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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Rudergast um und bedachte ihn mit einem verächtlichen Blick. »Geht doch.«
    »Wir haben Schadensmeldungen überall aus dem Schiff«, berichtete Rudrogeit. »Zu viel Bremskraft. Wir hätten nicht so tief in die Atmosphäre springen sollen, ohne zu wissen, was uns erwartet.«
    »Feitlaz hat diese Welt mit dem Nodus erkundet«, erwiderte Swankar. »Die Inversmodule hätten uns sanft tragen sollen!«
    Ihre Stimme klang vorwurfsvoll, aber vom Schiffmagier kam nur ein Stöhnen zurück. Feitlaz lag am Boden, und grünes Blut lief ihm aus dem Kopf. Swankar kräuselte abschätzig die Lippen.
    »Ruf die Sanitäter, Rudi«, sagte sie. »Wenn du vorher nicht einen Schluck von diesem Versager nehmen möchtest.«
    »Wo sollen wir landen, Coronel?«, fragte Rudrogeit. »Der Wald da unten steckt voller Elfen. Wir empfangen ihre Gesprächsverbindungen, und ich orte eine Menge von ihnen zwischen den Bäumen. Sie scheinen sich in Gruppen aufgeteilt zu haben ...«
    Swankar verzog das Gesicht. »Zäh wie Küchenschaben. Ich wusste, dass wir das Ungeziefer nicht erwischt haben.«
    »Wir können sie von oben unter Beschuss nehmen«, schlug Rudrogeit vor.
    Swankar schüttelte den Kopf. »Ich will sehen, was wir treffen. Und deine Schwester ist unser Hauptziel. Schnapp dir den Pelzkopf und einen Einsatztrupp, dann suchen wir sie im Wald. Um die Elfen kümmern wir uns später.«
    Rudrogeit löste den Gurt und stand auf. Erst jetzt bemerkte er, dass die Stützen unter seinem Stuhl verbogen waren und dass die Verankerung sich gelöst hatte. Schrauben klapperten, als er sich erhob. Er beschloss, unterwegs bei der Technik vorbeizuschauen und eine Inspektion auf dem Schiff anzuordnen.
    »Vielleicht war sie im Elfenwald«, sagte er laut. »Vielleicht haben wir Frafa bei unserem letzten Angriff schon erwischt.«
    Swankar lachte trocken auf. »Weißt du, wie viele von meinen Gegnern ganz von selbst einem Herzschlag erlegen sind, bevor ich sie mit meiner Klinge durchbohren konnte? Keiner! Du glaubst doch nicht im Ernst, dass wir sie zufällig und nebenbei erwischen, ohne es zu merken?«
    Rudrogeit schüttelte den Kopf. Er wusste selbst nicht, was ihm lieber gewesen wäre. Ihm bereitete dieser Auftrag längst nicht so viel Vergnügen wie seiner Mutter, auch wenn er seine Schwester fast tausend Jahre lang nicht mehr gesehen hatte und ihre letzte Begegnung ... unerfreulich verlaufen war. Aber das war lange her.
    »Ich habe hier einen Landeplatz«, sagte Swankar. »So was wie eine Ruinenstadt; nur Grundmauern und ein paar Keller. Sieht interessant aus, wenn man sich verkriechen will. Da fangen wir mit der Suche an.«
    Rudrogeit verließ die Brücke. Er fand Sneithan an Deck. Der Goblin klammerte sich an die Reling, und Rudrogeit fragte sich, ob er wohl den ganzen Anflug an diesem Platz verbracht hatte. Verrückt genug war der Sargente jedenfalls.
    »Na, alter Bettvorleger?«, begrüßte er ihn. »Hat dich jemand zum Entstauben übers Geländer gehängt? Es gibt Arbeit für dich: Wir sollen uns auf die Suche nach der Albe machen, sobald wir gelandet sind.«
    »Eh?« Sneithan blickte auf. »Sind fit, meine Leute. Alle in Schale. Können sogar 'nen Vampir mitschleppen, wenn's sein muss - haben gepanzerte Kragen!«
    Er lachte. Rudrogeit stellte sich neben ihn. Das Schiff flog ein wenig unruhig, der Wind fegte ihnen ins Gesicht. Gelegentlich trug er dicke Tropfen heran, die einen fauligen Geruch verbreiteten, wenn sie zerplatzten. Das Geländer wackelte, und Rudrogeit sah zu der Strahlungsmembran hinauf, die sich wie ein waagerechtes Segel über ihnen wölbte, grau und leicht durchschimmernd und funkelnd wie in einer unsteten Bewegung.
    Der Wald kam näher. Sneithan beugte sich weit über die Reling und sah nach unten.
    »Da regt sich was«, knurrte er und nahm die Waffe vom Rücken. »Elfen oder Viecher von hier - das Welt hier hat jedenfalls 'n paar Scheißläuse im Pelz, die wir auskämmen sollten.«
    Er streichelte den Schaft des Gewehrs, während Rudrogeit sich einen Halt suchte. Die Baumkronen kamen auf sie zu, stiegen neben ihnen auf. Dann streifte der Kiel den Boden. Sneithan wurde von dem Stoß umgerissen.
    Er fluchte, rappelte sich auf und fiel wieder hin, als die Lichtbringer erneut absackte. Rudrogeit behielt das Gewehr im Auge und passte auf, dass er nicht von einem zufälligen Schuss getroffen werden konnte.
    Die Decken dieser Ruinenstadt trugen das Schiff nicht. Der scharfe Kiel schnitt in den Grund wie eine Axt, und Rudrogeit spürte jedes

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