Liberty: Roman
graue Dreadlocks zwischen den Baobabbäumen hat, voller Staub und Milben – ich muss fast kotzen, wenn ich zu der verfaulten Papaya krieche. Eeehhh , was ist das? Ein sehr kräftiger Kalles Kaviar ist mein Geburtstagsessen – sauer wie verdorbener Fisch. Ja, wirklich, 27. Februar 1984. Heute werde ich neunzehn Jahre alt und feiere es in der Hölle.
Was kann ich tun? Pumpen, um zu leben. Das Geld liegt auf dem Nachttisch, wenn sie gegangen ist. Was soll ich machen? Ich verstehe, dass der GM lieber Edsons Frau pumpen will – ja, wirklich; er hat es getan, lange bevor sie Sekretärin bei TanScan und sehr chiki-chiki wurde. Edson hat es noch nicht gemerkt, und es ist peinlich, es ihm zu erzählen – es wäre eine Kränkung seiner Ehre.
Die mama ruft im Büro an: »Nächstes Wochenende muss ich zu einer Sitzung nach Arusha. Ich wohne im Mount Meru Hotel. Die Sitzung ist abends beendet – du kommst um elf.« Ich setze meinen Plan um.
Samstag: Die Sitzung wird mit einem großen Abendessen beendet. Sie hat um elf Uhr bereits viel Bier getrunken. Ich pumpe sie nur einmal, bevor sie tief schläft; Lärm wie von einem Elefanten. Ich schalte sämtliche Lampen an. Ziehe ihr die Bettdecke herunter, spreize die Baobabbäume, damit die Papaya offen steht. Und ich arbeite wie ein Schneebesen, der Kartoffelmus schlägt; endlich erbricht die Pumpe den weißen Samen, der auf die goldene Erde fällt. Sofort greife ich nach der Kamera, die mir um den Hals hängt. Ich habe sie für teures Geld aus dem Fotogeschäft des Inders am Markt geliehen. Ich schiebe meine Pumpe bis in den Ausschnitt des Bildes: Ein Klecks weißer Samen an der Spitze des Pumpenkopfs, weißer Samen in den Dreadlocks der Papaya, ihre titi sind Ballons mit Dehnnarben, die zu beiden Seiten auf die Matratze kippen, und das Gesicht der mama – der Ehefrau des GM – zufrieden und entspannt wie bei der nettesten Großmutter. Ich bin auf Fotosafari – ein ganzer Film wird verschossen: meine schlaffe Pumpe an ihrem halb geöffneten Mund, meine Finger in der Papaya, meine Hand auf ihrem Ballon. Bob Marley als Fotograf, das bin ich: Emancipate Yourself . Der Job ist überstanden. Ich bade und gehe.
Glücklicherweise steht Rosie nicht an der Rezeption und sieht, wie malaya -Marcus seinen Arbeitsplatz verlässt. Finde eine Bar an der Hauptstraße, in der ich trinken kann. Schlafe in einem Guesthouse mit Wanzen. Ich kann den Film nicht in Moshi entwickeln lassen – der Inder schaut sich die Fotos an, um die Qualität zu kontrollieren. Die Polizei würde gerufen. Sie würden mich wegen Pornografie einsperren und mama GM selbst erpressen. Der Film geht mit Expresspost nach Finnland.
»Warum warst du am Morgen verschwunden?«, fragt mama am Telefon. »Ich war noch nicht fertig mit dir. Wenn du nicht anständig bist, sage ich meinem Mann, dass du betrunken warst und versucht hast, mich zu pumpen, als du mit dem Möbelordner zu uns nach Hause gekommen bist.«
»Entschuldigung«, flüstere ich ins Telefon. »Beim nächsten Mal werde ich dir all meine Liebe schenken.«
»Das hoffe ich für dich, kleiner Mann. Sonst könnte ich dich vernichten.«
Der Weg zum Postamt ist spannend, enthält das Postfach meine Freiheitserklärung? Eeehhh , endlich. Mikas Brief klingt ziemlich verwundert. »Der ganze Fotoladen denkt, ich bin ein Psychopath«, schreibt er.
Sie reagiert wie eine Löwin, als ich ihr das Geschenk überreiche. Zunächst einmal muss ich aus dem Hotelzimmer rennen, wobei ich ihr zurufe: »Es gibt viele Kopien. Ich habe sie bei meinen Freunden versteckt. Wenn ich sterbe, werden sie deinem Mann per Boten geschickt.«
Das stimmt nicht. Die Kopien sind im Haus der Larssons versteckt und die Negative im Kiosk, aber gefährliche Typen kann man für ein Handgeld zum Töten anheuern. Montag kommt sie ins Büro.
»Dies ist eine besondere Besprechung«, sagt sie zu meinem Assistenten. »Du kannst hier nicht bleiben.«
»Wie viel?«, fragt sie, als der Assistent gegangen ist.
»Sie sind nicht zu verkaufen«, antworte ich.
»Du weißt, mein Mann wird dich töten, wenn er sie zu Gesicht bekommt und ich sage, dass du es bist.«
»Ja. Aber du wirst auch getötet oder geschieden, wenn er sie sieht. Mzee GM wird dafür sorgen, dass du alles verlierst.«
»Was willst du haben?«
»Du sollst mich in Ruhe lassen.«
»Du warst doch selbst scharf darauf, mich zu pumpen.«
»Nein, ich war scharf auf meinen Job, damit ich nicht hungern muss, und du hast mir gedroht, ich würde
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