Liberty: Roman
will nach Hause«, sage ich zu Katriina. »Darf ich den Wagen ausleihen, um sie zu fahren?«
»Ja.«
»Was ist passiert?«, frage ich auch sie.
»Nichts«, sagt Katriina, aber ohne meinen Blick zu erwidern. Im Auto sagt Josephina: »Diese wazungu sind gottlos. Der Mann ist gottlos, und die Frau ist gottlos. Die Kinder … es ist sehr schade um die Kinder.« Mehr will sie nicht sagen, also werde ich die Methode des Haussklaven anwenden müssen.
Als ich aus Josephinas Dorf nach Hause komme, werfe ich einen Blick auf die Bettlaken. Sie wurden gewechselt, wo ist die Antwort? Im Wäschekorb. In dem Bett gab es Spektakel, und das war nicht Jonas, denn er pumpt kein weißes Fleisch mehr. Josephina ist eine Frau, sie akzeptiert die Unzucht eines Mannes, denn alle Frauen wissen, dass Männer sich nicht im Zaum halten können. Aber wenn die Frau im Haus ebenfalls satanisch ist, dann ist es zu viel.
Wer hat es mit Katriina getrieben? Ich muss alles über meine Herrscher wissen, sonst ist der Sklave so manövrierunfähig wie ein Auto ohne Lenkrad. Aber wir befinden uns in der Dritten Welt; glaubst du, Josephina hat ein Telefon in ihrer Lehmhütte, und ich könnte sie anrufen und fragen? Das neue Problem ist meins: Wir haben kein Hausmädchen.
»Was ist mit Doktor Stranglers Hausmädchen?«, sagt Jonas.
»Wir können doch Doktor Strangler nicht das Hausmädchen ausspannen«, sagt Katriina. »Marcus, versuch, jemanden zu finden.«
DER DSCHUNGELPFAD
Das Haus ist voller schlechter Stimmung. Ich erwäge einen Besuch beim Hexendoktor, um einen Juice oder ein Pulver zu bekommen, das ich Jonas in den Kaffee schütten kann. Ein Pulver, das ihn von einem wilden Köter in ein Lamm verwandelt. Tsk , so viel Ärger mit diesen Menschen, und ich habe meine eigenen Probleme. Ich gehe zu Jonas.
»Kann ich den letzten Teil von Tante Elnas Erbe haben, um ein ordentliches Warenlager zu kaufen? Sie können den Betrag ja abziehen, wenn das Erbe kommt.«
»Es hat sich ausgeerbt«, sagt er. »Du hast dein Geld bereits bekommen. Es ist Schluss. Es gibt nichts mehr.«
Ich begreife, dass der Brief, den ich an den schwedischen Anwalt geschrieben habe, eine Quittung war – ein Dokument, das Jonas in die Lage versetzt, das Geld für sich zu behalten. Ich weiß nicht, wie viel. Ich habe wie ein Trottel geschrieben, und jetzt weiß ich nicht einmal, wie groß dieser Trottel ist. Doch, ich könnte es herausbekommen, wenn ich es wissen wollte. Weil ich Tante Elnas Adresse habe. Wenn ich irgendetwas schreiben würde, was für einen Brief auch immer, erhielte ihn direkt ihr Anwalt, denn sie bekommt ihre Post ja nicht ins Grab. Das weiß ich genau. Aber ich weiß auch, dass es nur neue Probleme schaffen würde, wenn ich es täte. Jonas würde mir alle möglichen Schwierigkeiten bereiten. Vielleicht werde ich irgendwann einmal das Geld bekommen, wenn ich Glück habe. Aber bis dahin stünde ich ohne Dach und Fußboden da, ohne Transportmöglichkeiten und ohne Arbeit, und möglicherweise sogar ohne Maisgrütze und Spinat. Jonas kennt eine Menge Menschen hier in der Gegend – ich könnte sogar getötet werden.
Josephina taucht eines Tages am Haus auf, als die Schweden nicht zu Hause sind.
»Was passiert mit dem Erbe?«, will sie wissen. Was soll ich sagen? Josephina hat etwas bekommen, aber gibt es mehr?
»Ich weiß es nicht«, sage ich und frage sie ganz direkt: »Warum hast du uns verlassen? Was war das Problem?«
»Ich will über diese Dinge nicht sprechen«, sagt Josephina und geht wieder.
Als Katriina nach Hause kommt, frage ich sie nach dem Erbe.
»Ich weiß es nicht«, sagt sie.
»Was ist mit Josephina, hat sie ihr Geld erhalten?«
»Ich glaube nicht, dass sie noch mehr bekommt.«
»Aber haben wir bekommen, was im Testament steht?«
»Marcus!«, sagt Katriina. »Lass mich jetzt in Ruhe!«
Ich fahre zu Josephina, die bei ihrer Tochter im Dorf wohnt.
»Ich glaube, wir bekommen kein Geld mehr. Ich glaube, er betrügt uns«, sage ich. Josephina hat offene Augen.
»Dieser mzungu ist satanisch«, sagt sie. Ich fahre zurück.
Kein weiteres Erbe in Sicht. Nein. Aber Jonas kann das Anwachsen der Lebenskraft nicht stoppen. Ich habe an die große Anlage geglaubt, um im Moshi Hotel Disco zu spielen und vornehmen Leuten zu begegnen, dem würdigen Leben. Aber auch eine kleine Axt kann einen großen Baum fällen. Ich bestelle sofort die kleinste Boombox der Welt bei Ostermann. Als Bezahlung nehme ich das Geld, das ich auf meinem Ostermann-Konto als
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