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Lichtfaenger 2 - Bruderkrieg

Lichtfaenger 2 - Bruderkrieg

Titel: Lichtfaenger 2 - Bruderkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kuehnemann Nadine
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zu reißen drohte. Ihr wurde schwindlig. Sie stieß einen Protestlaut aus und sogleich löste Lesward seine Lippen von ihr. Sofort fühlte Dana sich wieder vollkommen wach und orientiert, auch die Kälte war gewichen. Es war, als sei sie mit einem Schrecken aus einem Albtraum erwacht.
    »Was war das?«, stieß sie erschrocken hervor. Sie tastete mit den Fingern nach ihren Lippen, als erwartete sie, dort die Antwort auf ihre Frage zu finden.
    »Entschuldige, ich war zu unbeherrscht. Ich hätte das nicht tun dürfen.« Lesward bekundete sein Bedauern, jedoch trat ein schelmischer Ausdruck auf sein Gesicht, der seine Entschuldigung Lügen strafte.
    »Was hast du mit mir gemacht?« Dana konnte sich nicht erklären, welche Art von Zauberei hier gewirkt wurde. Sie war sich lediglich sicher, dass Lesward etwas damit zu tun hatte.
    »Ich kann dir nur sagen, was du mit mir gemacht hast«, sagte er. »Du hast mich total um den Verstand gebracht. Vielleicht ergeht es dir ähnlich?« Er warf ihr einen Blick zu, der an Eindeutigkeit nicht zu übertreffen war.
    Lesward streichelte über ihren Arm. An den Stellen, an denen seine Finger ihre Haut berührten, begann es zu kribbeln. Dana konnte sich nicht erklären, weshalb sie sich plötzlich so sehr nach ihm sehnte. Das Gefühl der Kälte hatte sie erschreckt, aber zugleich hatte sie niemals zuvor so große Sehnsucht nach etwas verspürt. Hatte sie tatsächlich den Verstand verloren?
    Während sie ihn immer noch mit großen Augen ansah, begann Lesward, mit den Händen unter den Saum von Danas viel zu großem Hemd zu gleiten. Ein Winkel ihres Bewusstseins warnte Dana, dass sie in Begriff war, etwas Unsittliches zu tun. Etwas, das sich für eine christliche Dame nicht gehörte. Dana überhörte diese warnende Stimme, schon bald war sie nicht mehr in der Lage, sie überhaupt noch wahrzunehmen. Sie spürte, wie sie erneut in einen Strudel hinab gezogen wurde, ihre Gedanken waren vernebelt und ihr Körper wie weiche Butter in seinen Händen. Was tat er nur mit ihr? Hatte er ihr Drogen verabreicht?
    Dana war alles mit einem Mal egal. Diese Gleichgültigkeit fühlte sich an wie eine Befreiung. Lesward streifte sein Hemd ab und breitete es auf dem Boden aus. Dann nahm er Dana wie eine Puppe hoch und bettete sie auf das Hemd. Der Untergrund war hart und der dünne Stoff hielt die scharfkantigen Steine nicht davon ab, ihr ins Fleisch zu schneiden, aber Dana empfand keine Schmerzen. Die Minuten flogen an ihr vorbei, alles wirkte wie in einem Traum, dessen flüchtige Bilder einem aus den Händen glitten, je mehr man sie zu fassen versuchte. Schon konnte Dana sich nicht mehr daran erinnern, weshalb sie keine Kleidung mehr trug. Hatte sie sie selbst abgelegt? Lesward bedeckte ihre Haut mit tausend Küssen, und mit jedem einzelnen vergaß Dana zunehmend, wie sich Angst anfühlte. Im Hintergrund ihres Bewusstseins tobte der eiskalte reißende Strudel, der ihr Kraft zu entziehen schien, ihr aber gleichzeitig ein Gefühl vollkommenen Glücks bescherte. Um sie herum funkelten und glitzerten die Edelsteine heller denn je und trotz der Eiseskälte verbrannte sie in seinen Armen, als sie sich ihm hingab.
    Von diesem Moment war Dana nicht viel mehr in Erinnerung geblieben als nebulöse Bilder und das Wissen, dass sie mit ihm geschlafen hatte. Erst als sie sich wieder in dem Gästezimmer befanden, in dem Dana untergebracht war, klärte sich ihr Verstand. Sie sprach Lesward nicht auf die Vorkommnisse an. Zu tief war die Scham darüber, dass sie mit einem Mann verkehrt hatte, mit dem sie nicht verheiratet war. Und noch größer war die Scham darüber, dass Dana es nicht bereute. Die Nachwirkungen der Glücksgefühle pulsierten noch immer in ihr. Es war wie Zauberei.
    Als Lesward sich mit der Entschuldigung, ihn riefen dringende Geschäfte, von ihr mit einem Kuss auf die Stirn verabschiedete, überfiel Dana mit einem Mal eine unsägliche Müdigkeit. Noch bevor Lesward die Tür hinter sich geschlossen hatte, war sie eingeschlafen.

Kapitel 4
     
    Jil betrachtete ihre Fingerkuppen, die vom warmen Wasser schon ganz schrumpelig und aufgeweicht waren. Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit, sich einen Ruck zu geben und aus dem Wasserbecken herauszusteigen. Jil seufzte und stützte die Hände auf den Beckenrand. Dann wuchtete sie ihren Oberkörper aus dem Wasser. Kühle Luft drang an ihre Haut, bis sie von oben bis unten mit einer Gänsehaut überzogen war. Sie zog ihre Beine hinterher und stand auf. Sie zitterte.

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