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Lichtraum: Roman (German Edition)

Lichtraum: Roman (German Edition)

Titel: Lichtraum: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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verschärft, Dakota. Die Flotte hat einen Großteil ihrer Macht eingebüßt, wir haben unsere Schlagkraft verloren. Und die Freistaatler sind nicht die Einzigen, die uns bei jeder sich bietenden Gelegenheit unterminieren.«
    »Es stand dir doch zu, gegen unkooperative Welten Sanktionen zu verhängen.«
    »Das schon, doch mir fehlte die moralische Autorität, und die jeweiligen Regierungen wussten das. Die Einzigen, die von den Sanktionen getroffen wurden, waren Flüchtlinge, die man einfach auf Welten abgeladen hatte, denen nicht einmal die Ressourcen zur Verfügung standen, um mit diesem Problem fertigzuwerden. Zu viele sind gestorben, Dakota. Wir mussten nachgeben, besonders als einige Navigatoren ausscherten.«
    »Aber wir entschieden uns doch nur für Navigatoren, die wir für absolut vertrauenswürdig hielten«, versetzte sie gereizt.
    »Es sind aber nur soundso viele Maschinenköpfe der alten Schule verfügbar, deshalb mussten wir notgedrungen auf Navigator-Kandidaten zurückgreifen, deren Hintergrund wir nicht immer prüfen konnten. Und wem letzten Endes ihre Loyalität galt, ließ sich kaum feststellen. Die meisten Navigatoren der ersten Stunde, wie Lamoureaux zum Beispiel, standen auf unserer Seite, doch zwei Drittel dieser Leute sind ausgebrannt, und das aus Gründen, die wir nicht verstehen. Wie es aussieht, sind wir nur mit viel Mühe und Not imstande, wenigstens die Verkehrsrouten aufrechtzuerhalten, die das Konsortium zusammenhalten.«
    »So schlimm ist das?«
    »Nachdem du fortgingst, pendelte ich zwischen Ocean’s Deep und Redstone hin und her. Ich versuchte zu verhindern, dass hier nach dem Coup alles auseinanderfiel. Anfangs behandelte man mich wie einen heimgekehrten Helden, aber ich merkte schon bald, dass ich mir ungewollt eine Menge Feinde gemacht hatte. Diese Leute standen buchstäblich Schlange, um mich zu einem Zweikampf zu fordern. Ich lernte kämpfen, weil ich keinen anderen Ausweg aus diesem Dilemma wusste, ohne auch noch das letzte bisschen Einfluss zu verlieren. Ich wollte meinen Gegnern beweisen, dass ich auf ihre Bedingungen eingehen
und sie dann auch noch besiegen konnte. Doch die Situation spitzte sich immer mehr zu, anstatt besser zu werden.«
    »Aber jetzt wissen wir, dass es den Moss Hadroch tatsächlich gibt.« Wieder zog sie die Kontur seiner Wange mit dem Finger nach. »Du hast ihn gefunden und hierhergebracht, nicht wahr? Bist du jetzt davon überzeugt, dass ich Recht hatte?« Ihre Miene war angespannt, und in ihren glänzenden Augen erkannte er eine Spur von Gier.
    »Nein, das Fundstück befindet sich immer noch weggesperrt an Bord des Schiffs, auf dem es nach Redstone befördert wurde. Deshalb fand der Kampf ja statt. Jarret wollte die Kontrolle über das Schiff und diese spezielle Fracht übernehmen.«
    Auf ihrem Gesicht wechselten sich Schock und Ärger miteinander ab, als sie entgegnete: »Dann hat sich hier seit meinem Fortgehen wohl nicht viel verändert, oder?«
    »Leider nein.«
    »Also gut. Und was genau wissen wir über diesen Mos Hadroch?«
    »Im Grunde gar nichts. Es steht nicht einmal fest, dass wir ihn wirklich gefunden haben. Wir entdeckten lediglich einen toten Atn, versteckt in einem verborgenen Tunnel innerhalb einer aufgegebenen Zweigwelt. Und …«
    Um ein Haar hätte er sich verplappert und Whiteclouds richtigen Namen ausgesprochen. Die Beruhigungsmittel machten es ihm schwer, klar zu denken.
    »Möglicherweise befindet sich das, wonach wir suchen, im Innern des Atn«, fuhr er hastig fort. »Doch kaum hatten wir dessen Leiche an Bord der Mjollnir gehievt, wurde sie auf Anweisung des Senats weggesperrt. Die Legislatur handelte heimlich einen Deal aus, um die sterblichen Überreste dieser Kreatur nach Sol bringen zu lassen, sowie ein paar wichtige Reparaturarbeiten am Schiff beendet sind.«
    Dakota starrte ihn offenen Mundes an. »Ich … ich habe
nichts davon gewusst«, hauchte sie schließlich. »Wir können diesen Fund nicht Leuten überlassen, die nicht wissen, womit sie es zu tun haben. Nicht, wenn ihr wirklich den Mos Hadroch geborgen habt.«
    Er blickte an ihr vorbei zum Fenster. Das erste Licht der Morgendämmerung rötete den Horizont. »Jarrets Tod bedeutet, dass ich wegen der Mjollnir nicht mehr herausgefordert werden kann, aber im Senat sitzen Leute, die vermutlich vor nichts zurückschrecken, um zu verhindern, dass wir Driscolls Fund in die Hände kriegen.«
    Dakota stemmte sich wieder auf einen Ellenbogen hoch und fixierte ihn mit

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