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Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren

Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren

Titel: Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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Fejelis ein Blatt Papier auf den Schreibtisch legte: den Vertrag, den er und Tam in der Nacht zuvor ausgehandelt hatten.
    »Ist damit etwas nicht in Ordnung?«, fragte Fejelis.
    Die Frau in der Mitte erwiderte seinen Blick, sah ihn aus den blassblauen Augen einer Nordländerin fest an. Im Gegensatz zu den anderen beiden, die nahezu beunruhigend gut aussahen, hatte sie ein breites Gesicht, eine breite Nase und einen breiten Mund und war in etwa so alt wie seine Mutter. Was bei einer höherrangigen Magierin sowohl bedeuteten konnte, dass sie gerade erst achtzehn war und nicht mehr so verdammt jung aussehen wollte – was Fejelis gut nachvollziehen konnte – , als auch, dass sie bereits über hundert Jahre alt war und sich für ihr Aussehen gewiss vor nichts und niemandem rechtfertigen würde. Ihre Ketten ließen auf den fünften Rang schließen, doch ihre autoritäre Ausstrahlung deutete auf einen höheren Rang hin.
    »Gewiss sind Sie sich dessen bewusst, dass der Tempel seine eigenen Nachforschungen anstellt.«
    »Daran hege ich keinen Zweifel«, sagte Fejelis.
    »Und dass Ihnen die Ergebnisse zur Verfügung gestellt werden.«
    »Vielen Dank.«
    »Ist das denn nicht zufriedenstellend?«
    »Das ist durchaus zufriedenstellend«, entgegnete Fejelis. »Es ist jedoch nicht gut genug.«
    Nach dem Zucken ihrer Lippen zu urteilen, hätte sie beinahe Erklären Sie sich! gefaucht.
    »Der Tod meines Vaters stellt einen – den einzigen, soweit ich das beurteilen kann – Fehler der Magierwache dar.«
    »Alle Menschen sterben irgendwann«, sagte die Magierin – fühlte sich jedoch offensichtlich nicht ganz wohl dabei.
    »Aber nicht durch Magie. Wir vereinbaren Verträge mit Magiern, um uns zu schützen. Das letzte Mal, dass ein Prinz sein Leben durch Magie verloren hat, war … vor wie vielen? … vor über zweihundert Jahren, und das geschah auch erst, nachdem er vom Tempel hinreichend gewarnt worden war, dass seine Verträge ausliefen. Mein Vater hat keine solche Warnung erhalten.«
    Fejelis hielt die Luft an. Zwar war er davon überzeugt, dass nichts von dem, was sein Vater getan hatte, auch nur annähernd an die Verbrechen gegen den Tempel heranreichte, wie sie von diesem längst verstorbenen Prinzen verübt worden waren, doch es schien durchaus möglich, dass er sie unbeabsichtigt gekränkt hatte.
    »Unser Einwand«, sagte sie, »richtet sich gegen das unter Vertrag genommene Individuum. Sie sind doch gewiss darüber informiert, Prinz, dass er keiner unserer Blutlinien angehört.« Fejelis nickte einfach nur. »Er ist erst sehr spät ausgebildet worden. Und in der Vergangenheit gab es Anlass, seine Würdigkeit in Frage zu stellen.«
    »Inwiefern?«
    »Er wurde dafür bestraft, dass er außerhalb der Übereinkunft Magie gewirkt hat.«
    Fejelis zuckte mit keiner Wimper. Warf den Magierwachen keine Blicke zu. Tat nichts, so glaubte er, was in irgendeiner Form erkennen ließ, dass er genau wusste, wovon sie sprach. Wahrscheinlich konnten sie die Anstrengung in seiner Lebensenergie spüren, doch er hatte gar keine andere Wahl, als darauf zu vertrauen, dass sich die Magierwachen an ihren Vertrag hielten und ihn vor magischen Übergriffen schützten.
    »Mittlerweile lässt seine Würdigkeit doch nichts mehr zu wünschen übrig, oder?«, sagte er nach einer angemessenen Pause. »Magistra ... ?« Als Antwort auf sein fragendes Zögern bot sie ihm jedoch keinen Namen an, also fuhr er fort. »Magistra, bitte versichern Sie den Hohen Meistern, dass ich an der Integrität des Tempels keinerlei Zweifel hege. Dennoch ziehe ich es vor, den Vertrag mit Magister Tammorn aufrechtzuerhalten. Ich suche nach einer schnellen Aufklärung und werde deshalb alle mir zur Verfügung stehenden Ressourcen dafür einsetzen.«
    Sie erhob sich nicht. »Eine Anzahl von Verträgen, die mit Ihrem Vater vereinbart wurden, müssen erneuert werden.«
    Unentbehrliche Verträge, wie die mit der Magierwache, waren erblich, und für den Moment war er auch sehr froh darüber, da er sie nicht seiner ständig wachsenden Liste noch hinzufügen musste. Was die anderen Verträge anging, so hatte er das Gefühl, dass die Preise dafür gerade gestiegen waren. »Magistra«, sagte er.
    Der Mann meldete sich zu Wort: »An Ihrer Stelle würde ich Magister Tammorn fragen, was er gestern aus den Gemächern Ihres Vaters gestohlen hat.«
    Fejelis konnte seine Überraschung nicht so recht verbergen. »Was meinen Sie damit – gestohlen?«
    Eine der Magierwachen trat vor, ohne einen

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