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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Barsemias mit hektischen Sprüngen den Absturz verhindert hatte.
    »Das ist also Leuchmadans Welt«, sagte Wisbur. Die drei Gnome lagen auf dem Rücken, so war es leichter für sie, als wenn sie die ganze Zeit den Kopf in den Nacken hätten legen müssen.
    »Sieht fast aus wie zu Hause«, stellte Waldron fest.
    »Na danke«, knurrte Segga. »Kannst ja hierbleiben, wenn's dir gefällt. Ich jedenfalls will ins Tal der Blumen zurück.« Er warf einen Seitenblick auf Wisbur. »Nachdem wir unseren Auftrag erfüllt haben, heißt das.«
    Frafa sah, wie die Elfen in der Mitte der Lichtung ein riesiges weißes Tuch ausbreiteten. Eine Art Baldachin bildete sich über den Kronen der hohen Bäume, ein durchscheinendes Dach aus purer Magie. Die Elfen versammelten sich erwartungsvoll. Alle Helligkeit zog sich im Mittelpunkt der freien Fläche zusammen, während ringsum Schatten über die Waldwiese krochen. Weitere Kraftfelder entstanden zwischen den Bäumen, von den Spitzen bis dicht über den Köpfen der Beobachter hintereinandergereiht. Auf der weißen Decke zeigte sich ein Abbild, als die Magie wie die Linsen eines Fernrohres das Licht bündelte und dorthin lenkte.
    Frafa trat näher.
    Die Umrisse von Kontinenten zeichneten sich ab. Sie sah weißfleckige Meere, Berge, Seen und fließende Ströme dazwischen und ein wogendes, fleckiges Rotbraun - Wälder oder was auch immer es war, das die Länder dieser fremden Welt bedeckte. Frafa beobachtete fasziniert, genau wie die Elfen um sie herum.
    Barsemias trat zu ihr.
    »Wir suchen einen Ort für die Landung«, erklärte er. »Schau mal, vielleicht entdeckst du etwas Vielversprechendes.«
    »Wonach genau halten wir Ausschau?«, fragte Frafa.
    Barsemias grinste sie an. Er sah erschöpft aus, aber glücklich. Er hat uns hergebracht, dachte sie. Er muss erleichtert sein.
    »Wenn du es nicht weißt«, antwortete Barsemias, »wer dann? Du wolltest hier nach Leuchmadans Wurzeln suchen. Wo wir damit am besten anfangen, wer weiß? Jedenfalls müssen wir da hinunter, fürchte ich. Von hier oben, durch die Vergrößerungslinsen allein, werden wir die Geheimnisse von Leuchmadans Blut kaum enträtseln.«
    »Also ist das Leuchmadans Heimat?«, fragte Frafa. »Von dieser Welt ist er gekommen?«
    Barsemias zuckte die Schultern. »Es ist ein wenig merkwürdig. Seine Spur endet hier. Aber nicht auf dieser Welt, sondern darüber. Wie es aussieht, schwebte Leuchmadan einst hier, so wie wir. Wenn ich die Spur richtig deute, hat er die Oberfläche der Welt unter uns niemals berührt.«
    »Dann war die Reise ganz umsonst?« Frafa war erschrocken.
    »Oh, ich glaube nicht.« Barsemias verzog den Mund. »Das Ding, das als Leuchmadan zu uns kam, mag diese Welt niemals berührt haben, aber Leuchmadans Blut ist dennoch dort unten. Oder zumindest etwas sehr Ähnliches. Ich kann seine magische Aura bis hierher fühlen.«
    Er hob den Blick von dem vergrößerten Abbild auf dem Tuch zu der Welt selbst. »Wie es dennoch dazu kommt, dass die Spur des Überträgers endet, ohne den Planeten zu berühren ... das ist ein Mysterium, welches wir gleich zu den anderen packen können, die wir untersuchen wollen.«
    »Ich will mit hinunter«, sagte Frafa. »Ich will mich dieses Mal selbst umsehen und forschen. Kannst du dafür sorgen?«
    »Was willst du dort?«, fragte Barsemias. »Kehrt deine Magie zurück? Es ist eine magische Substanz, die wir untersuchen, und solange du deine magischen Sinne verloren hast, wirst du dort unten kaum etwas wahrnehmen.«
    »Menschliche Wissenschaftler arbeiten seit Jahrhunderten mit Thaumagel«, widersprach Frafa. »Sie haben viel über seine Eigenschaften herausgefunden, ganz ohne Magie. Ich bin in der Alchemie bewandert, und ich will nicht wieder nutzlos zurückbleiben und warten, während andere sich wegen meiner Ideen in Gefahr begeben.«
    »Nun ...« Barsemias seufzte. »Viele Elfen denken dasselbe. Wenn du also selbst mit hinunterwillst, wird kaum jemand Einwände erheben.«
    Er verstummte. Frafa behielt weiterhin das vergrößerte Abbild der Welt im Blick, das von den magischen Linsen auf das Tuch projiziert wurde. Es dauerte einige Sekunden, bis ihr ein Detail ins Bewusstsein stieg, das sie beinahe genau wie die Elfen übersehen hätte.
    »Hier!«, sagte Frafa. »Könnt ihr den Ausschnitt größer machen?«
    Das Bild lief auseinander, wurde unscharf. Die Elfen stellten ihr magisches Teleskop neu ein, und die Einzelheiten traten deutlicher hervor. Man erkannte eine Küstenlinie und

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