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Liberty Bell: Das Mädchen aus den Wäldern (German Edition)

Liberty Bell: Das Mädchen aus den Wäldern (German Edition)

Titel: Liberty Bell: Das Mädchen aus den Wäldern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Rosen
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im Milk and Honey?«, wunderte sich Mose.
    »Ja, genau. Du bist doch der, der immer behauptet, das Milk and Honey w äre ein Weibertreffpunkt und ausschließlich für Weiber-Klatsch-und-Tratsch gut«, fügte Jaden hinzu.
    Darayavahush nickte beifällig. »Eben, eben. Ich habe herausgefunden, dass der Schuppen zurzeit zum Beispiel bei Bräuten wie Liza Rodriguez angesagt ist.« Er grinste vielsagend.
    »Was hast du denn in letzter Zeit dauernd mit dieser Liza Rodriguez?« Salvador verzog das Gesicht. »Sie ist nicht besonders helle, das wissen wir doch wohl alle, oder?«
    »Sie braucht ja auch nicht helle zu sein«, protestierte Darayavahush und ging mit einem Fuß auf dem Gehweg und mit dem anderen im Rinnstein. »Nicht für das, was ich von ihr will!«
    »Akuter Fall von Hormonstau, das ist es«, erklärte Mose den anderen und verdrehte die Augen.
    Darayavahush nickte. »Was ist dabei? Stellt euch vor, ich falle hier und jetzt tot um, dann bin ich gestorben und habe in meinem ganzen Leben keinen Sex gehabt! Wäre das zu fassen?«
    »Sie waren in Ägypten, mein Herr, und haben die Pyramiden nicht gesehen?«, zitierte Ernesto spöttisch. »Aber mal im Ernst, Darayavahush, warum bist du so wahnsinnig sexversessen?«
    Sie hatten das Ed’s e rreicht und sich einen Tisch ausgesucht. Mose bestellte eine Runde Monster Energy für alle. Dalí, draußen vor der Tür, winselte Mitleid heischend, aber im Ed’s waren Hunde – auch behinderte – nicht erlaubt.
    »Mann, in unserem Alter ist man eben sexbesessen«, regte Darayavahush sich unterdessen auf. »Und wer es nicht ist, sollte mal zum Arzt gehen und sich untersuchen lassen, weil dann etwas mit seinen Hoden nicht in Ordnung ist!«
    »Oder mit seiner Hirnanhangdrüse«, fügte Salvador lachend hinzu.
    »Hä? Was hat diese komische Hirndingsdadrüse denn mit meiner Libido und meinen wundervollen Hoden zu tun?«
    Darayavahush wühlte schon wieder in seinem Rucksack nach seinem Deospray, während Salvador abwinkte. »Egal. Google es mal beizeiten, Mr Sexbesessen.«
    »Wo steckt das blöde Ding bloß schon wieder? Wenn ich mich nicht irre, habe ich sogar zwei davon eingesteckt.« Darayavahush ging nicht auf Salvadors Kommentar ein. »Ich miefe wie ein verdammter Pilgrim Father, der seit sechzehnhundertirgendwas nicht geduscht hat!« Er kippte genervt den Inhalt seines Rucksacks auf den Tisch. »Aah, da sind sie ja!«
    Zufrieden nebelte Darayavahush seine Achselhöhlen mit dem männlich herben Inhalt einer der beiden Deosprayflaschen ein.
    »Na also, schon besser«, sagte er aufatmend, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und nippte an seiner Sprite.
    Ernestos Blick war an Darayavahushs Smartphone hängen geblieben, das zusammen mit einem zerfledderten Playboy, einem alten, abgewetzten, aber noch funktionstüchtigen Gameboy, einer Schachtel Chesterfields, einer angebrochenen Tüte M & M’s und diversem krümeligem Kleinkram nun ebenfalls auf dem Tisch lag.
    »Hast du’s noch drauf?«, fragte er leise und deutete auf das Mobiltelefon.
    Darayavahush hob den Kopf. »Du meinst, die… Tussi?«
    Ernesto nickte. Da nickte Darayavahush ebenfalls.
    »Warum… warum haben wir sie eigentlich nicht einfach – angesprochen, letzte Woche?«, fragte Ernesto langsam.
    »Angesprochen?«, wiederholte Mose und setzte seine Sprite ab.
    Ernesto nickte wieder.
    »Du meinst, einfach so mit: »Hey Kleine, was machst du denn hier und warum hast du gar nichts an und schlachtest eklige Ratten?« Mose machte ein skeptisches Gesicht.
    »Keine normalen Ratten, übrigens. Ich hab mal im Netz recherchiert«, mischte sich Salvador ein, verdrehte sich auf seinem Stuhl und warf ein Hundeleckerli durch die offen stehende Bartür. Aber der braune Drop verfehlte die Tür und prallte stattdessen gegen den Türrahmen, von wo aus er zurück in den Windfang flog. Dalí strangulierte sich beinahe in seinem Bemühen, ihn doch noch zu erreichen.
    »Sie heißen Nutriaratten«, sagte Salvador, stand auf, holte den Hundevitamindrop, brachte ihn nach draußen, versenkte ihn in Dalís gierigem Schlund und kam zurück an den Tisch. »Manche sagen auch Biberratten dazu«, fuhr er fort. »Dalí, wir kommen ja bald! Dreh nicht durch solange!«
    »Ja, stell dir einfach vor, Salva hätte dich damals in Maine am Straßenrand übersehen, dann wärst du längst tot und verwest«, rief Jaden nach draußen. »Also, genieß das pralle, dreibeinige Leben und reg dich ab!«
    »Man kann sie essen«, sagte Salvador. »Diese Biberratten.

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