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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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war, hatten sie mehrere Sprünge durchgeführt, doch die meisten hatte sie verschlafen.
    Mit geschlossenen Augen klinkte sie sich in den Datenraum ein. Lamoureaux war selbstverständlich schon da.
    ›Sieht aus, als kämen Sie gerade noch rechtzeitig zur Show‹, übermittelte er ihr.
    Sie wechselte zum Datenfluss von den externen Sensoren des Schiffs. Der Orionarm war bereits hinter dichten Staubwolken verschwunden, dafür strahlte in der anderen Richtung das Band des Perseusarms immer heller, und mehr Einzelheiten ließen sich erkennen. Ein kaum eine AE entfernter Stern tauchte die Fregatte in ein blassgoldenes Licht.
    Abrupt veränderten sich die Sterne, und dieser besondere Stern war nun wesentlich näher gerückt. Er bildete eine gleißende runde Scheibe, die von einem dunklen Umriss, der sich in einer noch kürzeren Entfernung zum Schiff befand, teilweise verdeckt wurde – es war der Zwergplanet, zu dem der Händler sie gelotst hatte.
    Wie nach jedem Sprung kamen die entsprechenden Analysen herein; sie überflog sie, konzentrierte sich auf die wichtigsten Details und verwarf den Rest. Der Stern besaß dreizehn Planeten, und knappe zwei Lichtjahre entfernt gab es einen binären Partner, einen braunen Zwerg.
    Dakota befreite sich aus ihrer Hängematte, trotz der Proteste ihrer müden und schmerzenden Muskeln. Sie kickte sich zu einem Trainingsgestell, das für Schwerelosigkeit konzipiert war, und machte ein paar vorsichtige Streckübungen, ehe sie unter die Dusche ging. Die ganze Zeit über konzentrierte sich ein Teil ihrer Aufmerksamkeit immer noch auf die hereinkommenden Updates. Erste Analysen ergaben, dass sämtliche Planeten entweder gefrorene Gasbälle oder sterile Felsen waren, die meisten nur von den Resten einer dünnen Atmosphäre umgeben. Es hätte sie sehr überrascht, in dem ganzen System eine Lebensform zu finden, die höher entwickelt war als eine Flechte.
     
    Eine halbe Stunde später machte sie sich auf den Weg zur nächsten Transportstation. Zu ihrer Verwunderung wartete dort Nancy Schiller auf sie, ein Impulsgewehr über eine Schulter geschlungen. Dakota starrte sie nur verdutzt an.
    »Ich begleite Sie«, verkündete Schiller. Sie drückte auf den Türöffner des nächsten Wagens. »Glauben Sie nur nicht, dass es mir Spaß macht, auf Sie aufzupassen.«
    Dakota traf keine Anstalten, in den Wagen einzusteigen. »Nancy, was haben Sie überhaupt hier zu suchen? Es hieß doch, dass nur ich und der Händler zur Planetenoberfläche runterfliegen. Wessen Idee war das?«
    »Martinez’ Anordnung.«
    Die beiden Frauen musterten sich wie zwei Soldaten, die in einem Krieg auf unterschiedlichen Seiten kämpfen und plötzlich in derselben Falle stecken.
    Ted, haben Sie das mitgekriegt?
    ›Tut mir leid. Ich kann nichts dafür‹, antwortete er.
    Seufzend schüttelte Dakota den Kopf, ging an Nancy vorbei und betrat den Wagen. Schiller folgte ihr einen Augenblick später mit verkniffenen Lippen und setzte sich auf die Bank ihr gegenüber. Der Wagen sauste durch die Transitröhre in Richtung Heck.
    »Ich weiß, dass Sie mich nicht ausstehen können«, begann Dakota in ruhigem Ton, »aber wenn wir zusammen da runtergehen, sollten Sie sich zumindest um Höflichkeit bemühen. Wir stehen alle auf derselben Seite.«
    »Und Olivarris Mörder?«, gab Nancy zurück. »Auf welcher Seite steht der?«
    Dakota schüttelte den Kopf, wie um zu sagen: Ich geb’s auf, und starrte während der kurzen Fahrt die Wagendecke an; erlöst atmete sie auf, als sie endlich in der Station anhielten, die sich dem Haupthangar am nächsten befand. Als sie die Luftschleusenbucht erreichten, fanden sie dort ein Dutzend Spinnen-Mechaniker vor, die in einer Gruppe geduldig an einer Seite der Bucht schwebten.
    »Wofür brauchen wir die?«, fragte Nancy.
    »Für die schwere Arbeit«, erwiderte Dakota. Zufrieden stellte
sie fest, dass die Spinnen für einen Einsatz bei niedriger Schwerkraft modifiziert waren, wie sie es sich gewünscht hatte. »Der Händler hat davor gewarnt, dass massenhaft Material transportiert werden muss, deshalb sind wir auf die Spinnen angewiesen. Wenn Sie mehr Einzelheiten erfahren möchten, können Sie ihn ja fragen, wenn sie ihm begegnen.«
    »Ha!« Nancy ging zum nächsten Gestell und schnappte sich einen Druckanzug.
    Über eine Druckausgleichsröhre war die Yacht des Händlers zum ersten Mal mit der Fregatte verbunden. Wie bereits zuvor, verzichtete Dakota auf einen Druckanzug. Sobald Nancy bereit war, drückte

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