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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Sporthallen, ein kleines Schwimmbad, eine Bar und einige Badezimmer. Alles war verlassen.
    Nur zwei der größeren Zimmer sahen bewohnt aus, dazu ein kleinerer Raum vor dem Zugang zur inneren Suite. Anscheinend hatte Gulbert nur einen Diener mit in sein Allerheiligstes genommen. Der Empfang bei Aldungan würde bis in die Morgenstunden dauern, Bloma blieb also Zeit, einen günstigen Ort für seinen Hinterhalt zu suchen und ein wenig Ruhe zu finden.
    Er schwankte zwischen dem Bad und dem großen Schlafzimmer, da hörte er vom Korridor her ein leises Klicken.
    Er zuckte zusammen. Seine Uhr zeigte kaum nach Mitternacht an! Er sah sich hektisch um, huschte ins Schlafzimmer und kroch unter das Bett. Zitternd lag er da, die Pistole in der Hand. In seiner Jackentasche drückten einige Geräte, die er vorher lieber herausgenommen hätte, um mehr Bewegungsfreiheit zu haben.
    Hatte er unterwegs auch alle Türen wieder geschlossen? Hatte er etwas liegen lassen, was ihn verraten konnte? Nein. Einen so dummen Fehler würde er niemals begehen. Er beruhigte sich, lauschte, machte sich bereit.
    Als er zwei Füße in den Raum treten sah, rollte er unter dem Bett hervor, sprang auf und schoss.
    Die beiden ersten Bolzen flogen schon, bevor er Gulbert erkannte. Der weißbärtige Zauberer riss erschrocken einen kleinen Holzkoffer vor die Brust. Die Einschläge knallten auf dem dünnen Holz. Bloma fluchte lautlos und hob die Waffe höher.
    Ein Giftpfeil traf Gulbert an der Wange, und die Hand des Zauberers fuhr zum Gesicht. Weitere Pfeile spickten seine Schulter, trafen ihn in die Brust, als er den Koffer fallen ließ. Bloma schoss das Magazin leer.
    Doch der Zauberer kippte nicht um.
    Er stieß beide Arme nach vorn. Es gab einen Donnerschlag. Bloma fühlte sich von einer unsichtbaren Faust gepackt und durch den Raum geschleudert. Er knallte mit dem Kopf auf den Boden und ruderte hilflos mit Armen und Beinen. Seine Ohren klingelten. Er schrie, aber er hörte seine eigene Stimme nicht.
    Als er seine Finger wieder spürte, stellte er fest, dass er die Waffe verloren hatte. Er schaute sich um, doch er sah nur wabernde Schatten. Allmählich formten sie die Umrisse eines Bettes, eines Nachtkästchens ... Dann sah er den Zauberer. Bloma kroch über den Boden. Mit der Rechten tastete er sich vor, mit der Linken zog er ein Messer aus dem Stiefel.
    Die Farben wurden klarer, die Linien ruhiger. Seine Ohren schmerzten, aber er konnte wieder etwas hören.
    Bloma blickte auf. Gulbert hatte sich nicht von der Stelle gerührt, seit er den Gnom mit einem Zauber niedergestreckt hatte. Stattdessen, stellte Bloma fest, hatte der Zauberer seinen Anzug ausgezogen und stand in Stiefeln und in Unterwäsche vor ihm. Der Holzkoffer, der die beiden ersten Schüsse abgefangen hatte, lag aufgesprungen zu Gulberts Füßen. Bunte Stifte und Fläschchen, winzige farbige Standleuchten, schwarze Schnüre lagen über den Boden verstreut.
    Blomas Blick schweifte weiter und fand die Waffe, unter das Bett gerutscht. Zu weit weg, und leer geschossen. Bloma versuchte, aufzustehen, aber als er sich halb aufgerichtet hatte, knickten ihm die Beine weg. Er landete wieder auf dem Bauch.
    Er sah zu Gulbert. An der Wange, wo Bloma ihn getroffen hatte, war eine weiße Stelle wie von Raureif bedeckt. Kein Blut. Gulbert zupfte sich weitere Giftpfeile aus dem Körper und ließ sie zu Boden fallen. Sein Körper unter dem Anzug war glatt und muskulös, von den Falten und den matten Altersflecken, die das Gesicht zeichneten, war hier keine Spur zu sehen. Nur ein paar weitere weißliche Flecken, ungefähr dort, wo Bloma ihn getroffen hatte.
    Gulbert schnippte einen Bolzen in Blomas Richtung und knurrte: »Verfluchtes, heimtückisches Gnomenpack. Vom ersten bis zum letzten Augenblick meines Lebens eine Plage.«
    Bloma streckte das Messer vor und sagte keuchend: »Irgendwann ... erwischen wir dich. Alter Mann.«
    Gulbert trat auf ihn zu. Bloma schwang die Klinge, doch seine Bewegungen waren so langsam, dass er sich selbst dafür schämte. Gulbert trat mit einem Stiefel auf das Messer und drückte es auf den Boden. Bloma hatte Mühe, seine eingeklemmten Finger vom Griff zu lösen.
    Gulbert ging vor ihm in die Hocke, sodass der Gnom die rot gepunktete Unterhose aus der Nähe sehen konnte. »Warum?«
    »Für die Freiheit«, stieß Bloma hervor. »Du musst sterben.«
    Gulbert richtete sich auf und hob in einer verzweifelten Geste die Arme.
    »Freiheit!«, rief er. »Ist es das, was euch Gnomen

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