Lichtbringer - Lichtbringer
Swankar.
Schweiß glänzte auf der Stirn des Rudergasts. Weitere Techniker standen vor Hebeln, saßen vor Kontrollborden, einer blickte nach draußen auf die Antennenmasten und murmelte Anweisungen. Das blaue Licht auf der Brücke zeichnete die Gesichter hart und kalt. Die Lichtbringer verharrte schwankend zwischen den Felsen, wenige Meter über dem schmalen Bergsattel. In den Bergen gab es kein Thaumagel unter dem Rumpf, und die Inversmodule, die den Kreuzer sonst schwerelos schweben ließen, funktionierten nicht. Die Lichtbringer musste auf der Strahlungsmembran balancieren, und das war ein heikles Manöver.
»Da unten versteckt sie sich also.« Swankar spähte in das Bergtal hinab.
»Hier soll sie sein«, erwiderte Rudrogeit. »Wenn die Information richtig ist, die dem Generalstab zugespielt wurde.«
»Dann schauen wir uns doch erst mal dort um.« Swankar nickte in Richtung der Odontopter, die an Deck befestigt waren.
»Eine gute Idee«, stimmte Rudrogeit zu. »Wenn wir Frafa selbst sehen, kann sie uns nicht so leicht mit ihrer Magie entschlüpfen.«
»Wer weiß?«, erwiderte Swankar. »Wenn wir sie überraschen können ... Aber ich habe trotzdem gern das Schiff im Rücken. Es gibt keinen Ersatz für Feuerkraft. Oberleutnant Wedra, Sie übernehmen hier.«
Swankar instruierte ihren Vertreter, dann trat sie mit Rudrogeit nach draußen. Sie stiegen zu zweit in einen der Odontopter und ließen sich mit einem Katapult von der Lichtbringer abstoßen. Sie entfernten sich vom Heck ihres Schiffes und flogen in einem Bogen zum Tal, um ihre Position nicht zu verraten.
Die dünne Bergluft war klar, und die Eiskronen auf den Gipfeln funkelten im Sternenlicht. Rudrogeit sah kleine Wasserfälle wie Silberfäden von den kurzen Gletscherzungen talwärts stürzen, wo sie zwischen den Steinen verschwanden und weiter unten ein ganzes Netz winziger Bachläufe speisten. Ihr Odontopter flog sehr hoch. Die Turbinen blieben ausgeschaltet, und die Flügelantriebe waren so weit heruntergedreht, dass nicht mehr als ein Summen zu hören war. Aber ein Gleitflug in dieser Höhe war kaum mehr als ein kontrollierter Sturz.
Sie rasten über den Abhang. Aufragende Findlinge sausten an den Cockpitfenstern vorüber, die messerscharfen Kanten haarscharf an den filigranen Flügeln vorbei. Einige der Hindernisse verfehlten sie so knapp, dass Rudrogeit das Gefühl hatte, sie berühren zu können, wenn er die Hand aus der Kabine streckte. Aber er hatte alle Hände voll zu tun, mit Swankar um die Steuerung zu rangeln. Er legte Hebel um, blockierte ihre Kontrollen, und mal lenkte sie den Odontopter, mal er und mal gar niemand, bis Swankar endlich mit einem triumphierenden Ruf den Haupthebel einrasten ließ und alle Systeme auf ihre Kontrollen legte.
»Ha!«, rief sie. »Willkommen auf dem Beifahrersitz, du Verlierer!«
Swankar strahlte. Rudrogeit lehnte sich zurück und schloss die Augen. Er fand diese Spielchen überflüssig und gefährlich. Aber seine Mutter erwartete von ihm, dass er kämpfte. Sein Magen hob und senkte sich, während Swankar mit dem Odontopter jeder Bodenwelle folgte.
Rudrogeit schaute erst wieder nach draußen, als er spürte, wie sie langsamer wurden. Das Schwirren der Flügel wurde stärker, und dann setzte die Maschine hart auf. Swankar riss die Cockpitkuppel zur Seite, die wie ein Libellenauge seitlich am Bug saß. Mit dem Fernglas spähte sie über das Tal.
»Alles still«, sagte sie. »Ich sehe keine Gebäude und keine Wärmebilder außer von den Schafen da drüben.«
»Ziegen«, berichtigte Rudrogeit sie.
»Meinetwegen«, knurrte Swankar. »Wusste nicht, dass du grad dein Bauerndiplom machst.«
»Einer aus der Familie sollte was Anständiges lernen, dachte ich mir.«
Sie sprangen hinaus auf die Wiese. Die Flügelantriebe knackten leise, während sie in der kalten Luft abkühlten. Das Gras reichte Rudrogeit bis zu den Knien, und weiter hangabwärts und tiefer im Tal stand es noch höher. Allmählich mischten sich andere Geräusche unter das Knistern der Maschine: Grillen zirpten im Gras, Nachtinsekten summten. Rudrogeit trat zwei Schritte von dem Odontopter fort und hörte das leise Rascheln der Halme im Wind.
»Auf den Instrumenten vom 'topter hab ich auch nichts gesehen«, sagte Swankar. »Ich sollte mal den Navigator anfunken. Vielleicht haben wir das falsche Tal erwischt.«
Rudrogeit sah sich forschend um. »Wir sind genau da, wo der Generalstab uns hingeschickt hat. Aber eine Zauberin wie meine Schwester
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