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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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ist ja eine wahre Meisterleistung, die Sie da vollbracht haben, Händler. Und dennoch kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass die jüngsten Ereignisse Sie nicht die Demut gelehrt haben, auf die Sie Ihren eigenen Behauptungen zufolge so viel Wert legen.«
    »Ihre alberne Einschätzung meines Charakters interessiert mich nicht«, schnappte der Händler. »Nehmen Sie meine Bedingungen an? Ich werde den Mos Hadroch finden, uns von den Emissären befreien und diesem Krieg ein Ende bereiten.«
    »Haben Sie auch in Betracht gezogen, dass es für mich leichter wäre, Sie einfach meinen Vernehmungsspezialisten zu übergeben, die diese Informationen dann aus Ihnen herausholen?«
    »Ich habe es in der Tat berücksichtigt, Befehlshaber, und selbstverständlich können Sie auf diese Option zurückgreifen, wenn Sie wollen, dass die subtileren Einzelheiten Ihrer eigenen Finten und Tricks in der gesamten Hegemonie publik werden. Hätte ich diese Vorsichtsmaßnahmen nicht getroffen, hätte ich den Ruf nicht verdient, den ich genieße.«
    »Dann, um des Wohlergehens der Hegemonie willen, bleibt mir wohl gar nichts anderes übrig, als auf Ihre Konditionen einzugehen.«
    »Und …?«
    Die Tentakel des Befehlshaber-der-Shoal signalisierten, dass er sich geschlagen gab. »Und wenn Sie Erfolg haben, setzen wir Sie wieder in Ihre frühere Position innerhalb der Hegemonie ein, mit sämtlichen damit verbundenen Sonderrechten und Privilegien. Aber lassen Sie mich klarstellen, dass es in den oberen Rängen der Hegemonie viele gibt, die überglücklich wären, wenn dieser Versuch Sie das Leben kostete.«
    »Dann werde ich meine triumphale Rückkehr umso mehr
genießen. Nun, meine Forderungen enthielten noch ein paar bestimmte Dinge …«
    »Ach ja, Sie verlangen Ihre eigene Flotte und die Gefangennahme des Monstrums, in das sie den Lüfter-von-Geheimnissen verwandelten. Leider wird beides nicht möglich sein.«
    »Das sind grundlegende Bedingungen«, versetzte der Händler wütend. »Diese … Kreatur hat mich kreuz und quer durch die ganze Galaxis gejagt. Egal, wohin ich fliehe, dieses Ungeheuer schafft es, mich zu finden. Und ohne meine eigene Flotte verringern sich meine Chancen auf Erfolg gewaltig. Sie können doch sicher …«
    »Nein, Händler, ich kann da gar nichts machen«, beschied ihm der Befehlshaber-der-Shoal in frostigem Ton. »Allerdings verrate ich Ihnen, wo Ihr Verfolger sich gegenwärtig aufhält. Das verleiht Ihnen einen kleinen Vorteil, egal, ob Sie sich zu einer Konfrontation oder zu einer Flucht entschließen. Heutzutage hat er sich einen menschlichen Namen zugelegt, nicht wahr? Lautet er nicht Hugh Moss?«
    Die Tausende von Kameraobjektiven, die hinter den gewölbten Wänden des Turms ausgestreut waren, zeigten dem Händler, dass das Wasser rings um das Raumschiff des Befehlshabers zu brodeln begann. »Wir können keine Flotte entbehren, ganz gewiss nicht eine von der Größenordnung, die Sie verlangen. Wenn ich Ihnen so viele Schiffe gewährte, würde das Anlass zu Fragen geben – Fragen, die ich lieber nicht beantworten möchte. Und würde ein solcher Skandal ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt aufgedeckt werden, wäre die Hegemonie so stark in ihren Grundfesten erschüttert, dass uns vermutlich keine Waffe – und sei sie noch so phänomenal und machtvoll – noch retten könnte.«
    »Wenn Sie sich weigern, mir zu helfen, verurteilen Sie uns alle zum Sterben!«
    Der Befehlshaber, der sich bereits entfernen wollte, hielt noch
einmal inne. »Ich biete Ihnen die Möglichkeit, eventuell als siegreicher Held heimkehren zu können anstatt als Flüchtling. Das ist mehr, als manche Ihnen zugestehen würden, weil sie meinen, so viel Nachsicht hätten Sie nicht verdient. Organisieren Sie sich selbst eine Flotte, Händler. Und dann kommen Sie entweder im Triumph zurück oder gar nicht.«

Kapitel Acht
    Eine holographische Simulation der Milchstraße füllte die flache Kuppel des Konferenzzimmers, als Corso sich zur Einsatzbesprechung einfand. Die Darstellung war so gekippt, dass der ausgefaserte Schweif eines Spiralarms nur wenige Meter über dem Boden schwebte. Die Luft in dem Raum empfand er als angenehm kühl, denn für sein Wohlbefinden war die Atmosphäre, die sonst überall in der Orbitalstation der Bandati herrschte, viel zu warm und feucht. Er war soeben erst an Bord eines Transportschiffs mit Namen Kilminster in Ocean’s Deep eingetroffen, zusammen mit über hundert frisch rekrutierten technischen

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