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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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unten. »Ihr seid noch jung«, sagte sie. »Wie wollt Ihr mir gegen meine Verfolger beistehen? Da war ein ganzes Schlachtschiff hinter mir her!«
    »Ich habe nicht vor, für Euch zu kämpfen«, sagte Barsemias. »Aber es hat seinen Grund, dass mein Volk mich geschickt hat. Ich verstehe die Ströme des Äthers, ich sehe den Raum jenseits der Welt. Und ich kann Tore öffnen, durch die meine Heimat nur einen Schritt weit entfernt liegt.«
    »Ihr öffnet Tore?«, fragte die Albe. »Wohin? In die Ätherwelt? In die Sphäre der Dämonen?«
    Sie klang beklommen, und das hätte Barsemias befriedigen sollen. Doch lag in diesem Ton nicht ein Zweifel an seinen Fähigkeiten? Er kannte diese Furcht vor seiner Magie nur allzu gut! Sein eigenes Volk sah Barsemias' Kräfte oft als unelfisch an, und er sah in Frafas Worten einen Vorwurf, den er nicht unwidersprochen hinnehmen konnte.
    »Nein, nein ...«, antwortete er. »Nur Tore von einem Ort zum anderen. Der Raum, der uns als gerade erscheint, ist in Wahrheit vielfach um die Ätherwelt gewunden. Und ich sehe all diese Schleifen! Wenn ich die Stelle finde, wo der gewöhnliche Raum auf der ätherischen Ebene aneinanderstößt, dann kann ich mit meiner Magie ein Loch durch die Wirklichkeit stoßen und einen geraden Weg durch sämtliche Dimensionen auftun.«
    »Das ist beeindruckend.«
    Barsemias errötete. War das Lob von einer Nachtalbe ein Beweis dafür, dass seine Fähigkeit tatsächlich wider die Natur war?
    Er blickte zu Boden. »Bei meinem Volk sagen manche, ich würde mit meiner Magie Grenzen durchstoßen, an die ein Elf nicht rühren sollte. Sie halten meine Fähigkeit nicht für eine Gabe, sondern für einen Fluch. Dennoch hat der Rat meine Ausbildung gefördert und nutzt jetzt meine Kunst für Missionen wie diese hier.«
    Frafa nickte. »In tausend Jahren habe ich niemanden kennengelernt, der so etwas vollbringen kann. Es gibt den Zweig der Dimensionen, magische Wege durch die Anderwelt, aber das ist eine unsichere Kunst. Niemand sieht, wohin es geht, und man hält sich an die bekannten Pfade. Und Ihr könnt von einem Punkt aus überallhin reisen?«
    »Nicht überallhin«, räumte Barsemias ein. »Der vergiftete Boden von Bitan ... Das Blut der Erde, wie die Nachtalben es nennen, es stört meinen Zauber. Auf verseuchtem Land kann ich die Wege nicht sehen. Aber das ist nicht schlimm. Hier haben wir den reinen Sockel der Berge unter uns. Ich kann einen Pfad zwischen hier und einem geschützten Ort in der Nähe von Porfagilia schaffen.«
    »Ja, ja, ungemein interessant«, warf der Gnom Waldron ein. »Können wir jetzt los?«
    Barsemias schaute auf die Gnome hinab. »Es mag einen Grund geben, die Nachtalbe über die Grenze zu bringen. Aber warum sollte ich euch mitnehmen?«
    »Die Herrin hat es gesagt«, erwiderte Wisbur. »Wir sollen die Albe auf dieser Reise begleiten und dafür sorgen, dass sie sicher bei den Elfen ankommt.«
    »Ihr habt den Elf gehört«, sagte Frafa. »Er bringt mich gleich von hier bis in die Elfenwälder. Es gibt keine Reise.«
    »Na, dann bekommen wir ja nicht viel zu tun«, befand Wisbur.
    Barsemias verzog das Gesicht. Was würde sein Volk sagen, wenn er drei Gnome mit nach Hause brachte? »Aber das ist dumm!«, rief er. »Ihr wollt die Albe bis zu uns begleiten? Das dauert nur einen Wimpernschlag. Aber anschließend müsst ihr wochenlang zurückwandern, denn ich bringe euch ganz bestimmt nicht wieder her.«
    »Ach, das macht nichts«, sagte der Gnom Segga. »Irgendein Fahrzeug für die Rückreise finden wir immer zum Klauen.«
    »Genau«, ergänzte Waldron. »Aber eine Zauberreise, die haben wir noch nie gemacht. Ich glaube, das ist die Mühe wert.«
    Wisbur warf seinen Gefährten einen missbilligenden Blick zu. Er erkannte wohl, dass deren Argumente ihr Anliegen nicht eben förderten. Dann sah er zu Barsemias auf und zu der Nachtalbe.
    »Diese Reise ist für uns nicht nur ein Befehl, dem wir folgen«, sagte er. »Frafa soll sich mit eurem Volk gegen Gulbert verbünden, und wir möchten dabei sein. Gulbert hat unseren Bruder ermordet, und euch zu helfen, ist unsere einzige Möglichkeit, ihn zu rächen. Das sind wir Bloma schuldig.«
 
    Hinter dem letzten Grat fielen die Berge steil ab, und die Lichtbringer schwebte über einem tiefen Tal. Rudrogeit stand vor dem großen Fenster der Brücke. Er ahnte Bäume in der Tiefe, das unregelmäßige Muster einer wilden Wiese. Wasser schimmerte im Schein des Halbmonds.
    »Alles Stopp«, kommandierte

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