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Liberty: Roman

Liberty: Roman

Titel: Liberty: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jakob Ejersbob
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vorn zu kommen, ist heftig. Ich muss mehr Geld beschaffen und selbst nach Daressalaam fahren, um den Markt in Augenschein zu nehmen.
    »Wollen wir nicht nach Dar fahren und ein paar Tage Ferien machen?«, fragt mich Vicky zum dritten Mal.
    »Ich kann es mir nicht leisten«, antworte ich zum dritten Mal.
    »Aber mit dem Kiosk verdienst du doch gutes Geld.«
    »Ja, aber das Geld brauche ich, um ein Warenlager aufzubauen, damit der Kiosk genug zum Leben abwirft und ich unabhängig von den wazungu werde.«
    »Aber du hast doch selbst gesagt, dass du nach Dar fahren willst, um dich nach einem Auto umzusehen.« Vicky sieht mich als Boss mit einem Auto und einem Sklaven im Kiosk, der jegliche körperliche Arbeit für mich erledigt. Vicky könnte selbst in dem Kiosk stehen, dann würden wir mehr verdienen, denn der Junge stiehlt immer ein bisschen, und Nechis Familie stiehlt hin und wieder auch ein bisschen. Nechis Schwägerin geht zu dem Jungen. Der sagt: »Marcus sagt, ihr dürft die Sachen nicht ohne Bezahlung nehmen.« Und die Schwägerin sagt: »Der Kiosk steht auf unserem Grundstück. Wenn wir uns nicht ein bisschen Mehl und Limonade nehmen dürfen, kann er ihn gern woanders aufbauen.«
    Vicky möchte das gute Leben wie ein Geschenk serviert bekommen. Und ich will nach einem Auto suchen und die Hauptstadt erleben. Also organisiere ich im Projekt ein wenig, und plötzlich ist es notwendig, nach Daressalaam zu fahren und nach einigen ganz besonderen Beschlägen für eine wichtige Produktion von Schranktüren zu suchen. Vicky ist erst siebzehn, aber sie lügt ihrer Familie vor, sie würde eine ältere Cousine in Daressalaam besuchen; die Cousine ist in den Betrug eingeweiht.
    Wir fahren mit dem Bus nach Dar und bleiben eine Woche dort. Ich habe eine Hütte bei Upanga gemietet. Es ist fantastisch, Tag und Nacht mit einem unartigen Mädchen allein zu sein, ohne Kontrolle. Tagsüber sehe ich mir Autos an, am Abend grooven und tanzen wir in den Diskotheken, und mitten in der Nacht benötigen wir zwei, drei Stunden für die Sexualität. Gott weiß, dass wir keine Kinder sind. Jetzt ist meine Vicky ein braves Mädchen, wir gehen zusammen am Strand spazieren, und die ganz Zeit hält sie mich glücklich an ihrem Busen. Bis zur Heimfahrt.
    »Ich hatte mich darauf gefreut, im Auto nach Hause zu fahren«, sagt sie, als wir an der Bushaltestelle in der Sonne schwitzen. Ich bin dieses Gerede über Autos leid. Wir kommen nach Hause, und im Kiosk kann ich die Stevie-Wonder-Kassette nicht finden, die ich dem Jungen gegeben habe, damit er sie zur Unterhaltung der Kunden spielt. In den Regalen ist die Ware weg, und trotzdem ist so gut wie kein Geld in der Kasse. Aus dem Ghetto ist mein Walkman verschwunden, obwohl ich immer abschließe. Vicky kommt zum Kiosk, um Cola zu trinken, aber sie kommt nicht mehr zum Ghetto, und ich will nicht um Liebe betteln – ein Mann muss schon mit einem Auto in ihre Papaya fahren, bevor sie glücklich wird.
    Einige Tage später treffe ich Phantom in der Stadt.
    »Hast du Probleme?«, fragt er.
    »Was meinst du?«
    »Mit Geld?«
    »Immer, ja. Wieso fragst du?«
    »Vicky kam zu mir, um deinen Walkman zu verkaufen«, sagt Phantom.
    »Ach so«, erwidere ich. »Ich war das alte Ding leid.«
    Am nächsten Tag kommt Vicky in neuen Klamotten zum Kiosk.
    »Hast du eine Cola für mich, Marcus?« Sie lehnt sich über den Tresen und gewährt mir Aussicht auf ihre titis . Ich sage: » PA H!« Und ihr direkt ins Gesicht. »Verschwinde!« Eine Scheißgeschichte. Keine Dame. Aber es klärt einiges, ich sehe es in ihren Augen: Die materialistische Dame ist auch nur ein Blutsauger, die Liebe ist falsch, die Papaya wird nur einem Mann mit Geschenken geöffnet.
    Die Arbeitssituation wird besser. Ich habe am West-Kili und mit dem Kiosk viel zu tun. Keine Mädchen zerren an mir herum – ich genieße mein Geld auf meine Weise. Der Aufbau einer Existenz, während Vicky eine Dame in den Bars wird: Bier und Geld, und du kannst ihr an die Wäsche. Eine absolute malaya .
    STEH AUF
    Ich kann jedes Mädchen betören, das ich will, bevor sie die Fälschung durchschaut. Erst Rosie, dann Vicky. Sie glauben, ich sei ein Teil der wazungu -Familie, mit einem vornehmen Haus, einem Motorrad und einer wichtigen Arbeit. Aber wenn ich ihnen keine Geschenke mache, verblasst die Attraktion. Sie entdecken die Kette um meinen Hals: Marcus ist kolonialisiert – nur ein Fußabstreifer für die Weißen, um den Dreck von ihren Schuhen zu kratzen. Ja,

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