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Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga

Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga

Titel: Lichtjäger - Die Wintersonnenwende-Saga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Cooper
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Pfeifen ertönte vom Rand des Wassers. Die Flut kam jetzt viel schneller herein und überspülte den flachen Strand. Plötzlich fing Jane an zu laufen, fort vom Meer, auf die Sonne zu. Die Wolken über ihr auf ihrem Flug nach Osten waren schneller als sie, doch der stärker werdende Wind blies ihr ins Gesicht, wurde immer stärker und nahm, während er anwuchs, Sand mit, in langen Streifen und Bändern. Er blies ihr in die Augen, ein feiner, prickelnder Dunst. Sie lief langsamer, stolperte in dem Wind, stemmte sich gegen ihn und sah nur die fliegenden Bänder aus hellem Sand.
    Stimmen riefen ihren Namen; sie sah Simon und Barney aus den Dünen auf sie zulaufen. Sie dachte,
sie kommen früher, als ich erwartet habe ...
Aber irgendetwas veranlasste sie, die beiden nicht zu beachten, weiterzulaufen. Auch als sie sie erreichten, warf sie sich weiter nach vorn, nach Osten, gegen den Wind, ihre Brüder neben ihr.
    Dann stolperten sie, als vor ihnen in dem wirbelnden Sand zwei Gestalten Form annahmen, sich gegen die strahlende Sonne absetzten wie Erscheinungen in einem goldenen Dunst. Die Wolkenbänke schoben sich vor die Sonne und das grelle Licht erstarb, alle Farbe erlosch und vor ihnen standen Will und Bran. Bran trug ein schimmerndes Schwert in den Händen.
    Barney stieß einen entzückten, triumphierenden Jauchzer aus.
»Du hast es!«
    »Hurra!«, sagte Simon strahlend.
    Jane sagte matt: »Großer Gott. Alles in Ordnung?« Dann fiel ihr Blick auf das Schwert. »O Bran!«
    Hinter ihnen fegte der Wind leise über den Strand, kühl, aber etwas sanfter als vorher, und blies ihnen Sand gegen die Beine. Bran hielt ihnen das Schwert schräg entgegen, sodass die zweischneidige Klinge auch unter dem wolkenbedeckten Himmel glitzerte und tanzte. Sie sahen, dass vom Griff an eine dünne Goldader mitten durch die Kristallklinge lief und dass der Griff hinter einem reich verzierten Heft aus Gold war.
    »Eirias«, sagte Bran. »Ja, wunderschön.« Er starrte aus zusammengekniffenen Augen auf das Schwert; seine dunkle Brille hatte er verloren und ohne sie sah sein Gesicht seltsam nackt und blass aus. Er wandte sich langsam dem Land zu; das Schwert in seiner Hand drehte sich, als führe es ihn. »Eirias, Flammenschwert. Schwert des Sonnenaufganges.«
    »Auf den Sonnenaufgang zeigend«, sagte Will.
    »Genau!« Bran warf ihm einen raschen Blick zu, fast wie in dankbarer Erleichterung. »Das tut es wirklich, es wendet sich nach Osten, Will. Es ... es zieht irgendwie.« Er richtete das Schwert nach oben, auf den leuchtenden Fleck in der Wolkendecke, hinter der die gerade aufgegangene Sonne schien.
    »Das Schwert weiß, warum es gemacht wurde«, sagte Will. Er sieht todmüde aus, dachte Jane: erschöpft, als hätte alle Kraft ihn verlassen — während Bran zu neuem Leben erwacht schien, vibrierend wie ein angespanntes Seil.
    Die Welt wurde heller und füllte sich plötzlich mit Farbe, als die Sonne für einen Augenblick durch einen Riss in den Wolken hervorschaute. Das Schwert glitzerte.
    »Steck es in die Scheide, Bran!«, sagte Will unvermittelt.
    Bran nickte, als sei ihm im gleichen Augenblick das Gebot zur Vorsicht in den Sinn gekommen. Die anderen sahen erstaunt zu, als er so zu tun schien, als hebe er das Schwert und schiebe es in eine eingebildete Scheide an einem eingebildeten Schwertgehenk an seiner Seite. Doch als er das Schwert nach unten schob, verschwand es.
    Jane, die auf die Stelle starrte, sah, dass Bran sie anschaute. »O Jenny«, sagte er leise. »Siehst du es jetzt nicht mehr?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Andere ... normale Menschen werden es also auch nicht sehen, nehme ich an«, sagte Simon.
    Barney fragte: »Was ist mit der Finsternis?«
    Jane sah, dass sowohl Will als auch Bran besorgt auf das Meer hinausschauten. Sie drehte sich um, sah aber nur die goldene Sandbank und die weißen Wellen und das blaue Wasser, das über den langen Strand langsam näher kam. Sie dachte,
was ist mit ihnen geschehen?
    Wie um ihre nicht ausgesprochene Frage zu beantworten, sagte Will: »Es gibt zu viel zu erzählen. Aber jetzt ist es wie ein Wettrennen.«
    »Nach Osten?«, fragte Bran.
    »Nach Osten, wohin uns das Schwert führt. Ein Wettrennen gegen die Finsternis.«
    Simon fragte geradezu: »Was sollen wir tun?«
    Wills glattes braunes Haar fiel ihm in die Stirn; sein rundes Gesicht war angespannt, konzentriert, als horche und spreche er gleichzeitig, eine innere Stimme wiedergebend. »Geht zurück«, sagte er, »ihr werdet Dinge

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