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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Menschen ansprach.
    »He, Soldat«, knurrte der Mann, der Wisbur trug.
    »Sargente?«, antwortete der andere.
    »Die Alte hat befohlen, dass die Landeluken überprüft werden. Tu das.«
    »Die Landeluken?« Der Mann klang überrascht. »Aber ... wie überprüfen?«
    »Mir doch egal. Überprüf sie halt. Was es zu überprüfen gibt.« Der Sargente machte eine Geste an seinem Kopf, die anzeigte, was er von dem Befehl hielt. »Geh einfach hin und rüttel überall mal dran.«
    »Aye, Sargente«
    Der Sargente machte kehrt und stapfte zum Achterdeck zurück. Der andere Soldat ging in die Gegenrichtung weiter - dorthin, wo Wisburs Ziel lag. Und der Gnom saß auf dem falschen Transportmittel.
 
    »Du da«, rief Feitlaz über den Korridor. »Komm her und kümmere dich um den Wichtel. Ich brauch meine Hand für was anderes.« Er legte den Arm um Frafas Schultern und grinste anzüglich.
    Dem Soldaten, der in ihre Richtung schaute, quollen beinahe die Augen aus dem Kopf, und Frafa fragte sich, ob sie zu weit gegangen war.
    »Jawohl, Herr Oberzauberer«, antwortete er schließlich und starrte das seltsame Paar unverwandt an. Frafa hatte die Hand auf Feitlaz' Nacken gelegt, der Zauberer zog sie an sich.
    Auch Biste blickte ratlos zu den beiden hinauf. Dann war der Soldat bei ihm, ein unbewaffnetes Mitglied der Schiffsbesatzung.
    »Bring den Kleinen zum Nodusraum«, befahl Frafa.
    »Geh schon mal vor«, fügte Feitlaz hinzu. »Wir kommen gleich nach.«
    Er grinste breit, und der Soldat wandte sich rasch ab und zog den Wichtel mit sich. Sie gingen zurück bis zur letzten Abzweigung, und Frafa und Feitlaz folgten ihm. Sie lehnten sich aneinander, und Frafa ließ Feitlaz kräftig zufassen. Bei den ersten Schritten bewegten sie sich unsicher. Es fiel Frafa schwer, beide Körper zu lenken. Aber sie steckten die Köpfe zusammen, und Frafa ließ Feitlaz kichern, damit die Unbeholfenheit und das gegenseitige Stützen wie eine unangemessene Vertraulichkeit wirkten.
    Dem Soldaten war die Situation hoffentlich peinlich genug, dass er keine weiteren Fragen stellte. Frafa rechnete nicht damit, dass er ihre Tarnung durchschaute. Selbst wenn dem Matrosen das Verhalten seiner Vorgesetzten merkwürdig vorkam, was sollte er dagegen tun?
    Bald darauf gelangten sie an ein Schott aus Skermakial. Von dem speziell gezüchteten Hartholz des Rumpfes hob sich die profane Panzerung ab wie ein Geschwür. Der Soldat blieb davor stehen und wandte sich um.
    »Ich kann die Tür nicht öffnen, Coronel«, sagte er. »Ich habe keinen Zugang zur Zweitbrücke.«
    »Es ist gut, Soldat«, antwortete Frafa. »Du kannst gehen.«
    »Wir kümmern uns um den Wichtel«, fügte Feitlaz hinzu.
    Der Mensch salutierte und entfernte sich. Er warf noch einen Blick über die Schulter zurück, dann verschwand er hinter der nächsten Biegung. Erst jetzt trat Frafa an die Konsole, die neben der Tür in die Wand eingelassen war.
    »Was ist los?«, flüsterte Biste. Er musterte misstrauisch den Albenzauberer an Frafas Seite. »Alles in Ordnung?«
    »Alles gut«, erwiderte sie. »Aber ich muss diesen Ballast loswerden.«
    Ein Aurentaster. Frafa warf einen misstrauischen Blick auf das Gerät, dann zuckte sie die Achseln und presste die freie Hand darauf. Es knackte. Eine Lampe an der Konsole leuchtete auf, und mit einem dumpfen Laut öffnete sich das Schott.
    Frafa atmete tief aus. Sie hatte die Aura ihrer Mutter perfekt getroffen!
    Biste drängelte sich vorbei und zog die Tür weiter auf. Frafa benutzte Feitlaz' Arm, um dem Wichtel zu helfen, und zu dritt stolperten sie in den Raum hinein. Frafa und ihr Begleiter griffen synchron zurück und zogen die Tür wieder zu. Dann lehnte Frafa sich dagegen, entspannte sich und ließ Feitlaz los.
    Der Albenmagier klatschte schlaff auf das Deck, da entdeckte Frafa einen Menschen, der still in einem Winkel des Nodus-Kontrollraums arbeitete. Der Mann trug keine Uniform, sondern einen weißen Overall, und er schaute Frafa erschrocken an. Sein Blick wanderte zu dem Wichtel, blieb schließlich an dem Zauberer hängen, der leblos zu ihren Füßen lag.
    Frafa hob die Hand, dann sah sie genauer hin.
    »Descidar!«, rief sie überrascht.
 
    Wisbur sprang von der Jacke des Sargenten. Im Flug machte er sich groß, landete auf dem Boden und schrumpfte sogleich wieder auf Käfergröße. Erst dann fuhr er herum und schaute hoch. Der Sargente hatte wohl gehört, wie der Gnom aufkam. Er drehte sich um, blickte über das Deck und kratzte sich am Kopf. Dann setzte

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