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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Hand aus und ging auf Nifarfa zu, wollte sie berühren, erspüren, was sie war. Es gab viele Gerüchte über die Fatu...
    Doch Nifarfa löste sich auf in tausend kleine Tücher, die in den unsichtbaren Strömungen des Äthers schwangen und neu zusammenfanden. Die Fatu stand nun an der seitlichen Wand, wiederum zwei Schritte von Frafa entfernt. Die legte ihre Hand auf den Altar.
    »Diese Bestimmung«, sagte Frafa, »diese Begegnung und alles andere - habt Ihr es vorhergesehen, nutzt Ihr es zu Eurem Vorteil, oder habt Ihr es gar mit Eurem Zauber gelenkt?«
    »Wer weiß?«, wisperte die Fatu. »Alle Dinge sind miteinander verbunden, und tun und sehen sind eins. Wir Fatu existieren nicht in einer Zeit und in einer Welt allein. Den Fall des Apfels zu sehen und dort zu sein, wenn er auf Höhe meiner Hand ist, das ist die Art, wie ich Äpfel pflücke.«
    »Dann sagt mir, was ich tun muss.« Ein Hauch von Gereiztheit lag in Frafas Stimme. Das Gespräch mit einer Fatu war wie der Versuch, sie zu berühren: Es verlor sich in Andeutungen, verfing sich in Schleiern, und nichts war einfach und klar.
    »Das weißt du doch, Frafa Nachtalbe«, sagte die Fatu. »Wenn du überleben willst, musst du Leuchmadan selbst bezwingen.«
    »Also ist Aldungan in Wahrheit Leuchmadan?«
    »Wie sollte er das sein?«, fragte Nifarfa zurück. »Aldungan ist ein Nachtalb, und das ist Leuchmadan nicht.«
    Frafa ballte die Faust. Im ersten Moment hatte sie tatsächlich geglaubt, sie bekäme eine klare Antwort! »Wer ist Leuchmadan dann? Und was habe ich mit ihm zu schaffen? Aldungan ist derjenige, der mich verfolgt.«
    »Das ist es eben, was du herausfinden musst. Du weißt, dass deine Feinde über Leuchmadans Macht gebieten. Wenn du Leuchmadans Wesen durchschaust, wirst du auch wissen, wie er mit deinen Feinden zusammenhängt. Und wie du sie - und ihn - besiegen kannst.«
    »Weshalb sagt Ihr mir das nicht einfach?«
    »Was würde dir das nutzen?«, fragte Nifarfa. »Leuchmadans Schwäche lässt sich nicht mit Worten greifen. Du musst ihn mit all deinen Sinnen erfassen, um zu verstehen. Ich habe dir mehr zu bieten als Worte, Frafa Nachtalbe. Ich biete dir eine Reise.«
    »Eine Reise zu Leuchmadan?«, fragte Frafa.
    »Nur ein Schritt dorthin«, wisperte Nifarfa. »Soweit ich es eben einrichten kann. Ich zeige dir Reisegefährten und Verbündete, die dich weiterbringen können. Aber den Weg zu Leuchmadans Wurzeln, um sie endgültig herauszureißen, den wirst du selbst finden müssen.«
    »Den Weg zu Leuchmadans Wurzeln.« Frafa verzog das Gesicht. »Der Weg zu einer sicheren Zuflucht wäre mir lieber.«
    »Wer Leuchmadan zum Feind hat, findet keine sichere Zuflucht auf dieser Welt«, raunte die Fatu. »Ein Tag Ruhe vielleicht. Mehr Sicherheit gibt es nicht für uns beide, weder hier noch an irgendeinem anderen Ort, ehe unsere Reise nicht zu Ende geht.«
 
    Eine einzelne blakende Kerze verbreitete mehr Qualm als Licht, und das Gestein lastete erdrückend auf der winzigen Felsenkammer. Die spärlichen Möbel aus dürrem Holz wirkten tot und verloren, wie beigesetzt in einer Gruft, das traurige Zeugnis einer schlichten Handwerkskunst. Das alles war gewiss kein Zeichen mangelnder Gastfreundschaft. So lebten die Gnome eben.
    Barsemias der Elf fühlte sich dennoch fehl am Platze.
    Die alten Grenzen haben sich verwischt. Wir müssen unsere Verbündeten suchen, wo wir sie finden können ...
    Mit diesen Worten hatte sein Großvater ihn auf den Weg geschickt, damit er als Gesandter der Einladung einer Fatu folgte - ein Wesen aus den düstersten Legenden seines Volkes und Herrin dieses Tales. Dazu Gnome und wer weiß, welche Finstervölker noch!
    Barsemias war kein Diplomat. Er war ein Zauberer, und eben wegen seiner einzigartigen Magie hatte man ihn hierhergeschickt. Und er wollte seinem Volke helfen, wollte tun, was möglich war, um den Rat der Ältesten zufriedenzustellen. Aber bisher hatte er nicht einmal erfahren, was er hier überhaupt sollte.
    Er hockte auf dem Boden auf einer groben Wolldecke, die die Gnome für ihn ausgebreitet hatten, und versuchte, zur Ruhe zu kommen. Er vermisste die Sonne und selbst das karge Leben, das er dort draußen im Tal finden konnte. Aber dort waren auch die Gnome, überall, hässlich und aufdringlich und einfach unerträglich. Nur in diesem Raum ließen sie ihn in Ruhe, achteten seine Würde, und so bedrückend diese Zuflucht auch war: Barsemias konnte sich einfach nicht aufraffen, sie zu verlassen.
    Also wartete er hier und

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