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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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wirkte. Frafa hatte eine Reise durch Raum und Zeit hinter sich, die ihr länger vorkam als ihr bisheriges Leben.
    »Wo bin ich?«, fragte sie, ehe ihr bewusst wurde, wie dumm diese Frage war.
    »Hier«, sagte Barsemias. »Du bist wieder hier.«
    »Was ist passiert?«
    »Das wollten wir Euch gerade fragen.« Ledesiel erhob sich von einem Sitz und trat heran. Frafa sah Wisbur auf dem Boden liegen. Der Gnom schnarchte.
    »Wie lange war ich fort?«
    »Zwei Stunden«, antwortete Barsemias.
    »Es kam mir länger vor.«
    »Es war lange genug«, sagte Ledesiel. »Hat es sich gelohnt?«
    »Ich habe herausgefunden, was wir wissen wollten«, verkündete Frafa. »Ich weiß jetzt, wer Leuchmadan ist.«
    »Und wie man ihn bekämpft?« Ledesiel beäugte Frafa misstrauisch.
    Sie erwartet noch immer, dass die Finstervölker für Leuchmadan kämpfen, dachte Frafa.
    »Ihn zu bekämpfen ... ist schwierig«, sagte sie. »Aber es gibt eine andere Lösung für alles. Für meine Probleme mit Aldungan und Gulbert. Für Eure Probleme mit Gulbert und mit Leuchmadans Blut. Für unsere Heimat. Es heißt, Leuchmadan wäre der Gott der Finstervölker. Nun, ich habe mit Leuchmadans Göttern gesprochen, und sie wollen uns helfen.«
    Die Elfen schauten Frafa fassungslos an. Wisbur war wach geworden bei all der Unruhe und rieb sich die Augen.
    »Fangen wir von vorn an«, sagte Barsemias. »Wer ist Leuchmadan?«
    »Leuchmadan ist das Blut der Erde«, erklärte Frafa. »Alles fängt mit den Echsenaffen an ... Mit diesen seltsamen Kreaturen, die in den Ruinen umherstreifen. Einst waren es Geschöpfe, den Elfen nicht unähnlich ...«
    »Na danke«, murmelte Barsemias. »Bitte sag jetzt, dass sie sich seitdem sehr verändert haben.«
    »Nein«, erwiderte Frafa. »Ich meine, sie haben sich verändert. Aber ich meinte gar nicht das Äußere. Ich wollte ausdrücken, dass sie etwas Ähnliches vollbracht haben wie ihr. Sie ließen ihre Technologie wachsen. Sie schufen künstliche Gehirne aus Pflanzen und Pilzmyzelien. Aber sie sind noch weiter gegangen, viel weiter...«
    Und Frafa erklärte ihren Begleitern, was sie im Nexus erlebt hatte, wie sie die Bilder deutete, die man ihr dort gezeigt hatte. Die Bewohner von Leuchmadans Welt hatten längst hinter sich gelassen, was Frafa aus ihrer Heimat kannte. Sie hatten Maschinen besessen wie die Bitaner, komplexe gezüchtete Organismen wie die Elfen. Große Städte und Konstrukte jenseits aller Vorstellungskraft. Doch damit waren sie nicht zufrieden gewesen. Wie Doktor Descidar hatten sie nach einem Konstrukt gesucht, das die Verbindung zwischen der stofflichen Welt und der ätherischen Ebene schuf, die Verbindung zwischen Technik und Magie. Doch anders als Descidar hatten sie das Blut der Erde nicht nur als Hilfsmittel verwendet. Sie hatten diese Substanz von den Grundbestandteilen aus überhaupt erst erschaffen, um ihr Ziel zu erreichen!
    Die Echsenaffen hatten das Blut der Erde als einen lebendigen Organismus konstruiert, der Informationen aufnahm, sie in den Äther übertrug und dort speicherte. Sie wollten ihrer Welt damit ein Gehirn geben, das alles überwachte, das alles bewahrte und Wunder wirken konnte. Aber sie waren nicht leichtsinnig. Das Produkt ihrer Forschung durfte nicht frei werden, ehe es nicht vollkommen war. Die kleinste fehlerhafte Zelle hätte sich vermehren und sich ausbreiten können und ihre Welt verändert.
    Also hatten die Echsenaffen ihr Labor außerhalb der Welt eingerichtet, in einem ausgehöhlten Stein, der in einer Umlaufbahn schwebte wie der Wald von Porfagilia bei seiner Ankunft auf dieser Welt.
    »Doch dann«, erklärte Frafa, »ist etwas geschehen. Bevor sie fertig waren. Eine Katastrophe riss ihr Labor von der Welt fort und zerstörte es. Die Substanz, die sie darin züchteten, überlebte und ergriff Besitz von den Überresten. Das war der Meteor, der durch den Abgrund zwischen den Sternen zog und der schließlich auf unsere Welt stürzte. Und die Substanz darin lernten wir kennen als Leuchmadan oder als das Blut der Erde, nachdem sie in unseren Boden sickerte und sich darin ausbreitete.«
    Ledesiel und die übrigen Elfen wirkten blass im Lampenlicht. Ledesiel nickte, immer wieder, eine nervöse Geste ohne Sinn. »Das wäre eine Erklärung«, sagte sie. »Wenn es stimmt. Aber was ist die Lösung? Wo liegt Leuchmadans Schwäche?«
    »Ich habe davon gesprochen, dass wir Hilfe finden können«, erwiderte Frafa. »Die Bewohner dieser Welt haben nicht aufgehört zu forschen, nachdem ihr

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