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Lichtspur

Lichtspur

Titel: Lichtspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Moriarty
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Wachmänner an der Tür feuerten, und Kolodny richtete sich schwankend auf, kippte vornüber und rührte sich nicht mehr.
     
    Der Rest der Operation zerfiel zu einer Reihe isolierter Momentaufnahmen.
    Kolodnys Arm über der Schulter, lief sie unter flackernder Notbeleuchtung den Korridor entlang. Mit einer Geschwindigkeit, die ihr nur die Keramstahl-Verstärkung ermöglichte und die ihre Sehnen bis zum Zerreißen belastete, jagte sie die Treppe hinunter und stieß mit einem knochigen Jungen in Zivilkleidung zusammen, der mit einem billigen Impulsgewehr bewaffnet war. In einer Hundertstelsekunde wurde Li klar, dass die Situation völlig außer Kontrolle geraten war und es nur noch ums Überleben ging.
    Dann schalteten sich künstliche Reflexe ein, und Wetware in Kombination mit Keramstahl-Fasern bewegten Lis Körper schneller, als es menschlichem Fleisch allein möglich gewesen wäre. Sie sah den entsetzten Ausdruck im Gesicht des Jungen, als ihre Kugel, noch bevor er selbst den Abzug betätigen konnte, seinen Hals durchschlug.
    Die letzten Meter über eine endlose Weite aus kiesbedecktem Beton. Ein stechender Schmerz vom Ellbogen bis zur Schulter.

    Dann nichts mehr.
    Das Letzte, woran sie sich erinnerte, war ein flacher grauer Himmel, Wind, Regen in ihrem Gesicht. Kolodny lag mit aufgerissenen Augen neben ihr. Über ihnen kräuselte sich zäher Rauch, und Li roch etwas, von dem sie mit teilnahmsloser Belustigung erkannte, dass es ihre eigene verschmorte Haut war.
    Dalloway erschien über ihr, beugte sich zu ihr herunter und packte sie unter den Achseln.
    »Erst Kolodny!«, sagte sie, aber er schüttelte nur den Kopf.
    Sie verlor erneut das Bewusstsein, und als sie wieder zu sich kam, spürte sie die Planken des Flugdecks unter sich. Jemand fummelte an ihren Beinen herum, hob sie an und schob etwas darunter. Ein Medi-Techniker drückte ihr etwas in die Hand – einen Infusionsbeutel – und sagte ihr, dass sie es fest zusammenpressen sollte.
    Sie versuchte ihm immer wieder zu sagen, dass sie Rechtshänderin war, aber ihr rechter Arm befand sich irgendwie außerhalb ihres Sichtfelds und schien den Befehlen ihres Gehirns nicht gehorchen zu wollen. Also hielt sie den Infusionsbeutel fest und verlor immer wieder für kurze Zeit das Bewusstsein, während der Lander einem Himmel entgegenstieg, der so kalt und tot geworden war wie Kolodnys Augen.

Systeme mit einem Freiheitsgrad
    ► Abschnitt (2). Die Voraussetzungen zur Registrierung, die in Abschnitt (1)(a)(2) genannt werden, sowie alle zusätzlichen Voraussetzungen, Reisebeschränkungen und anderen Einschränkungen, die von entsprechenden administrativen Richtlinien gemäß der vorliegenden Resolution vorgeschrieben sind, gelten für:
    (a) alle Bürger in Systemen, die von Syndikaten kontrolliert werden, laut der Definition unten in Abschnitt (2)(c);
    (b) alle UN-Bürger, deren Genset zu 25 %, laut der Definition unten in Abschnitt (2)(d)(ii), aus kommerziellem Genmaterial besteht, das in der Technologie-Sperrliste gemäß Generalresolution 235625-09 aufgeführt ist, welche durch die vorliegende ergänzt wird.
    Resolution des UN-Generalrats
584872-32

Pegasi Feld-Array 51: 13.10.48.
    <14.000pF>
    <27.000pF>
    
    Ihr eigener Atem weckte sie – rauh, von Panik erfüllt, wie von einem Kind, das aus einem Albtraum erwachte. Die Erinnerung an Metz war so frisch, dass sie noch den Geruch in der Nase hatte. Alles andere – Name, Rang, Alter, Geschichte – versank in Dunkelheit. Sie hatte den Teil ihres Ichs eingebüßt, der sich an diese Dinge erinnerte, und jedes Mal, wenn sie eine Hand nach den Bruchstücken ausstreckte, entglitten sie ihr wie Quecksilbertröpfchen.
    , fragte sie ihr Orakel über ein Interface, das ihr verzerrt und fremdartig vorkam.
    Keine Antwort.
    Sie schlug die Augen auf und sah nichts. Sie streckte vorsichtig die Zunge heraus, versuchte zu sprechen und bemerkte jetzt erst, dass das Rasseln in ihren Ohren vom Klappern ihrer Zähne herrührte. Sie spürte eine Wand vor sich und streckte steife, spröde Hände danach aus. Ihre Finger steckten in einem Gewirr von Leitungen, schoben mit Gallert befestigte Biomonitore zur Seite. Handgelenke und Ellbogen stießen schmerzhaft gegen kaltes Metall und verstärkten ihre Klaustrophobie nur noch mehr.
    Das ist ein Kryotank.
    Sie holte das Wort aus einem unverhofften Reservoir in ihrem Wet-RAM. Es positionierte, verankerte sie. Sie lag in einem Tank in der Kryobucht eines

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