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Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Titel: Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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Hisecis, wo die Nightraider der Dunkelwelt doch nichts gegen Hyperions Macht ausrichten können, ausgerechnet hier in dieser doch immer wieder gefährdeten Sicherheitszone aufwachsen. » Und warum erfahren wir nicht wenigstens ein bisschen über das, was bald unseren hochwürdigen Dienst ausmachen wird? Warum wird uns dieses Mysterium erst im Lichttempel offenbart? «
    » Eine Frage, die Dante mir auch schon gestellt hat… «
    » Und was hast du ihm darauf geantwortet? «
    Kendira lachte trocken auf. » Was denn wohl? Natürlich nur das, was wir alle zu akzeptieren gelernt haben, nämlich dass es einen tiefen Grund gibt, warum uns das Mysterium erst im Lichttempel offenbart wird. «
    Nekia winkte ab. » Außerdem frage ich mich, warum wir so viel über Mechanik und Schweißen, über Kühltechnik und Pumpensysteme, Elektrik und Materialwissenschaft lernen und endlose Stunden in den Sim-Kabinen die Formierung trainieren, aber kaum über etwas anderes unterrichtet werden. «
    » Vermutlich hat unser Dienst im Lichttempel eben viel mit Technik zu tun « , vermutete Kendira. » Aber selbst das wäre keine vernünftige Begründung, warum wir über so viele andere Wissensgebiete nur so wenig erfahren. «
    Nekia nickte. » Genau! Und dann ist da noch die Sache mit den Flugblättern « , fuhr sie fort. » Ich habe bis gestern noch nie einen Gedanken daran verschwendet, ob diese entsetzlichen Strafen wirklich sein müssen. Aber jetzt frage ich mich, was es denn an diesem Seelengift bloß zu fürchten gibt. Kann es unseren Oberen denn nicht völlig gleichgültig sein, was diese verfluchten Nightraider aufihre Flugblätter drucken und über der Sicherheitszone abwerfen? Wir wissen doch alle, dass diese Mordbande nur versucht, unsere Moral zu untergraben und irgendwie eine Möglichkeit zu finden, um in Liberty 9 einzudringen und hier zu morden und zu plündern. Deshalb würde doch niemand dem, was auf diesen Flugblättern steht, Glauben schenken. Und was kann schon so Gefährliches an dem Seelengift sein, das man Bücher nennt? «
    Kendira verzog das Gesicht. » Manches, was hier in Liberty9 geschieht, ergibt einfach keinen Sinn. Zumindest nicht mit unserem beschränkten Wissen. « Die Frage, ob ihre Oberen sie absichtlich im Zustand der Unwissenheit hielten, wagte sie jedoch nicht auszusprechen.
    Plötzlich schüttelte Nekia übertrieben energisch den Kopf, als wollte sie alles bisher Gesagte weit von sich wegschleudern. » Das kommt davon, wenn man die Nacht kaum geschlafen hat! Vermutlich gibt es für alles eine völlig harmlose Erklärung, auf die wir einfach noch nicht gekommen sind, weil wir den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen! « Sie klang, als spreche sie nicht zu Kendira, sondern zu jemand anderem.
    » Ja, vielleicht « , murmelte Kendira, und da bemerkte auch sie Leota, die eben zwischen den Säulen aufgetaucht war und nun mit eiligen Schritten auf sie zuhielt.
    Und schon von Weitem riefLeota, das Gebot der Stille schnöde missachtend, mit vor Glück strahlendem Gesicht: » Ich stehe heute auf der Liste der Lichtträger! Und du stehst auch drauf, Kendira! «

29
    Die Lichtmesse in der Lichtbasilika fand kurz nach Sonnenuntergang statt. Bis aufTempleton und die zwölf Lichtträger hatten sich die Electoren, Master und Prinzipalen schon beim letzten Licht des Tages in der Rotunde am östlichen Ende der Lichtbasilika versammelt. Dort harrten sie nun in fast völliger Dunkelheit und Stille auf den feierlichen Einzug der Lichtträger mit ihrem Primas in der Mitte.
    Kendira wartete mit den elf anderen Auserwählten im Vorraum darauf, dass Templeton das Zeichen zum Aufbruch gab. Ihr Herz schlug heftig vor Aufregung und Stolz, und alles, was sie noch Stunden vorher bedrückt hatte, war wie ausgelöscht in ihr. Es war erst das dritte Mal in fast vier Jahren, dass sie mit der schneeweißen Robe eines Lichtträgers bekleidet war und eine dieser langen, trichterförmigen Lichtfackeln in ihrer Hand hielt.
    Sie fühlte sich ganz wunderbar in dem wadenlangen Gewand aus fließendem Gewebe. An den Ärmeln war es mit sechs feinen, ineinander verschlungenen Helixringen verziert, deren kräftige Purpurfarbe einen starken Kontrast zum Weiß der Robe bildete. Auch an den Seiten lief von der Achselhöhe abwärts ein schmaler purpurfarbener Helixstreifen bis hinunter zum Saum, in dem sich ein Sensorband verbarg.
    Kendira musste vor Aufregung immer wieder schlucken. Sie gehörte zur linken Sechserreihe und hatte darin die letzte Position

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