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Lichtbringer - Lichtbringer

Titel: Lichtbringer - Lichtbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Fingern eine rötliche Haarsträhne aus dem Gesicht.
    »Jetzt versteh ich's«, rief er plötzlich. »Die Nereiden schicken euch! Aber zu spät. Ich habe alles gesagt, was ich weiß. Ganz egal, was ihr jetzt noch mit mir anstellt.«
    »Werschickt uns?«, fragte Barsemias verwirrt.
    Der Wichtel wies auf die Bildtafel. »Wir haben über euch geredet«, sagte er. »Darüber, wie ihr an der Küste Kinder entführt und uns unterwandert ... Ich hätte nicht gedacht, dass die Nereiden ihre Mörder bis in die Berge schicken, um mich zum Schweigen zu bringen.«
    Barsemias folgte der Geste und las, womit sich der Wichtel an seiner Netzkonsole gerade beschäftigt hatte.
    Wisbur behielt den kleinen Kerl im Auge. »Wir haben einen Gefangenen«, stellte er fest. »Aber der ist bekloppt.« Vielsagend tippte er sich mit der Waffe an die Stirn.
    »›Die Verschwörung aus der Tiefe‹«, las Barsemias vor. »›Wie die Meerwesen für den Niedergang des bitanischen Westens verantwortlich sind‹. Darüber hat der Wicht gerade geschrieben. Er ist einer von den Spinnern, die den Nexus mit wirren Geschichten füllen!«
 
    Die Kopfgeldjäger reisten mit viel Gepäck, und das meiste davon gehörte dem Wichtel, der sich Biste nannte. Es war eine Menge Ausrüstung dabei, die sie nicht in die Stadt bringen wollten, aber das meiste davon stand unausgepackt im alten Kraftwerk. Die Kopfgeldjäger hatten ihre Beute gestellt. Jetzt warteten sie nur noch auf die Belohnung.
    Biste hielt hier draußen die Stellung, während seine Kollegen die Sache mit der Polizei abwickelten oder sich in einem bequemeren Hotelzimmer ausruhten. Der Wichtel vertrieb sich die Zeit im Äthernetz und pflegte sein Hobby, das anscheinend darin bestand, alle möglichen Theorien über geheimnisvolle Machenschaften zu verfolgen oder selbst daran zu spinnen.
    »Eine seltsame Beschäftigung für einen Kopfgeldjäger«, stellte Wisbur fest. Er hatte den Wichtel erst gefesselt, aber sie brauchten Skizzen und Aufzeichnungen von ihm. Also hatten die Gnome ihn wieder losgebunden, und Wisbur behielt ihn im Auge.
    »Warum?«, fragte Biste. »Gerade Kopfgeldjäger müssen Bescheid wissen. Und im Nexus findet man jede Information.«
    »Aber wir wollen keine zweifelhaften Gerüchte aus dem Äthernetz«, sagte Wisbur. »Wir wollen wissen, was ihr wisst. Wo ist die Nachtalbe? Wie sieht es hier im Knast aus? Und wie lange dauert es, bis sie weggebracht wird - oder bis jemand für sie kommt!«
    »Lasst mich ans Portal, ich kann das im Netz nachschauen ...«
    »Nein«, widersprach Wisbur. »Sag uns einfach, was du weißt.«
    »Das wird nicht funktionieren«, sagte Biste. »Meine Kollegen können jeden Augenblick hier vorbeikommen, und was tut ihr dann?«
    Wisbur hielt kurz seine Waffe hoch. »Wir brauchen nur einen von euch.«
    Barsemias sprang von seinem Stuhl auf. »Das kommt gar nicht in Frage. Wir sind keine Mörder!«
    »Du nicht«, erwiderte Waldron fröhlich.
    »Überleg einmal.« Wisbur sprach ruhig und eindringlich zu dem Elf. »Wir haben es mit drei Menschen zu tun. Wenn Segga uns rechtzeitig warnt, können wir sie überraschen und sie erschießen, sobald sie hier durch die Tür kommen. Aber wir können sie kaum überwältigen, nicht mit einem Elf und einer Hand voll Gnome.«
    »Wir können sie bedrohen und fesseln«, schlug Barsemias vor. »Wie diesen Wichtel.«
    »Zu gefährlich«, entgegnete Wisbur. »Wenn nur einer entkommt, fliegen wir auf. Wir müssen schnell und endgültig zuschlagen.«
    »Moment!« Waldron sprang auf. »Ich glaub, ich hab da was gesehen.«
    Er rannte in den Nebenraum. Wisbur blickte ihm nach und seufzte.
    »Einen hinterhältigen Mord werde ich nicht zulassen«, sagte Barsemias.
    »Und ich lasse nicht zu, dass ein zart besaiteter Elf die Mission gefährdet«, sagte Wisbur. »Wenn du uns daran hinderst, die Dinge richtig zu tun, dann können wir auf dich verzichten.«
    Barsemias straffte sich und schaute auf den Gnom hinab. »Das könnt ihr nicht«, sagte er. »Im Gegensatz zu euch habe ich nämlich einen Plan, und der hängt ganz besonders von meiner Mithilfe ab. Aber ich helfe euch nicht, wenn ihr mordlüstern durch die Gegend zieht.«
    Waldron kehrte zurück. Er zog ein riesiges Gewehr hinter sich her, das vermutlich ebenso schwer war wie er selbst: ein Bolzengewehr, das wirkstoffgefüllte Pfeile verschoss.
    Waldron hielt im Türrahmen inne und schnappte nach Luft. »Es hat sogar ein Zielfernrohr«, verkündete er triumphierend. »Das muss das Ding sein,

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