Lichtbringer - Lichtbringer
Zielperson vom Aurentaster verloren. Ist sie tot? Wedra wünscht, dass Sie den Einsatz schwerer Waffen autorisieren. Ich persönlich möchte den Nodus vorschlagen. Mit der aufgerüsteten Anlage kann ich massive Zauber gegen die Elfen wirken.«
»Ja«, sagte Frafa. »Der Vorschlag klingt gut. Noch ein Grund, schnell zum Nodusraum zu gehen.«
»Gut«, antwortete Feitlaz zögernd. »Wedra fürchtete schon, Sie wollten weitere Marineinfanterie in den Wald schicken. Und wir haben nicht so viele Bodentruppen an Bord.«
Ein kurzes Zögern in seiner Antwort verriet Anspannung. Nach dem vorangegangenen Redeschwall fiel es Frafa gleich auf. Feitlaz ging an einer Einmündung vorbei. Fünf Schritte dahinter wirbelte er plötzlich herum.
»Das ist nicht der Weg zum Nodus!«, rief er triumphierend. »Wer sind ...«
Frafas Hand fuhr auf seine Schulter zu, aber der Stoß ihrer Essenz war noch schneller und schnitt dem Zauberer das Wort ab. Frafa spürte seine Abwehr, ein schwacher Reflex - und schon war sie hindurch. Sie zerfetzte seine Aura, legte alle Nerven in seinem Leib lahm. Feitlaz war tot, noch bevor die Hand seine Schulter berührte. Sein Geist trieb in Fetzen durch den Äther.
Frafa streckte ihre eigene Essenz weiter aus, ließ sie in Feitlaz' Körper fließen und verband ihn mit ihrem Geist, wie ein Puppenspieler die Fäden an seiner Marionette verknotete. Kurz bevor Frafa den Toten völlig unter Kontrolle hatte, sank er ein Stück zur Wand hin. Dahinter sah Frafa Biste, der erschrocken zu ihr aufblickte.
Und am anderen Ende des Gangs einen uniformierten Soldaten, der den Kopf in ihre Richtung drehte und die Augen aufriss.
Als Frafa den Odontopter verließ, balancierte Wisbur auf ihrem Ärmel und kroch langsam auf das Handgelenk zu. Der grobe Stoff bot guten Halt, ein Gnom in Käfergröße konnte sich auf den Fasern bewegen wie eine Spinne in ihrem Netz. Dennoch hoffte Wisbur, dass Frafa allzu schwungvolle Bewegungen mit den Armen vermied.
Mit einem Auge und mit einem Ohr hatte er zu verfolgen versucht, was um sie herum vorging. Als er den Nachtalben erkannte, der Frafa begrüßte, erschrak er. Alben spürten verkleinerte Gnome! Er fragte sich, ob Frafas Illusion ihn davor schützte. Er bezweifelte nicht, dass sie ihn mit ihrer Magie mühelos gegen den Spürsinn des Schiffszauberers tarnen konnte, aber dachte sie auch daran?
Er zögerte nur kurz, dann kroch er weiter. Er musste sich auf die Dinge konzentrieren, die er zu tun hatte, und er musste sich darauf verlassen, dass seine Gefährten ihren Teil der Arbeit erledigten!
Am Saum des Ärmels hielt er inne und verschaffte sich festen Halt. Er hatte so viel Ausrüstung mitgenommen, wie er am Leib tragen konnte, alles, was nützlich sein mochte und was sich verkleinern ließ. Er legte die Hand auf die Pistole, schaute auf all die Menschen, zwischen denen Frafa sich bewegte, und lächelte. Wenn er hier jemandem einen Bolzen ins Bein schoss, konnte er sich wenigstens darauf verlassen, dass der Gegner umfiel! Er fühlte sich gleich viel wohler als in der fremden Welt jenseits des Schiffes.
Wisbur nahm seine kleine Armbrust vom Rücken. Er rollte die Schnur von einer Winde, die an einem Gurt unter seiner Jacke befestigt war, und hakte sie an einen Bolzen. Dann wartete er. Frafa wies auf einen Soldaten, Wisbur hörte, wie sie von den Luken sprachen. Sein Ziel. Sein Stichwort.
Er hob die Armbrust und schoss. Der Bolzen flog davon, die Schnur spulte sich von der Winde und spannte sich über die Lücke, die Frafas Hand von der Uniform des Soldaten trennte. Wisbur verfolgte den Flug und hielt den Atem an, als der Bolzen traf...
Der große Mensch reagierte nicht. Für ihn war der Treffer nicht mehr als ein Mückenstich in die Jacke, der Aufprall so schwach wie die Berührung mit einem Haar. Wisbur zog an der Schnur, der Bolzen saß fest. Einen Augenblick zögerte er, dann sprang er, schwang sich an dem Faden hinüber zu dem Soldaten und prallte gegen dessen Hüfte.
Er ruderte mit Armen und Beinen und hing einen Moment lang nur an der Schnur, dann fand er Halt. Wisbur kletterte höher und schlich sich auf den Rücken des Mannes. In einer Falte zwischen zwei Polstern in der Panzerweste versteckte er sich und schöpfte Atem. Er durchtrennte die Schnur, an der er hing.
Wisbur sah, wie das Achterdeck hinter ihnen zurückblieb. Der Bursche, auf dem er saß, fluchte und schimpfte leise. Wisbur grinste.
Sein Grinsen verschwand, als er hörte, wie der Soldat einen weiteren
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