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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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einer
    Maispflanze ab.
 
    Swankar und Rudrogeit rückten zusammen. Rudrogeit spähte in das hohe Gras und lauschte. Vampire hatten scharfe Sinne und konnten Gnome in kleiner Gestalt hören. Aber Nachtalben waren in dieser Hinsicht weit überlegen. Rudrogeit fehlte die Fähigkeit seiner Mutter, die Magie eines verkleinerten Gnoms zu riechen.
    »Wo sind sie?«, fragte er.
    Swankar hielt schon die Pistole in der Linken. Mit der Rechten zog sie das schmale Schwert, das nach all den Jahrhunderten immer noch ihre bevorzugte Waffe war. »Überall«, sagte sie. »In der Luft!«
    Libellen umkreisten sie in weiten Bögen. Rudrogeit verfluchte sich selbst. Libellen waren keine Nachtflieger, und sie hätten ihm früher auffallen müssen. Er entdeckte winzige Höcker auf dem Rücken der Insekten - Gnome, die sie lenkten!
    »Zeigt euch!«, rief er. »Wir wollen verhandeln.«
    »Ein guter Trick«, murmelte Swankar durch die Sprechverbindung.
    Die Gnome flogen auf ihn zu.
    »Pass auf!«, rief Swankar und eröffnete das Feuer. Sie stieß Rudrogeit zur Seite. Ein feines Sirren lag in der Luft. »Feuer in die hintere Talhälfte«, kommandierte sie. »Flächendeckend!«
    Ein Brausen erfüllte den Himmel. Im Schutz der schattenverhüllten Berghänge war die Lichtbringer tiefer zu Tal geglitten. Lichtlanzen lösten sich vom Rumpf und erreichten in Sekundenschnelle den Boden. Die Libellenkrieger schwärmten aus.
    Dann detonierten die Raketen jenseits des Sees. Wolken von flüssigem Feuer vereinigten sich zu einem meterhohen Flammenmeer. Es verschlang Blüten und Bäume und leckte als Welle die Hänge empor. Glutheißer Wind fegte durch das Tal, beugte das Gras, traf Rudrogeit im Gesicht. Die Libellen wurden umhergeschleudert, viele verschwanden zwischen den wogenden Halmen.
    »Zurück zum 'topter!«, rief Swankar. Sie hatte die Pistole eingesteckt und zog Rudrogeit mit sich.
    »Was tust du?« Rudrogeit zögerte. »Du hast das halbe Tal eingeäschert. Und mich fast umgeworfen. Wegen einer Hand voll Gnome!«
    Swankar blieb stehen. »Rudi, du schwachsinniger Vampir!« Sie wischte mit der Hand über seinen Ärmel. Etwas blieb an ihrem dunklen Handschuh haften. Es sah aus wie gelbe Staubkörner.
    Rudrogeit starrte darauf. Die Feuerwand am anderen Ende des Tals war zusammengefallen und hatte nichts als Asche hinterlassen. Die Flammen hatten sich selbst ihrer Nahrung beraubt. Ein paar verirrte Funken jedoch entfachten kleinere Brände an entfernteren Stellen der Wiese, die vom ersten Inferno verschont geblieben waren.
    »Brauchst du eine Lupe, um die Pfeile zu erkennen?«, herrschte Swankar ihn an.
    Rudrogeit kniff die Augen zusammen. »Die Gnome haben auf uns geschossen?«
    »Darauf kannst du wetten«, knurrte Swankar. »Mit ihren winzigen Pistölchen von ihren Libellchen aus. Da steckt genug Gift drin, um einen Riesen zu töten, verlass dich drauf.«
    Sie lief das letzte Stück zum Odontopter und stieg in die Kanzel. Rudrogeit folgte ihr betreten. Die winzigen Geschosse hatten nicht einmal die Körperpanzerung unter seiner Uniform hart werden lassen. Aber er zweifelte nicht daran, dass ein Treffer auf der bloßen Haut ihn hätte töten können.
    Swankar startete die Maschinen und gab Anweisungen an das Mutterschiff. »Massenschläge an unsere Position. Sucht den Stützpunkt. Es muss einen Stützpunkt geben! Gnome leben nicht in Blüten!«
    »Massenschläge?«, fragte Rudrogeit. »Die Gnome sind keine Gefahr mehr für uns. Und ... unsere Zielperson haben wir hier nicht gefunden.«
    »Diese Gnome zahlen bestimmt keine Steuern in der Union«, knurrte Frafa. »Rebellen und Terroristen. Mir egal, ob Frafa dabei ist - wir heben das Nest aus!«
    Der Odontopter schwirrte los. In rasendem Flug zog Swankar die Maschine hoch, tauchte knapp unter einem Hagel von silbrigen Kugeln her. Die Kügelchen verteilten sich hinter ihnen über dem Boden. Blaue Blitze zuckten hervor, zeichneten ein Netz auf dem Talgrund, illuminierten mit ihrem Licht die Fläche einer kleinen Stadt. Der Schlag der elektryschen Minen konnte größere Geschöpfe töten; winzige Gnome, ihre Libellen, andere Insekten und kleine Tiere, die sich zwischen den Halmen verbargen, würde er einfach rösten.
    Rudrogeit wandte sich ab und schaute nach vorn.
    »Wir haben Höhlen geortet«, kam eine Meldung vom Schiff. »An den Westhängen. Es gibt Bewegungen und Wärmemuster - ein Dutzend Personen mindestens.«
    »Schickt ihnen eine nette Kombination von Raketen vorbei«, erwiderte Swankar.

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