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Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren

Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren

Titel: Lichtgeboren - Sinclair, A: Lichtgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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nur. Ihm blieb, wie er auch bereits zu Tam gesagt hatte, keine andere Wahl. Aber er musste so vorgehen, dass er bei den Nachtgeborenen keinen Anstoß erregte.
    »Du tätest auch gut daran«, riet ihm seine Mutter. »Du wirst sicherlich nicht derjenige sein wollen, der die Suche nach denen behindert, die für die unrechtmäßige Absetzung deines Vaters verantwortlich sind.«
    Fejelis neigte den Kopf zu seiner Mutter, nahm sowohl ihr Argument zur Kenntnis als auch den Seitenhieb.
    »Hat er irgendetwas zu berichten?«, fragte Prasav mit einem knappen Nicken in Tams Richtung.
    »Nichts, was ich zu teilen bereit wäre.«
    »Nun, dann werde ich mir meine Glückwünsche wohl versagen müssen« – und quer über den Tisch an Helenja gerichtet – »bis zum nächsten Mal.«
    Das breite Gesicht der Prinzenwitwe verhärtete sich. »Glaube mir, Prasav, von mir wirst du gewiss keine Glückwünsche ernten. Ich weiß, dass du schon seit Jahren mit dem Prinzentum liebäugelst.«
    Am anderen Ende des Tisches stieß Orlanjis plötzlich seinen Stuhl zurück. »Fejelis – Prinz Fejelis – würdest du mich bitte entschuldigen? Mir geht es nicht so gut.« Er stand vornüber gebeugt und knetete seinen Bauch. Fejelis zwang sich, seine zu Fäusten geballten Hände auf den Armlehnen seines Stuhls zu lockern, als alle Südländer gemeinsam aufsprangen und ihren gepeinigten Liebling hinaustrugen.
    Alle Blicke, abgesehen von Prasavs und Embers, richteten sich auf das halbverspeiste Zuckergusstörtchen auf Orlanjis’ Teller. Und dann auf Tam – der sich sogleich seelenruhig ein anderes Törtchen nahm und hineinbiss. Fejelis schluckte den Geschmack von reifem Pfirsich herunter und senkte den Kopf, um den Pulsschlag an seinem Hals vor Prasavs scharfem Blick zu verbergen. So sehr er sich auch wünschte, Tams Beispiel zu folgen – er konnte es nicht. Doch er nickte zustimmend, so als zöge er seine eigenen Schlüsse aus der Gelassenheit des Magiers, und nahm einen tüchtigen Schluck aus seinem Glas Zitronenwasser.
    Embers hochgezogene Augenbraue sagte – genauso klar und deutlich, als hätte sie es laut ausgesprochen: Du bist doch auf diese Scharade nicht hereingefallen?
    Prasav wandte sich an die weniger bedeutenden Familienmitglieder zu seiner Rechten, und Fejelis merkte, dass sein Cousin im Begriff stand, diese zu entlassen. Harsch schlug er mit dem Messer an seinen Teller, um sie alle daran zu erinnern, an wessen Tafel sie saßen. Er hatte eine Frage für Prasav bezüglich einer Grenzstreitigkeit zwischen ihm und einem nachtgeborenen Herzog, die keiner von beiden durch den Interkalaren Rat schlichten lassen wollte. Er hatte mit Isidore darüber gesprochen, derartige Streitigkeiten als Möglichkeit zu nutzen, um den Status dieser Nahtstelle von Nacht- und Lichtgeborenen aufzuwerten.
    Zugegebenermaßen führte das am Frühstückstisch zu einer Unterhaltung, die so trocken war wie der Kuchen, aber dafür bestimmte Fejelis die Richtung, die das Gespräch nehmen sollte. Als er der Familie schließlich gestattete, sich zu entfernen, machte Prasav keinerlei Anstalten zurückzubleiben. Fejelis hegte jedoch nicht den geringsten Zweifel, dass er das volle Ausmaß an Ratschlägen und Meinungen seines Cousins zu einem späteren Zeitpunkt noch über sich würde ergehen lassen müssen. Aber wenigstens würden die Geschichten, die man Helenja zutrug, keine Vertraulichkeiten enthalten.
    »Also, feuere ich meinen Vorkoster, oder verfluche ich den Flegel für eine gelungene Darbietung?«, murmelte er, nachdem alle Gäste gegangen waren. Er war sich ziemlich sicher, was von beidem er zu tun hatte, doch er wusste, dass seine Stimme zu schwach war – er hatte noch immer den Geschmack von Pfirsich auf der Zunge.
    Tam legte ihm eine Hand auf die Schulter und beugte sich zu ihm vor. »Es war kein Gift. Nicht in den Speisen, die er zu sich genommen hat.«
    Bei der leichten Betonung des Pronomens fasste er Tam scharf ins Auge. »Womöglich bringe ich Orlanjis in Verruf«, gab er zu. »Schon als er noch klein war, bekam er immer Magenschmerzen, wenn ihn irgendetwas aufregte. Aber, Mutter Aller, Tam, ausgerechnet jetzt ?«
    Tam beschrieb mit der Fingerspitze einen kleinen Kreis in der Luft und sorgte so dafür, dass ihr Gespräch von niemandem belauscht werden konnte. »Es war etwas in dieser hellen Soße.«
    »In der hellen Soße? Orlanjis hat sie nicht angerührt. Nur Mutter und … « Er hielt inne. Die Implikationen waren unvermeidlich. »Weißt du, was es

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