Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
Vom Netzwerk:
ihres ehemaligen Gefährten.
    Mitunter fragte sich Frafa, wie viel von dem ursprünglichen Biste geblieben war. Wenn der Wichtel einen Teil seiner früheren Persönlichkeit verloren hatte, so schien er jedenfalls nichts davon zu bemerken. Und solange er seine früheren Verbündeten weiterhin unterstützte, konnte es ihnen gleichgültig sein.
    »Wie geht es dir, Biste?« Sie schaute das Trugbild an, als wäre es tatsächlich die Person, mit der sie sprach. Barsemias rutschte unruhig auf dem Steg herum, erhob sich dann und blickte über das Geländer hinweg in den Wald, knapp an der Erscheinung vorbei.
    »Großartig«, sagte der Wichtel. »Die Löcher, die Descidar geschlagen hat, nehmen mir etwas von meiner Kapazität. Aber der Nodus ist immer noch stärker als vor seiner Aufrüstung. Und da war er immerhin schon stark genug, um allen Elfen mal ordentlich den Hintern ... äh.«
    Er brach ab. Sein Abbild schaute Barsemias an und strich sich verlegen durch das zerzauste Haar.
    »Das höre ich gerne«, sagte Frafa. »Vor allem, weil ich heute Nacht etwas probieren möchte mit dir zusammen.«
    »Ho!« Biste grinste Frafa an. »Gerade klang das für mich noch so, als wolltest du das mit dem Elfen dort probieren!«
    Barsemias Kopf fuhr herum, und er warf der Illusion des Wichtels einen gequälten Blick zu. »Bist du sicher, Frafa, dass du nicht aus Versehen einen Gnom in dieses Schiffsgehirn eingespeist hast?«, fragte er.
    »Bleiben wir ernsthaft«, sagte Frafa. »Wir haben immer noch nicht die Aufgabe erfüllt, wegen der wir eigentlich hergekommen sind.«
    »Aufgabe?«, fragte Barsemias. »Du meinst Leuchmadans Ursprung? Was willst du da unternehmen? Das ein oder andere haben wir doch erfahren, und ich bin froh, wenn wir jetzt heil wieder fortkommen.«
    »Ich habe einiges herausgefunden«, sagte Frafa, an beide Begleiter zugleich gewandt. Sie erhob sich ebenfalls und sah, dass Barsemias' Schwester innen im Brückenraum ganz nah an der zerbrochenen Scheibe stand. »Als ich allein im Wald war und die Drogen aus den Bäumen mich in Trance versetzt haben - ich glaube, ich habe damals einen Blick in die Geschichte dieser Welt werfen können.«
    »Oder Ihr wart einfach nur berauscht«, warf Ledesiel ein. Die Fenster waren so gesplittert, dass man ohne Mühe hindurchsprechen konnte. »Ich glaube nicht, dass ein Drogenrausch zu höheren Einsichten führt.«
    »Ich bin nicht ganz ohne Erfahrung in diesen Dingen ...«, setzte Frafa an.
    Ledesiel verzog das Gesicht. »Daran zweifele ich nicht. Man hört so allerhand von den Nachtalben in Daugazburg.«
    Frafa trat gegen das Geländer. »Wenn es Euch nicht gefällt, wie ich die Dinge sehe, dann kümmert Euch eben um Eure eigenen Angelegenheiten. Aber ich versuche weiterhin, ein Mittel gegen das Blut der Erde zu finden, das Eure Wälder vergiftet.«
    »Ihr wollt den Nodus des Schiffes dazu gebrauchen«, sagte Ledesiel. »Natürlich muss ich darauf achten, dass dieses kostbare Werkzeug nicht für Hirngespinste aufs Spiel gesetzt wird.«
    Biste räusperte sich aus dem Lautsprecher. »Dieses kostbare Werkzeug bin ich«, sagte er empört. »Der Nodus ist kein Ding mehr, das man von der Brücke aus fernsteuert. Zu Eurem Glück, Frau Elfe, möchte ich vorbringen. Lasst mich also meine eigenen Entscheidungen treffen.«
    Ledesiel blickte säuerlich drein. Sie verzog die Lippen, als wollte sie etwas sagen, stützte sich dann aber nur auf eine Konsole und wartete ab.
    »Biste«, sagte Frafa. »Du warst ein Nexusschnüffler, und ich glaube, hier auf dieser Welt gibt es auch einen Nexus. Wenn du dort hineinkommst, dürften wir darin alle Informationen finden, die es über Leuchmadans Ursprung gibt.«
    »Der Nexus?«, fragte Biste. »Tut mir leid, das hab ich schon probiert. Immerhin ist der Nexus eine Struktur im Äther. Es gibt keinen Beweis, dass er an unsere Welt gebunden ist. Ich meine, es gab keinen Beweis. Aber jetzt sind wir hier, und meine Nexusportale kriegen keinen Zugang.«
    »Du hast versucht, dich mit unserem Nexus zu verbinden. Aber was, wenn diese Welt ihren eigenen Nexus hat? Einen Nexus, bei dem deine Portale nicht funktionieren?«
    »Wie kommst du denn darauf?«, fragte Biste.
    »Ich glaube«, erwiderte Frafa, »dass der Nexus an das Blut der Erde gebunden ist. Dass die Magie des Blutes den Nexus überhaupt erst entstehen lässt, indem sie dem Äther eine Struktur aufprägt. Ich habe die Ähnlichkeiten gefühlt bei Leuchmadans Hort und hier im Wald. Und denkt daran, wie Doktor

Weitere Kostenlose Bücher