Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
Vom Netzwerk:
Durchmesser. Es gibt ausnahmslos zwei zentrale Schächte und exakt dieselbe Anzahl abzweigender Gänge und Kammern, immer an denselben Stellen und in einem Größenverhältnis, das den Abmessungen dieses speziellen Asteroiden entspricht.«
    Er packte sie bei den Schultern und grinste. »Als Cesar mit mir Kontakt aufnahm und mich nach oben rief, war ich bereits dabei, diesen Tunnel zu untersuchen – und ich würde mein Leben darauf verwetten, dass er mit einer künstlichen Wand verschlossen wurde.«
    »Und du meinst, dahinter könnte sich etwas verbergen?«
    »Warum nicht? An Bord der Fregatte gibt es Geräte, mit denen wir herausfinden können, ob ich Recht habe.«
    Behutsam befreite sich Nancy aus seinem Griff. »Na, das ist ja
toll. Martinez kann uns ein bisschen Sprengstoff rüberschicken, dann sprengen wir einfach ein Loch in die Wand.«
    »Zuerst müssen wir wissen, wie dick diese falsche Wand ist. Ist sie zu stark, benötigen wir eine Menge Sprengstoff, doch dann könnte der Gang über uns zusammenbrechen und eventuell das zerstören, was sich hinter dieser Mauer befindet.« Er schüttelte den Kopf. »Nein, als Erstes machen wir uns ein Bild von diesem Gang, damit wir eine Vorstellung bekommen, was darin steckt. Notfalls können wir sogar ein Loch in diese Wand bohren. Aber wir müssen sofort mit der Arbeit beginnen, Nancy. Jetzt gleich.«
    Sie starrte ihn noch eine Weile an, dann kniff sie die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen und öffnete eine Komm-Verbindung zur Brücke der Mjollnir.
    Ty fühlte sich, als sei ihm eine schwere Last von den Schultern genommen; anscheinend machten sie endlich Fortschritte.
     
    Keine Stunde später lavierten Curtis Randall und Anton Swedberg  – technische Spezialisten – neue Maschinen den Schacht hinunter und in den verdächtigen Tunnel hinein; fast ein Dutzend Spinnen-Mechs waren nötig, um ihnen dabei zu helfen. Vor der Wand hatte man eine große Bohrvorrichtung aus Einzelteilen zusammengebaut und auf ein Gestell montiert, dessen drei Beine fest im Boden verankert waren. Der Bohrkopf selbst wurde von einem flachen Schutzschild aus Plastik verdeckt.
    »Gerade hat sich Perez bei mir gemeldet«, hörte Ty Randall durch ihre gemeinsame Komm-Verbindung. »In ein paar Sekunden ist Martinez online. Irgendwas braut sich zusammen.«
    Ty blickte hinter sich und sah zwei Spinnen-Mechs, die vorsichtig ein Bündel durch den Gang zur künstlichen Wand transportierten. Während sie unter der an der Decke befestigten Lampenkette dahinglitten, äfften ihre Schatten jede ihrer Bewegungen nach. »Was ist los?«
    »Anton sagt, er hätte mit Tibbs auf der Brücke gesprochen. Die Mjollnir empfängt ein örtliches Ansteigen von Tach-Net-Hintergrundgeräuschen sowie wellenförmige Gravitationsschwankungen im Tach-Net-Kontinuum. Sieht ganz danach aus, als sei der Schwarm soeben eingetroffen.«
    Ty spürte eine jähe Anwandlung von Panik. Die Zeit lief ihnen davon.
    Reiss dich zusammen, befahl er sich wütend. Er warf einen Blick auf Nancy, die neben ihm Werkzeug auspackte, und selbst durch ihr Helmvisier konnte er sehen, wie erschrocken sie war.
    »Wenn wir Glück haben, handelt es sich bloß um ein paar Scouts«, fügte Randall hinzu, als die beiden Spinnen anhielten. Ty begab sich zu ihnen und fing an, die Transportgurte von dem Zeug zu lösen, das sie hierhergebracht hatten. »Tut mir leid, wenn ich schlechte Nachrichten verkünden muss.«
    Ty nickte. Er fühlte sich wie betäubt. »Dann müssen wir …«
    »Verzeihen Sie, dass ich gelauscht habe, Mr. Driscoll«, fiel Martinez ein, »aber ich kam gar nicht umhin mitzuhören.« Ty senkte den Blick und bemerkte, dass der kleine, goldfarbene Balken, der den Kommandanten der Mjollnir anzeigte, in einer Ecke seines Visiers sichtbar geworden war. »Von hier aus betrachtet stellt sich die Situation ziemlich brenzlig dar.«
    Ty konnte gemurmelte Gespräche und die Geräuschkulisse auf der Brücke wahrnehmen. »Wie weit ist der Schwarm noch entfernt?«, fragte er. »Ein Sternsystem ist ziemlich groß, Commander, deshalb könnte es ohne weiteres noch ein paar Tage dauern, bis er diesen Asteroiden geortet hat.«
    »Mr. Driscoll, wenn der Schwarm uns vor unserem Abflug hier überrascht, ist es völlig egal, ob Sie irgendwas hinter dieser Wand finden oder nicht.«
    »Das ist mir völlig klar, Sir«, erwiderte Ty bedächtig. »Aber im Grunde brauche ich nur noch wenige Stunden. Sie wissen doch, wie wichtig diese Angelegenheit ist.«
    Das Zischen

Weitere Kostenlose Bücher