Liberty: Roman
Ware zu kaufen. Dann kann ich anfangen, zu verkaufen und das Geld zu sparen, um ein Haus zu finden. Dann kann ich heiraten, ich werde bald zwanzig.«
Aber Jonas schimpft bereits auf Schwedisch: »Wir werden ihm kein Geld geben. Er muss warten.«
Zwei Tage später: Katriina sagt, sie hat eine Abmachung getroffen. Ich kann zu Musa Engineer gehen und um Geld bitten, denn Musa schuldet den Larssons Geld für einige Dinge, die er ihnen abgekauft hat. Ich gehe sofort, doch das Land hat keine Kühlschränke zu verkaufen. Damit etwas kalt werden kann, muss ich eine Gefriertruhe kaufen. Und ich kaufe den Anfangsbestand eines Lagers. Ich denke: Wenn der Kiosk funktioniert, und ich finde einen zuverlässigen Jungen aus dem Dorf, der sich darum kümmert, dann kann ich mit dem Rest des Erbes einen Boss am Cooperative Collage bezahlen und mir echte Examenspapiere besorgen, die belegen, dass ich bestimmte Dinge kann. Das bringt mir einen guten Job in der Verwaltung. Mit dem Erbe kann ich mir eine Zukunft aufbauen.
Sofort schafft mir die Gefriertruhe Probleme. Claire legt Limonade hinein und vergisst, sie wieder herauszunehmen. Die Flaschen zerplatzen wie der Schnaps, als die Merkwürdigkeiten begannen und ich immer eine flüssige Schlaftablette brauchte und meinen Diebstahl mit Wasser ersetzte.
»Es tut mir leid«, sagt Claire. Das Problem ist, die Flaschen sind teuer, und es ist fast unmöglich, sie zu besorgen. Wenn du keine leeren Flaschen in der Limonadenzentrale abliefern kannst, werden dir auch keine vollen verkauft.
REVOLVER
Ich fege im Haus und stoße auf irgendetwas unter dem Bett. Eeehhh , es ist ein Revolver, ein kleiner. Etwas für Mädchen, aber geladen und bereit zu töten. Nicht einmal in einer Schachtel. Der Wahnsinn des weißen Mannes. Wen will er erschießen? Ich finde heraus, dass der Revolver fort ist, wenn er nach Einbruch der Dunkelheit losfährt. Dann ist der Neger schwarz wie die Nacht, und der weiße Mann schimmert in der Dunkelheit wie ein Diamant, den ein Räuber erwischen will.
Christian
Wieder zu Hause. Morgen beginnt die Schule. Ich trete den Kickstarter meiner Bultaco – wunderbar. Dröhne zu Phantom am Markt und kaufe ein paar Joints bhangi , dann weiter zu Marcus. Vaters Projekt-Land-Rover hält in der Einfahrt. Er sitzt zusammen mit Katriina auf der Veranda. Ich halte.
»Hej, Katriina«, grüße ich. Solja und Rebekka sind nirgendwo zu sehen. Auch Jonas und Marcus nicht.
»Du kannst dir eine Cola aus dem Kühlschrank nehmen«, sagt sie. Ich hole mir eine Dose, gehe zurück.
»Was macht ihr?«
»Wir reden über Miriam von der TPC «, sagt Katriina. »Sie ist auf die Farm ihrer Eltern in Kenia gefahren, weil sie krank ist, aber niemand weiß, was sie hat.«
»Vielleicht hat er sie mit irgendetwas angesteckt, was er sich bei all seinen Damen geholt hat«, meint Vater. Hat er vergessen, dass ich ihn zusammen mit John und Jonas im Kilimanjaro Hotel gesehen habe, umgeben von Damen?
»Das würde gut zu ihm passen, sich erst mit Syphilis anstecken lassen und sie dann Miriam weitergeben.« Katriina schüttelt den Kopf.
»Hast du von Rogarth gehört?« Vater sieht mich an.
»Nein, was ist mit ihm?« Es ist lange her, seit ich das letzte Mal mit Rogarth geredet habe. Wir haben uns aus den Augen verloren, seit wir vor etwas über einem Jahr vom Gelände der TPC gezogen sind.
»Sein Vater ist im Karanga Prison gelandet; Rogarth wirst du auf der Schule kaum wiedersehen.«
»Schade. Hat er zu viel Zucker gestohlen?«
»Kann man in Tansania zu viel stehlen?«, mischt Katriina sich ein.
»Nein«, erwidert Vater. »Aber er war nicht sonderlich geschickt beim Teilen mit den anderen Dieben.«
»Und wo ist Rogarths Familie jetzt?«
»Jedenfalls nicht mehr auf dem Gelände der TPC . Niemand weiß, wo sie hingezogen sind.«
»Tja, ich fahr dann mal wieder. Wann kommst du nach Hause?«
»Ich warte noch auf Jonas«, sagt Vater. »Ich muss etwas mit ihm besprechen.«
Mir ist es egal. Starte das Motorrad, winke und fahre. Merkwürdig, dass er bei Katriina sitzt und auf Jonas wartet.
Die Schule hat wieder angefangen. Eines Nachmittags taucht Samantha bei mir zu Hause auf.
»Mich haben sie beim Saufen erwischt«, erzählt sie.
»Wann?«
»Gestern.«
»Bist du rausgeflogen?«
»Nachher gibt es eine Konferenz. Ich bekomme morgen Bescheid.«
»Und was glaubst du?«
Samantha lächelt. »Ich habe Minna ein despotisches Luder aus der Hölle genannt und Truddi eine schallende Ohrfeige verpasst. Ich
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