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Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition)

Titel: Liberty 9 - Sicherheitszone (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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Dunkelheit aus der Halle vertrieben und zusammen mit der immer lauter anschwellenden Musik aus den verborgenen Deckenlautsprechern ein einzigartiges Schauspiel boten, das alle Sinne betörte.
    Mittlerweile stiegen aus dem Kristallbett mehrere kräftige Rauchfahnen empor, und der Wohlgeruch, der aus der Nähe eine fast betäubende Wirkung haben konnte, breitete sich in der ganzen Basilika aus.
    Sie passierten die vordersten Säulen. Nun öffnete sich der Raum vor ihnen und das große Rund der Rotunde lag vor ihnen. Rechts und links vom Mittelgang reihten sich je vier Sitzbänke hintereinander. Jede Bank bot knapp zwei Dutzend Personen Platz. Die vordere Bankreihe war den Alpha-Electoren vorbehalten, hinter ihnen saß der Beta-Level, die Gamma-Electoren hatten ihre angestammten Plätze in der dritten Reihe und die Delta-Frischlinge mussten sich mit der vierten und letzten Sitzbank zufriedengeben.
    Vor der Empore ging es drei Stufen zu einer kreisrunden Plattform hinauf, die aus cremeweißen Steinplatten bestand und bei den Electoren Das Auge der Rotunde hieß. Im vorderen Teil der Plattform erhob sich ein mächtiger schwarzer Felsblock. Seine Form war quadratisch, wenn man einmal von der hinteren Einbuchtung absah, die groß genug bemessen war, dass auch ein kräftigerer Mann als Primas Templeton in die Mitte des Steinblocks treten konnte. Oben in das Gestein war direkt vor der Mannöffnung eine flache, aber große Mulde eingearbeitet. Sie war exakt so bemessen, dass die Kristallschale darin versenkt werden konnte.
    Die Master und Prinzipalen saßen mehrere Schritte hinter dem schwarzen Kubus in einem steinernen und kopfhohen Halbrund, der unteren Empore. Ihre Plätze waren durch körpergerechte Vertiefungen in die steinerne Rückwand eingepasst worden. Sitzkissen milderten die Kälte und Härte des aus Stein gehauenen Sitzplatzes.
    Eine siebenstufige Treppe führte in der Mitte auf den oberen Bereich der Rotunde hinauf. Auf dieser Empore standen die zwölf schlichten Hocker für die Lichtträger und in der Mitte der weiß lackierte Armstuhl für den Primas.
    Ein großartiges Lichterspiel begleitete den Einzug des Primas mit seinen Lichtträgern in die Mitte der Rotunde. Die Fackeln flackerten unter intensivem Glühen, als stünden sie tatsächlich in Flammen. Hoch oben unter der Gewölbedecke entlud die Lichttechnik all ihre programmierte Dramatik. Mehrere Sekunden lang schien es, als zuckten Tausende von Regenbögen wie ein Gewitter aus Spektralfarben unter der Kuppel von einer Seite zur anderen, um dann Augenblicke später von goldenen Bögen und anderen Lichtkaskaden abgelöst zu werden. Und wie ein donnernd anbrandendes Meer rauschten die an- und abschwellenden Sphärenklänge als mächtige Klangwogen durch die Basilika.
    Sinfora und das Mädchen aus ihrem Level traten an den schwarzen Kubus. Sie setzten die rauchende Kristallschale in die Mulde. Dann reihten sie sich wieder ein und es ging hinauf auf den oberen Teil der Empore.
    Kendira nahm rechts neben Templeton auf dem Hocker Platz und stellte ihre Lichtfackel in die Halterung aus zwei Metallringen, die an der Seite des Hockers bis auf Schulterhöhe hervorragte. Die Musik ebbte langsam ab, und das Lichtspektakel verwandelte sich in ein ruhiges, mildes Glühen, das überwiegend von kobaltblauen, smaragdgrünen und rosafarbenen Tönen bestimmt wurde.
    Kendira war so überwältigt von ihrem Erlebnis als Lichtträgerin und von der Ehre, hier oben zu sitzen, dass sie Templetons Ansprache gar nicht richtig mitbekam. Was vielleicht auch daran lag, dass sich diese Ansprachen in all den Jahren bis aufKleinigkeiten so ähnelten wie ein Ei dem anderen. Stets erinnerte er an die harten Zeiten des Aufbaus und schwor sie auf das hohe Ziel ein, dem ihr Leben gewidmet war.
    Im Kern ging es bei diesen Reden immer darum, dass sie sich ihrer Berufung und hohen Verantwortung bewusst sein sollten und dass es galt, die Vorschriften zu befolgen, nach immer besseren Leistungen zu streben und niemals müde zu werden, was die vielfältigen Gefahren betraf, die Liberty 9 von den Nightraidern aus der Dunkelwelt zu jeder Zeit drohten.
    Kendira und sicher auch alle anderen Electoren warteten darauf, dass Templeton endlich zum Ende kam und der Lichttempel vor ihren Augen erschien. Mehrmals wanderte ihr Blick zu Carson hinunter, und jedes Mal fing sie seinen Blick auf– und sein Lächeln.
    Ob er wohl stolz auf sie war?
    Und endlich war es so weit.
    Das Hologramm des Lichttempels nahm in der

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