leise hinzufügte: » Ein Vogel ist nicht dazu geboren, um eingesperrt in einem Käfig zu leben. Und wir sind es auch nicht. «
    Kendira schwieg für einen langen Moment, unwillkürlich berührt von seinen letzten Worten. Ihr wurde bewusst, dass sie sich noch nie richtig Gedanken darüber gemacht hatte, wie stark eingeschränkt und letztlich wohl auch eintönig das Leben eines Servanten in der Sicherheitszone sein musste.
    » Und? Habt ihr schon einen möglichen Weg nach draußen gefunden? «
    Unschlüssig wiegte Dante den Kopf hin und her. » Wir sind da auf

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