Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lichtjahreweit

Lichtjahreweit

Titel: Lichtjahreweit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
Vom Netzwerk:
als mir was in die Arme fiel, was meine Pläne erst mal änderte.
    Zuerst kamen Titten, massenhaft Titten, so hart, daß man Nüsse drauf knacken konnte.
    »Na so was«, sagte ich, »wer bist’n du?« Die Schwester, die sich an mir vorbeischieben wollte, hatte ’n Fahrgestell wie die selige Sophia Loren in ihren besten Tagen, und ihr Blick war so rabenschwarz wie ihre Haut. Sie hatte nicht viel an, sah man von dem Fetzen Silberstoff ab, der sich um ihre Schenkel ringelte. »Neu hier?« fragte ich. Im Hintergrund ächzte die Tonpiste. Ja! Ja! Jetzt! Uuuungh!
    »Du auch?« Ihre Stimme machte mich elektrisch. Tief, schwarz und sündig. »Keine Panik, alter Junge«, sagte ich laut. »Es ist noch früh am Abend.«
    »Ist Terril da?« Sie klimperte mit den Wimpern. Der Bildschirm war sofort mit ’ner passenden Antwort zur Stelle. Sicher. Komm mal beim Papa an den Dynamo. Komm zum lieben Onkel. Grrr.
    Terril sah abgeschlafft aus, als wir zu ihm rübertigerten. Offenbar hatte er die kleine Schwarze nicht mehr erwartet. Die Rothaarige verschoß Giftpfeile, als sie die Neue sah. Unger japste aufm Sofa. Soames hatte sich dünngemacht. Wahrscheinlich holte er sich in ’nem trüben Winkel einen von der Palme.
    »Hullo, Jordana«, raspelte Terril lüstern und streckte die behaarten Greifer nach ihr aus. Die schwarze Maid kreischte und ließ sich in seine Arme fallen. Fuck it! Allerdings klaute sie ihm den Geldbeutel schneller als er ihre Titten begrabschen konnte. Die Rothaarige knallte gegen mein Knie (mit der Birne), ich fiel auf die Fresse und hatte plötzlich einen saftigen Oberschenkel in den Krallen.
    »Pfoten weg!« zischte sie.
    Unggghhh! Uunngggghhhh! keuchte die Tonpiste.
    »Trinken wir einen zusammen?«
    Tu’s doch! Ja, so! Grumpf! (Tonpiste)
    »Okay.« Sie beruhigte sich, spuckte auf Terril, der mit der Schwarzen Jordana über’n Teppich rollte, und latschte mit mir zur Destille. Soames Augen waren klein wie die von ’nem Hermelinchen. Er war granatenbesoffen und wohl für ’ne Weile eingepennt. Ich hatte gleich geschnallt, daß er den Fusel den Weibern vorzog, aber plötzlich grabschte er nach den Titten der Rothaarigen.
    »Nimm deine dreckigen Pfoten da weg, Eugene«, riet ich ihm freundlich, »sonst kannste dir morgen die Visage liften lassen.«
    »Stunk machen, wie?« lallte der Flop. »Schnauze vollkriegen, was?«
    Ich trat ihm vor’s Schienbein. Er fiel auf ’n Arsch und nahm ’n paar Flaschen mit. Die Filmklunte kroch sturzbetrunken über den Perser. Auf Terril zu, der noch immer mit der Schwarzen Jordana über den Boden robbte. Klammerte sich an seinen Ärmel und winselte: »Sag deiner lieben Claryssa, daß du ihr nicht böse bist, ja? Oh, ich war schlecht und hab’ Strafe verdient. Schlag mich; bitte, bitte, schlag mich!«
    Terril grunzte, holte aus und haute ihr auf die Nase. Claryssa quiekte wie ’n Ferkel. In was für eine kranke Gesellschaft war ich da reingeraten? Jordana kreischte mal wieder, als Terril ihr an die Wäsche ging. Unger stand schwankend auf, griff nach seiner Hose und schmiß dabei ’ne Funzel um, die sofort erlosch. »Jetzt mach’ ich dich kalt, Roger!« brüllte er, mit Schaum vorm Maul. »Ich mach’ dich kapuutt!«
    Da riß der Film. Oder die Birne war im Arsch, was weiß ich. Jedenfalls wars plötzlich duster wie in ’nem Schwarzen Loch. Jemand stöhnte gräßlich. Etwas knallte gegen meinen rechten Arm und warf mich aus den Latschen. ’n Barhocker krachte mir gegen die Eier. Ich stolperte im Dunkeln gegen jemand, der wohl gerad übern Teppich kroch.
    Als die Funzel wieder anging, waren meine Pfoten naß von Blut. Terril lag in ’ner Lache und hatte sich im Teppich verbissen. Es sah verdammt so aus, als hätte jemand versucht, ihm während des kurzen Blackouts die Rübe abzuschneiden.
    Sah zum Kotzen aus, Mann, wirklich zum Kotzen.
     
    Die Schwarze Jordana fing gleich mordsmäßig an zu kreischen. Soames starrte wie ’n Schwachbegabter auf die Klinge, die vor seinen Füßen lag. Unger hielt sich die Hand vors Maul. Die rothaarige Barmaid würgte und schluckte.
    »Nur die Ruhe, Kinderchen«, sagte ich. »Wer von euch wars?«
    Unger machte: »Hä?«
    Soames meinte: »Uh?«
    Die Tanten gafften. Ich mußte der Schwarzen Jordana eins hinter die Löffel geben, damit sie die Kreischplatte abstellte. Claryssa sagte nichts, weils schwer ist zu reden, wenn man in Ohnmacht liegt. Sie hatte sich aber cool genug hinfallen lassen, um ihren nackten Arsch zu zeigen. Ein Griff, ein

Weitere Kostenlose Bücher