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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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einer ungeheuren Explosion, die irgendwann einmal in der ganzen Galaxis zu sehen sein würde.
    In den letzten Momenten ihres wachen Bewusstseins, ehe die Wellenfront das Schiff zerfetzte, sah Dakota, wie die Milliarden Schwarmkomponenten, die der sich ausbreitenden Woge am nächsten waren, plötzlich fokussierten und die explosive Energie der Nova in einer Weise lenkten, die ihr Begriffsvermögen überstieg.
    Ein paar Sekunden später war von Dakota oder dem Sternenschiff nichts mehr übrig. Es gab nur noch einen Wirbel aus ultraheißem Plasma, der sich immer weiter ausdehnte.

Kapitel Sieben
    Er hatte sich in einem Dutzend Systeme versteckt, die über den gewaltigen, gestirnten Wirbel der Galaxis verstreut lagen; einige von ihnen bewohnt, die meisten indessen längst verlassen, aber immer noch angefüllt mit Milliarden von Jahren alten Ruinen. Doch egal, wie weit der Fäkalienhändler flüchte, die Kreatur, die sich Hugh Moss nannte, fand immer einen Weg, ihn aufzuspüren.
    Um ein Haar hätte er ihn in den Überresten einer gigantischen Kuppel gefangen, die aus einer Ascheebene aufragten, das Einzige, was noch von einer enorm umfangreichen Fundgrube an Wissen geblieben war, hinterlassen von einer Zivilisation, die die Shoal-Hegemonie in den Schatten gestellt hätte, hätte sie sich nicht selbst vor hundert Jahren geopfert. Der Händler suchte Schutz in den kalten, stählernen Bruchstücken eines Sterns, der bis in alle Ewigkeit in einer Zeitschleife gefangen war und nun als Gefängnis für verrückt gewordene Künstliche Intelligenzen diente, die Verbrechen begangen hatte, an die sich niemand mehr erinnern konnte; und selbst dorthin war Moss ihm gefolgt.
    Eine Zeit lang boten ihm die Erhabenen Kriegsgeister Asyl, die über ein Dutzend Systeme dicht an dem großen Schwarzen Loch im Zentrum der Galaxis herrschten. Abermals hatte Moss ihn gefunden, und der Händler musste schon wieder fliehen, während Moss’ Hohnlachen in seinen Ohren widerhallte.
    Jahrhunderte zuvor hatte Hugh Moss sein Leben als Shoal-Mitglied namens Schwimmer-in-turbulenten-Strömungen begonnen. Der Händler hatte an ihm ein Exempel statuiert, um ihn für seinen Versuch, mit den Emissären einen Frieden auszuhandeln,
zu bestrafen; er ließ jede einzelne Zelle seines Körpers radikal verändern, bis er sich in etwas verwandelte, was weder ein Mensch noch ein Shoal war.
    Dieser Vorgang hatte den Schwimmer in den Wahnsinn getrieben, und gegen Ende des Kampfes, der um die Kontrolle von Ocean’s Deep geführt wurde, hatte Dakota Hugh die Möglichkeit verschafft, den Händler ausfindig zu machen, selbst wenn er sich in den hintersten Winkel der Galaxis absetzte, damit er sich in furchtbarer Weise an seinem Peiniger rächen konnte.
    Nun jedoch würde der Händler sich endlich von diesem Monstrum befreien.
    Der-mit-tierischen-Fäkalien-Handelt hatte seine Yacht in einem Orbit um den Mond eines Gasriesen geparkt, in einem unbewohnten System nur wenige Hundert Lichtjahre von den Grenzen der Hegemonie entfernt. Binnen weniger Stunden tauchte im Erfassungsbereich seiner Scan-Instrumente ein Kernschiff der Shoal auf, ein planetengroßes Raumfahrzeug, dessen Außenhülle mit schweren Waffen bestückt war. Zügig manövrierte sich das Kernschiff an einen der Lagrange-Punkte des Mondes, wo die Gravitationskräfte des Trabanten und die des Gasriesen, den er umkreiste, sich gegenseitig aufhoben.
    Als die Zeit für das vereinbarte Treffen gekommen war, verließ der Händler seine Yacht und sank in die dichte Atmosphäre des Mondes hinunter. Vor dem harten Vakuum des Alls schützte ihn eine Energiefeldblase, die ihn einhüllte und das Brackwasser enthielt, das er zum Atmen brauchte. Eine Wolke aus staubkorngroßen Maschinen, die sich kilometerweit um ihn herum ausbreitete, folgte ihm nach unten.
    Der Händler steuerte seinen Sinkflug mit leichten Energieimpulsen, die von Generatoren erzeugt wurden, welche an verschiedenen Stellen der Peripherie seines kugelförmigen Schutzfeldes hafteten. Bald fiel er durch eine fast lichtundurchlässige
Wolkendecke, bis er endlich den unter ihm liegenden düsteren Ozean gewahrte und die gigantischen Türme sah, die aus der Tiefe emporragten.
    Mit seiner Energieblase tauchte er ins Wasser hinein. Mehr als hunderttausend Jahre lang war er einer der besten Agenten der Shoal-Hegemonie gewesen, betraut mit der Aufgabe, jedes Wissen um die Existenz der Schiffe der Weisen zu unterdrücken, und diese Pflicht hatte er mit Eifer,

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