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Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga

Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga

Titel: Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Cooper
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tun?«
    »Ihn zurückholen«, sagte Großonkel Merry.
    »Sie sind es doch gewesen«, sagte Simon niedergeschlagen. »Die andere Seite? Die Mächte der Finsternis?«
    »Natürlich.«
    »Warum haben sie die anderen Sachen genommen, die Broschen und das andere?«
    »Damit es nach richtigem Diebstahl aussieht«, sagte Jane.
    Großonkel Merry nickte. »Es war gut überlegt. Sie haben die wertvollsten Dinge genommen. Die Polizei wird glauben, dass sie einfach hinter dem Gold her waren.« Er betrachtete den leeren Schaukasten. Dann hob er plötzlich den Blick, und jeder der drei musste wie gebannt in die tief liegenden dunklen Augen schauen, in denen ein Licht glomm wie ein Feuer, das niemals erlischt.
    »Aber ich weiß, dass sie nur den Gral haben wollten«, sagte Großonkel Merry. »Er soll ihnen den Weg zu etwas anderem weisen. Ich weiß, was sie beabsichtigen, und ich weiß, dass sie um jeden Preis daran gehindert werden müssen. Und da ihr den Gral gefunden habt, fürchte ich sehr, dass ich dabei wieder eure Hilfe brauchen werde — und das wird viel früher sein, als ich erwartet hatte.«
    »Unsere Hilfe«, sagte Jane zögernd.
    »Prima«, sagte Simon.
    Barney sagte: »Warum haben sie den Gral gerade jetzt gestohlen? Bedeutet das, dass sie das verlorene Manuskript gefunden haben, das den Schlüssel zu der Geheimschrift auf dem Gral enthält?«
    »Nein«, sagte Großonkel Merry. »Das ist noch nicht geschehen.«
    »Aber warum dann — «
    »Ich kann es dir nicht erklären, Barney.« Er schob die Hände in die Taschen und zog die knochigen Schultern hoch. »Die Sache hat mit Trewissick zu tun und auch mit diesem Manuskript. Aber es ist auch Teil von etwas weit Größerem, von dem ich euch nichts sagen darf. Ich kann euch nur bitten, mir zu vertrauen, so wie ihr mir schon einmal vertraut habt während der lang anhaltenden Schlacht zwischen den Mächten des Lichts und denen der Finsternis — und ich bitte euch, mir zu helfen, wenn ihr euch dazu imstande fühlt, auch wenn ihr nicht ganz versteht, was ihr tut.«
    Barney strich sich die flachsfarbene Stirnlocke aus den Augen und sagte ruhig: »Ist in Ordnung.«
    »Natürlich wollen wir helfen«, sagte Simon eifrig.
    Jane sagte nichts. Ihr Großonkel schob seinen Zeigefinger unter ihr Kinn, hob ihren Kopf und sah sie an.
    »Jane«, sagte er sanft, »es besteht überhaupt kein Grund, irgendeinen von euch in diese Sache hineinzuziehen, wenn er Bedenken hat.«
    Jane schaute in das von tiefen Furchen geprägte Gesicht, das sie so sehr an die strengen Statuen erinnerte, an denen sie bei ihrem Weg durch das Museum vorbeigekommen waren. »Du weißt, dass ich keine Angst habe«, sagte sie. »Nun, ein bisschen Angst habe ich schon, aber ich bin eher aufgeregt. Es ist nur — wenn irgendeine Gefahr für Barney besteht, dann finde ich — ich weiß, dass er mich jetzt anschreien wird, aber er ist jünger als wir und wir sollten — «
    Barney lief rot an. »Jane!«
    »Es hat gar keinen Zweck zu brüllen«, sagte sie mit Nachdruck, »wenn dir irgendetwas passiert, dann sind wir verantwortlich, Simon und ich.«
    »Die finsteren Mächte werden keinen von euch anrühren«, sagte Großonkel Merry ruhig. »Ihr werdet geschützt. Macht euch keine Sorgen. Ich verspreche es euch. Nichts, was mit Barney geschehen sollte, wird ihm schaden können.«
    Sie lächelten einander an.
    »Ich bin kein Baby!«
Barney stampfte vor Wut mit dem Fuß.
    »Hör auf«, sagte Simon. »Niemand hat das behauptet.« Großonkel Merry sagte: »Wann sind Osterferien, Barney?«
    Es entstand eine kurze Pause.
    »Ich glaube, am fünfzehnten fangen sie an«, sagte Barney mürrisch.
    »Das stimmt«, sagte Jane. »Simons Ferien fangen etwas früher an, aber wir haben alle etwa eine Woche gleichzeitig frei.«
    »Bis dahin ist es noch eine gute Weile hin«, sagte Großonkel Merry.
    »Zu spät?« Sie schauten ihn ängstlich an.
    »Nein, ich denke nicht... Gibt es einen Grund, weshalb ihr drei diese Woche nicht mit mir in Trewissick verbringen könntet?«
    »Nein.«
    »Bestimmt nicht.«
    »Keinen wichtigen Grund. Ich wollte eigentlich zu einer Art Ökologietagung, aber da kann ich mich wieder abmelden...« Simons Stimme verlor sich, als er an das kleine Dorf in Cornwall dachte, wo sie den Gral gefunden hatten. Welches Abenteuer auch jetzt auf sie wartete, es hatte dort begonnen, in einer Höhle tief in den Klippen, unter Felsen über der See. Und im Mittelpunkt des Geschehens würde wie damals und wie immer auch jetzt Großonkel

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