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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Maschine erloschen. Als der Flügelschlag verstummte und die Gruppe einen Augenblick beisammensaß, kehrte Stille ein. Völlige Stille und Dunkelheit. Es war ruhiger, als es in einem Wald zu dieser Zeit sein sollte. Hatte der Absturz alle Tiere erschreckt?
    »Wir haben Lampen in der Kabine«, flüsterte Biste beklommen. »Wir sollten sie holen.«
    Barsemias nickte, dann fiel ihm ein, dass niemand ihn sehen konnte. Aber seine Schwester stimmte dem Wichtel schon zu, und der nachtsichtige Wisbur nahm das Fluggerät in Augenschein und prüfte, was sich noch retten ließ. Frafa kam wieder zu sich, und sie griff nach Barsemias' Hand. Der zuckte zusammen unter der unerwarteten Berührung.
    Es stellte sich heraus, dass die Heilerin am schwersten verletzt war. Sie hatte ungesichert neben dem kranken Gnom gesessen, als der Odontopter abgestürzt war. Jetzt hatte sie Schnittwunden am ganzen Körper, und ihr Bein war gebrochen. Auch mit Magie würde es eine Weile dauern, bis sie wieder gehen konnte. Biste der Wichtel ließ das verbliebene Gas aus den Tanks, und der Qualm aus dem Innenraum verzog sich rasch durch die offene Luke.
    Bald wirkte der Odontopter wieder einladender als der fremdartige Wald um sie her. Barsemias hätte nie gedacht, dass ein solches Gefühl ihn jemals beschleichen könnte. Aber die Kronen waren undurchdringlich und in ständiger Bewegung, die Farbe der Stämme und ihre nachgiebige Oberfläche verlieh den Bäumen eine künstliche Anmutung. Barsemias musste sich eingestehen, dass die menschliche Technik im Vergleich zur Natur ringsum regelrecht heimatlich wirkte.
    Unschlüssig standen die Elfen vor der offenen Luke, an der Grenze zwischen der fremden Welt und der ungeliebten Technik, unter dem schmalen Dach der durchschimmernden Flügel, und diskutierten.
    »Wir müssen hierbleiben«, sagte Ebicos. »Wir können ...« Er warf einen Blick auf die Gnome und verzog das Gesicht. »... die Kranken und Verletzten nicht zurücklassen.«
    »Du hast die Meldungen gehört, Ebicos«, flüsterte Ledesiel. »Sie klingen beunruhigend. Wir müssen uns mit unseren Leuten vereinen, so schnell wie möglich.«
    »Geht nur«, sagte die Heilerin. »Der Odontopter steht wenigstens richtig herum, wir haben Bänke darin und Verbandszeug und Medikamente. Ich kann ein provisorisches Hospital einrichten. Ich bleibe mit den Gnomen hier, bis wir uns alle erholt haben, und ihr schickt die Kranken und Helfer zu mir.«
    Ledesiel blickte sorgenvoll drein. »Der Platz ist abgelegen, weitab von den Orten, an denen wir uns sammeln.«
    »Dann werden ihn die Bitaner auch nicht so schnell finden«, sagte die Heilerin. »Wir brauchen einen sicheren Rückzugspunkt abseits des Kampfgebiets. Die abgestürzte Maschine werden sie nicht so leicht entdecken wie die großen Landekapseln.«
    Wie auf Kommando schauten Barsemias, Ledesiel und einige weitere Elfen nach oben. Von der Schneise, die der Odontopter bei seinem Sturz geschlagen haben musste, war nichts mehr zu sehen. Die Baumkronen hatten sich geschlossen. Sie wussten nicht, ob die Absturzstelle aus der Luft betrachtet auch so gut getarnt wirkte, aber vermutlich war diese Stelle sicherer als das erste Lager in der Nähe der alten Stadt.
    Ledesiel nickte. »Also gut«, verkündete sie. »Machen wir es so. Packt zusammen, was nützlich ist, und wer sich gesund und kräftig fühlt, bricht in einer halben Stunde auf.«
    »Wenn wir ein wenig warten«, sagte Ebicos. »Muss es wieder hell werden.«
    »Die Tage auf dieser Welt dauern länger als bei uns«, erwiderte Ledesiel. »Und die Nächte auch. Wir haben noch mehrere Stunden Dunkelheit vor uns, und wenn wir jetzt aufbrechen, sind wir bei Tagesanbruch bei den anderen und können gleich handeln.«
    »Was auch immer wir dann tun«, murrte Ebicos, und in dem Blick, mit dem er Ledesiel bedachte, lag Aufruhr. Immerhin war er ein Mitglied im Rat der Ältesten und Ledesiel noch nicht.
    Aber sie war eine mächtige Magierin aus edlem Geschlecht, und in Zeiten des Kampfes war es nicht klug, die Führung des Stärksten in Frage zu stellen.
    Sie packten Taschen, Bündel und provisorische Beutel mit allem, was des Mitnehmens wert schien. Es war wenig genug, denn was von der Ausrüstung der Kopfgeldjäger geblieben war, hatten die Gnome ausgeladen, bevor sie die Elfen abgeholt hatten. Die Heilerin humpelte durch die Kabine und richtete sie her. Waldron wälzte sich im Fieber, und Segga saß teilnahmslos da, während die Krankheit langsam von seinem Körper Besitz

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