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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Fußpedale verstellen muss. Frafa, kannst du bitte ...«
    »Diese Fesseln sind schleimig!«, meldete sich Biste aus der zweiten Kanzel. »Ich will die loswerden!«
    »Die Ranken sind nicht schleimig«, sagte Frafa. »Sie sehen nur so aus.«
    »Eben«, erwiderte Biste. »Ich hasse diesen Plan.«
    Frafa seufzte. »Still jetzt.« Sie legte einen Hebel um und stellte eine Sprechverbindung her.
    »Lichtbringer, Swankar hier. Ich komme zurück. Macht einen Platz frei.«
    »Horst an Adler eins - wer kommt zurück?«
    Frafa atmete auf. Sie war sich nicht sicher gewesen, ob Kanal und Verschlüsselung stimmten und ob man ihren Ruf überhaupt entgegennehmen konnte. Sie runzelte die Stirn und überlegte, was sie antworten sollte.
    »Willst du mich für dumm verkaufen, Horst? Ich hatte Ärger und hab verdammt schlechte Laune, also mach mir den Landeplatz frei!«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen. Dann meldete der Schlachtkreuzer sich wieder. »Aye, Coronel. Landerampe bereit. Wir ... Oberleutnant Wedra möchte dringend mit Ihnen reden, Coronel.«
    »Wenn ich da bin«, sagte Frafa mit Swankars Stimme und schaltete die Verbindung aus. Sie lockerte ihren verkrampften Griff um den Schalter. Ihr war heiß, und ihr Puls ging schneller.
    Ich hasse diesen Plan ...
    »Wisbur, Biste«, sagte sie zu ihren Begleitern. »Ich fürchte, meine Tarnung hält keinen Herzschlag lang, wenn irgendwer genauer hinschaut. Wir müssen also schnell und präzise sein und dürfen niemandem Zeit zum Nachdenken lassen. Kriegt ihr das hin?«
    »Aye, Coronel«, erwiderte Wisbur.
    In der Ferne endete der Wald wie abgeschnitten vor einem verwaschenen Grau. Das Meer war nah. Die orangefarben schimmernde Sonne stand in ihrem Rücken, und der Odontopter folgte seinem eigenen Schatten. Eine weitere Schneise wurde sichtbar, unregelmäßig, durchzogen von einzelnen Pflanzen und kantigen Strukturen. Die Ruinenstadt. Dazwischen sahen sie die Masten des Schlachtschiffes, die selbst fast aussahen wie fremdartige kahle Bäume.
    »Ich hoffe, ich erkenne den Landeplatz.« Wisbur presste die Worte zwischen den Zähnen hervor.
    »Nicht mehr reden«, sagte Frafa. »Ich muss den Kanal offen halten. Du weißt, was zu tun ist.«
    Sie legte den Hebel wieder um, aber niemand meldete sich. Gab es ein Protokoll für die Landung, nach dem sie sich melden sollte? Frafa wusste es nicht, sie musste es eben darauf ankommen lassen.
    Wisbur rutschte tiefer in ihren Schoß, bis seine Augen gerade noch über die Kante der Kanzelscheiben spähten. Die beiden vorderen Drittel der Lichtbringer waren vom Wald der Antennenmasten bewachsen, dahinter erhob sich eine Brücke. Frafa sah Aufbauten und Waffengondeln am Rand und einen zweiten Odontopter am Heck. Direkt daneben war eine markierte Fläche, umgeben von Klammern und Hebeln.
    »Da!«, sagte Frafa und erkannte ihren Fehler sofort. Sie hielt dem Gnom den Mund zu, damit er nicht antwortete, und der Odontoper geriet ins Trudeln.
    »Hm«, schnaubte Wisbur. Die Maschine stand sirrend in der Luft, kreiste über dem Heck des Kreuzers wie eine trunkene Hummel und sank dann in einer taumelnden Spirale hinab. Sie landeten hart und schräg, und ein halbes Dutzend Soldaten liefen über das Heck auf sie zu.
    Frafa schaute entsetzt hinaus. Wisbur rammte hektisch einige Hebel und Schalter in die Parkposition und verschwand. Im selben Augenblick erkannte Frafa, dass die Soldaten keine Waffen in der Hand hatten. Sie duckten sich unter den immer noch schlagenden Flügeln hindurch und hakten Gurte an den Odontopter.
    Frafa schaltete die restlichen Geräte ab. Sie nahm die Magie des verkleinerten Gnoms auf ihrer Uniformjacke wahr. Musste sie noch etwas tun, um Wisbur zu helfen? Nein. Der Gnom wusste, was zu tun war!
    Sie sprang hinaus und schaute sich um. Die Soldaten zogen den Odontopter mit Winden in eine Ruheposition und sicherten ihn. Von der Brücke her kam ein weiterer Trupp auf sie zu, und an der Spitze ging ein Nachtalb mit einem dicken Verband um den Kopf!
    Frafa wandte sich erschrocken ab.
    Ein Nachtalb! Der war schwerer zu täuschen als ein Mensch. Sie ging um den Odontopter herum und hob den Wichtel aus seinem Sitz. Dadurch war sie außer Sicht und gewann einen Augenblick Zeit, um sich auf die Begegnung vorzubereiten. Sie hatten Biste mit Ranken aus dem Wald gefesselt und wollten ihn als Gefangenen an Bord bringen.
    »Coronel Swankar«, rief der Alb. Feitlaz der Schiffszauberer. Sie erinnerte sich an den Namen des Mannes, den sie von einem

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