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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Fieber«, stellte die Heilmagierin fest. »Aber vielleicht hat er die Krankheit von zu Hause mitgebracht. Ich kümmere mich um ihn, während wir fliegen.«
    Ledesiel nickte und rief Segga zu, den Odontopter zu starten. Die Elfen legten die Gurte an. Die Heilmagierin nahm auf der Bank neben Waldron Platz; Barsemias, Frafa und Biste blieben auf den Sitzen an der Seitenwand des Gepäckraums.
    »Wenn nicht...«, ergänzte Barsemias den Satz seiner Schwester, »... auch einige von uns krank geworden wären.« Er flüsterte die Worte in Frafas Ohr.
    »Es gibt keine Krankheiten, die Elfen befallen!«
    Barsemias nickte. »Genau. Das ist unmöglich. Die Berichte bereiten Ledesiel Sorgen. Und allen anderen, die noch genug Kraft für zusätzliche Sorgen haben.«
    Der Odontopter hob ab. Die Knochenbäume zogen am Fenster vorüber, und bald nahm die Maschine ihren schnurrenden Schlingerkurs über den Wipfeln wieder auf.
    »Manche fragen sich«, fuhr Barsemias fort, »ob die Bitaner irgendwelche Keime als Waffe eingesetzt haben. Solche, die auch Elfen befallen. Andere glauben, es ist diese Welt ... Leuchmadans Welt.«
    Ein Ruck lief durch das Fluggerät. Frafa hörte, wie die Frontscheibe barst, und ein Kreischen erfüllte die Kabine. Das Sirren der Flügel wurde heller, als die Maschine zur Seite wegkippte, dann sensten die Schwingen durch die Baumkronen. Frafa schrie auf. Der Sturz presste ihr Innerstes nach oben. Kurz kam ihr in den Sinn, dass Barsemias neben ihr den Gurt nicht geschlossen hatte. Dann trieb ihr der Aufprall die Luft aus den Lungen, und ihr wurde schwarz vor Augen.
 
    »Inversmodul hochfahren!«, kommandierte Swankar.
    »Das Inversmodul ist aktiv«, rief der Rudergast. Panik klang aus seiner Stimme. Die Lichtbringer stürzte ab.
    Rudrogeit war eigentümlich unbeteiligt zumute, fast wie in einem Traum. Er saß auf seinem Platz und blickte aus den Panzerglasscheiben der Brücke, unberührt von dem Tumult um ihn her. Das Schiff kippte langsam zur Seite, und sie rasten auf den Boden zu, auf eine düstere, schattenhafte Landschaft mit leichten Wellen, und daneben das Meer als glatte bleigraue Fläche, in der vereinzelte Funken von Sternenlicht glitzerten.
    »Es greift nicht! Es greift einfach nicht!«, rief der Rudergast.
    »Wir müssen ein Tor öffnen!«, sagte ein Offizier mit schriller Stimme. »Der Nodus kann uns hinausbringen!«
    »Warum greift das Inversmodul nicht?«, fuhr Swankar den Schiffsmagier an. »Ihr habt gesagt, der Boden hier wäre voll vom Blut der Erde?«
    »Nun ...«, meinte Feitlaz.
    Swankar beachtete ihn nicht mehr. »Entfaltet die Strahlungsmembran«, befahl sie. »Wir stabilisieren das Schiff damit.«
    »Das geht nicht«, erwiderte der Offizier entsetzt. »Wir trudeln. Wir können den Rumpf nicht ausrichten, bevor wir am Boden sind.«
    »Ich übernehme das Ruder.«
    Rudrogeit sah das versonnene Lächeln auf dem Gesicht seiner Mutter, die mit leicht gespreizten Beinen vor der Fensterfront stand, während Feitlaz, die einzige andere nicht angegurtete Person auf der Brücke, sich verzweifelt festklammerte und über den schrägen Boden rutschte.
    Swankar setzte sich, sicherte sich an ihrem Platz und griff nach den Steuerhebeln. Vor dem Fenster breitete sich die grau schimmernde dimensionale Membran zwischen den Masten aus, wölbte sich über dem Deck und schirmte den Rumpf der Lichtbringer von der einen Seite vor dem mörderischen Druck der Ätherstrahlung ab, die sie nach unten stieß. Doch der Rumpf lag schräg, und es war nicht die richtige Seite.
    Rudrogeit atmete ruhig. Er betrachtete die Gesichter der Menschen, die in der blauen Brückenbeleuchtung ängstlich und angespannt wirkten. Allmählich empfand auch er die Aufregung, als wäre er erst mit einiger Verzögerung wieder in der Wirklichkeit eingetroffen.
    Die Lichtbringer driftete ab und richtete sich dabei langsam auf. Als sie senkrecht stand, riss Swankar einen Regler bis zum Anschlag. Ein Aufprall erschütterte den Rumpf. Das verstärkte Holz ächzte, vor der Scheibe flog eine Luke hoch, die aus dem Deck gepresst worden war. Rudrogeit fühlte sich wie von einer Riesenhand in den Sitz gedrückt. Ihm wurde rot vor Augen, und er hörte Feitlaz erstickt aufschreien.
    Dann lag das Schiff wieder ruhig da, stieg sogar gemächlich auf. Rudrogeit bekam Meldungen und Nachfragen von anderen Stationen auf seine Konsole, aber da hatte er sich schon wieder so weit erholt, dass er antworten konnte.
    »So«, sagte Swankar. Sie drehte sich zum

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