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Licht (Gone) (German Edition)

Licht (Gone) (German Edition)

Titel: Licht (Gone) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Grant
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anderes mehr gedacht. Aber der Tag, an dem er sich Caine anvertrauen würde, musste erst noch kommen. »Momentan haben wir viel größere Probleme am Hals.«
    Caine lachte. »Das nehme ich dir nicht ab, du pflichtbewusster Vorzeigesohn.«
    Caine ging ihm ein paar Schritte voraus. Traute er Sam in seinem Rücken mehr als Sam ihm? Oder war sein Bruder mit seinen längeren Beinen einfach nur schneller?
    Caine ließ nicht locker. »Garantiert hast du darüber nachgedacht. Du hast Penny vor den Augen deiner Mami wie ein Steak gegrillt.«
    Sam wurde es zu blöd. »Du meinst wohl unserer Mami?«
    Caine schüttelte den Kopf. »Nein, Mann. Von ihr stammt die Eizelle und das bisschen Platz in der Gebärmutter, aber meine Mutter war sie nie. Deine schon.«
    »Viel hast du nicht verpasst«, platzte es aus Sam heraus.
    »Schwester Connie Temple. Sie hat mir in Coates nachspioniert. Ich wusste bloß nicht, warum, bis … also bis ich den Grund erfuhr.«
    »Was dachtest du denn? Dass sie dich interessant fand, weil du andere fertiggemacht und manipuliert hast?«
    »So in etwa.«
    Caine ließ sich nicht aus der Reserve locken, Sam hingegen wurde von Sekunde zu Sekunde unbehaglicher zumute. Ihre Mission konnte Tage dauern. Er durfte sich von Caine nicht verrückt machen lassen.
    Im Moment waren sie Partner, damit musste er sich abfinden. Was nur ging, wenn er verdrängte, dass Caine Leute einzementiert hatte – darunter auch Sams beste Freunde. Und wenn er die Schandtaten ausblendete, die er mit Zil und dessen rassistischer Crew ausgeheckt hatte. Ganz zu schweigen von den vielen Gewalttaten.
    Caine war nicht der Einzige in der FAYZ , der getötet hatte. Sam hatte getan, was nötig war, um Leben zu retten und die Leute vor Caine und Drake zu beschützen. Würde ein Richter das auch so sehen?
    Um sich zu quälen, ging Sam die Liste mit den von ihm begangenen Gesetzesbrüchen durch: Einbruch, Vandalismus, Gewaltanwendung und Körperverletzung. Fahren ohne Führerschein. Beschädigung eines Atomkraftwerks. Diebstahl.
    Caine hatte eine Anhöhe erreicht und drehte sich zu ihm um. »Sammy Boy, an deinem Pokerface musst du noch arbeiten. Ich sehe dir doch an, was dir durch den Kopf geht. Du denkst drüber nach und nicht zum ersten Mal.«
    »Ich bin noch minderjährig«, meinte Sam verzagt.
    Caine brach in Gelächter aus. »Ja, so machen wir’s. ›Ich bin doch noch ein Kind, Euer Ehren!‹ Ha! Die werden ein paar Sündenböcke brauchen. Und was glaubst du, wen sie sich dafür aussuchen werden? Dich und mich.«
    »Du redest so, als kämen wir hier raus.«
    »Wir wahrscheinlich nicht, aber Gaia. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der alte Grünspan aus lauter Spaß einen Körper angenommen hat. Er rechnet damit, hier lebend rauszukommen.«
    Das kam Sams eigenen Überlegungen sehr nahe. »Das Endspiel«, murmelte er.
    »Genau«, erwiderte Caine. »Das Endspiel. Die Barriere fällt, darauf wette ich. So wie ich darauf wette, dass deine und meine Chancen, hier lebend rauszukommen, sehr gering sind. Sollte ich mich jedoch irren und wir schaffen es, dann teilen wir uns demnächst eine Zelle im Jugendknast.« Er lachte. »Irgendwie unfair, findest du nicht? Ich meine, wenn man bedenkt, dass ich der Böse bin und du einfach nur der bescheuerte Tugendritter.«
    »Warum tun wir das also?«, fragte Sam. »Wozu diese Mission?«
    Caine drehte sich um und trat zu ihm. Sam musste sich eingestehen, dass sein Bruder selbst jetzt noch eine Wahnsinnsausstrahlung hatte. Er war böse, ja, aber auf eine gewinnende, eindeutig charmante Weise.
    »Warum wir das tun, Sam? Das weißt du doch. Weil es ein Kampf ist. Vielleicht sogar der Kampf. Der alles entscheidende Kampf. Worin sind wir sonst gut, du und ich? Falls wir es hier rausschaffen – was hast du dann vor? Die Schulbank drücken und deinen Bewerbungsaufsatz fürs College schreiben? Fahrstunden nehmen?« Caine lachte, aber mehr über sich selbst. »Ja, Mann, ich geh nach Harvard. Die nehmen mich garantiert, glaubst du nicht? Ich meine, wie viele ehemalige Könige bewerben sich da schon?«
    Sam wollte die Frage nicht stellen, doch dann platzte sie aus ihm heraus: »Und Diana?«
    »Fantastischer Körper«, sagte Caine unbekümmert. »Und sehr aufgeschlossen.«
    Sam kaufte ihm das nicht ab. »Da steckt mehr dahinter.«
    Caines Schweigen war Antwort genug.
    »Wir sollten weniger quatschen und schneller gehen«, sagte Sam schließlich.
    » Voilà? « Dekka starrte Brianna entgeistert an.
    Astrid kniete sich

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