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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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ergriff.
    »Was ist mit dir?«, wandte Barsemias sich an Wisbur.
    »Mir geht es gut«, sagte der Gnom grimmig. »Ich komme mit.«
    »Mir geht es auch gut«, rief Biste. »Falls sich jemand dafür interessiert.«
    Wisbur sah ihn an und grinste. »Klar«, sagte er. »Dann bin ich nicht der mit den kürzesten Beinen. Es ist mir sehr wichtig, dass du dabei bist, mein Lieber.«
    Ledesiel schaute sich nach den beiden um, ihr Gesicht blieb ernst. »Ihr könnt mitkommen und uns helfen. Wenn ihr Schritt halten könnt. Wir können es uns nicht erlauben, auf euch zu warten. Wir kämpfen für unser Volk.«
    Dann brach der Trupp auf. Die Nachtalbe ging als Letzte und achtete darauf, dass Gnom und Wichtel nicht zurückblieben. Barsemias' Schwester schritt vorneweg und kümmerte sich scheinbar um niemanden. Barsemias wusste, dass sie sich auf den Weg konzentrierte, dass sie Verbindung zu ihren Brüdern und Schwestern hielt und mit ihren magischen Sinnen dafür sorgte, dass sie auf dem kürzesten Weg zum Treffpunkt gelangten. Dennoch hielt er die angespannte Stimmung bald nicht mehr aus und gesellte sich zum hinteren Teil des Grüppchens.
    Frafa lächelte kurz und sagte nichts. Barsemias beobachtete sie eine Weile; ein Nachtalbenleib in Elfenfarben, mit langen Haaren, die ihn fast zu täuschen vermochten, wenn sie das allzu runde Gesicht verdeckten. Und sie bewegte sich geschmeidig...
    »Du hast keine Schmerzen?«, fragte er und erschrak über die eigene Stimme. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass es immer noch totenstill war im Wald.
    »Nein«, antwortete Frafa. »Ich habe kaum etwas abgekriegt. Nur ein paar Schrammen.«
    »Ich dachte, du hättest zumindest eine Gehirnerschütterung«, sagte Barsemias. »Du warst bewusstlos, und ich habe eine Beule an deinem Kopf gespürt.«
    Frafa tastete nach ihren Haaren. »Nein«, erwiderte sie. »Ich merke nichts. Nachtalben sind keine Menschen. Wir sind nicht so zerbrechlich ... glaube ich. Nicht, dass ich es in den letzten Jahrhunderten jemals ernsthaft auf die Probe stellen musste. Da war immer meine Magie, die mich geschützt hat.«
    Sie schaute zu den Bäumen hinauf und verzog das Gesicht. Auch Barsemias blickte nach oben, und etwas flog ihm ins Auge. Er blinzelte und wischte mit dem Finger. Etwas segelte um seinen Kopf, glitt davon ... noch etwas ...
    Dann sah er, wie die rundlichen Baumkronen aufklappten und große weiße Flocken herabfielen. Sie tanzten im Lampenschein, setzten sich in die Haare und auf die Kleidung. Im Nu bewegte sich die Schar wie durch dichten Schneefall. Unwillig wedelte Barsemias die Flocken weg. Sie fühlten sich leicht an und ein wenig federnd. Sie schienen fast davonzuspringen, wenn man sie berührte.
    Er versuchte, in den offenen Baumwipfeln mehr zu erkennen, was für Zweige, was für eine Struktur sie im Inneren bargen. Aber die Flocken waren überall, und er konnte kaum die Elfen erkennen, die vor ihnen liefen. Undeutlich zeichnete sich die Hülle ab, die vorher die Kronen umschlossen hatte. Segmente hingen an einer Art Netz oder Geflecht wie Blätter.
    »Das gefällt mir gar nicht.« Wisbur hielt sich die Hand vor den Mund. »Die Bäume sehen aus wie Pilze, und Pilze sind giftig. Was, wenn das hier Sporen sind?«
    »Das ist Unsinn«, rief Ledesiel von vorn. »Warum sollte irgendwas auf dieser Welt schädlich sein für uns? Das Leben hier ist nicht...«
    Sie verstummte, dann blieb sie stehen. Die Gruppe versammelte sich.
    »Es gab genug Kranke«, sagte Frafa. »Vielleicht binden wir uns lieber feuchte Tücher vors Gesicht, damit wir nichts einatmen.«
    »Feuchte Tücher«, entgegnete Ebicos abfällig. »Das hält höchstens die sichtbaren Flocken ab. Wer weiß, ob die gefährlichen Sporen nicht kleiner sind? Wir sollten zum Odontopter zurück.«
    »Nein«, widersprach Ledesiel. »Ich glaube nicht, dass es dort besser aussieht als hier. Entweder wir kommen damit zurecht - oder nicht. Die Tücher müssen reichen.«
    Sie verwendeten das wenige Wasser, das sie in Flaschen dabeihatten, und marschierten maskiert weiter. Sie blieben dicht beisammen. Die weißen Flocken warfen das Licht der Lampen zurück und blendeten sie. Es war wie eine weiße Wand, die sie von allen Seiten umgab.
    »Der Boden«, murmelte Frafa, und Barsemias verstand.
    Wäre es ein echter Schneefall gewesen, hätten sie bereits knöcheltief durch den Schnee waten müssen. Aber die Flocken flogen nur durch die Luft, sie blieben nicht liegen.
    Die Gruppe stapfte über den weichen Waldboden, trat in

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