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Lichtspur

Lichtspur

Titel: Lichtspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Moriarty
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ich das wissen, Brian?« Kintz sprach McCuens Namen wie einen dreckigen Witz aus.
    »Sie könnten zum Beispiel mal Ihr verdammtes Komsys einschalten.«
    Kintz schob seinen Stuhl zurück und grinste. »Sie sind bestimmt der Liebling der Lehrerin«, sagte er gedehnt. »Wenn Sie noch ein bisschen mit dem Schwanz wackeln, dürfen Sie bestimmt auf ihrem Schoß sitzen.«
    »Genau«, sagte Li. »Wenn ich bei Spielplatzkeilereien die Schiedsrichterin spielen wollte, hätte ich auch in einem Kindergarten unterrichten können. Karl und ich wollte gerade um die Ecke verschwinden, um gemütlich eine Tasse Kaffee zu trinken.«
    Kintz sträubte sich nicht sonderlich. Li musste ihn nur fest am Ellbogen packen, um ihn aus der Bar auf die Straße zu bugsieren.
    »Was wollen Sie von mir?«, fragte er, als sie einen Tisch und zwei dampfende Kaffeetassen zwischen sich und ihn gebracht hatte. »Ich bin nicht im Dienst, falls es Ihnen noch nicht aufgefallen ist. Und ich mag’s überhaupt nicht, wenn man mich wie ein kleines Kind herumschubst.«
    Li lächelte und zündete sich eine Zigarette an. »Ich kann mich gar nicht erinnern, dass ich Sie gefragt habe, ob Sie’s mögen«, sagte sie freundlich. »Und eigentlich ist es mir auch scheißegal. Ich persönlich hätte Sie noch am selben Tag rausgeworfen, als ich angekommen bin. Allerdings bin ich stockfaul, und wenn ich Sie losgeworden wäre, hätte ich Zeit damit verschwenden müssen, um herauszufinden, wer Haas’ neuer Handlanger im Büro ist.«
    »Ist mir auch egal.«
    »Was haben Sie an dem Tag, als es brannte, in der Grube gemacht?«
    »Gearbeitet.« Er klang lässig, aber die plötzliche Anspannung um seine Augen sprach eine andere Sprache.

    »Woran gearbeitet?«
    »Ich habe für dieses Miststück Sharifi gearbeitet.«
    »Sie sind offensichtlich gut miteinander ausgekommen. Muss ein einziges Vergnügen gewesen sein.«
    »Sie würden das nur halb so lustig finden, wenn Sie sich selbst mit dieser arroganten Kuh hätten herumschlagen müssen. Ich kannte sie schon, bevor sie herkam. Sie erinnerte sich allerdings nicht an mich. An der Scheiß-Uni war sie meine Physikdozentin.«
    Li blinzelte und wusste nicht recht, worüber sie mehr erstaunt sein sollte: dass Kintz an einer Universität studiert hatte, an der auch Sharifi unterrichtete, oder dass er überhaupt studiert hatte. »War sie eine gute Lehrerin?«, fragte sie schließlich.
    »Ausgerechnet! Wissen Sie, wie sie uns geprüft hat? Sie hat uns im Examen nur eine Aufgabe gestellt, eine Aufgabe, die drei Stunden beanspruchte, und als ich meine Arbeit abgegeben hatte, schrieb sie nur einen Satz drauf: ›Hoppla, Sie haben wohl die Masse des Universums vergessen. Drei minus.‹ So als wäre mein Examen nur ein blöder Witz für sie. Sie haben wohl die Masse des Universums vergessen! Also wirklich, was soll das denn bedeuten? «
    »Ich nehme an, es bedeutet, dass Sharifi Sinn für Humor hatte und Sie nicht«, sagte Li. »Also gut. Was sollten Sie für Ihre Lieblings-Physikprofessorin im Bergwerk erledigen? «
    Kintz zuckte mürrisch die Achseln. »Hauptsächlich dumm herumstehen. Vielleicht aus Sicherheitsgründen, weiß der Teufel.«
    Li zog an ihrer Zigarette und musterte ihn wortlos. »Wussten Sie, dass Sharifi umgebracht worden ist?«, fragte sie schließlich.
    »Ich habe so was gehört.«

    »Und wissen Sie auch, dass Sie die letzte Person sind, die Sharifi lebend gesehen hat? Außer Voyt. Und er ist auch umgebracht worden.«
    »Ja, und?«
    »An Ihrer Stelle würde ich mich bemühen, den Ermittlungsbeamten auf jede erdenkliche Weise zu unterstützen. Damit Sie nicht selbst in Schwierigkeiten geraten.«
    »Bleiben Sie locker! Ich arbeite doch schon für Sie, falls Sie das vergessen haben. Warum nehmen Sie sich nicht die üblichen Verdächtigen vor?«
    »Leider waren die üblichen Verdächtigen nicht unten in der Grube. Sie allerdings schon. Und ich will wissen, was Sie da unten für Haas gemacht haben.«
    Kintz starrte sie an. Dann kippte er seinen Stuhl auf die Hinterbeine und lachte so schrill, dass es Li in den Zähnen wehtat.
    »Sie haben keine Ahnung, Li«, sagte er. »Man hat Sie draußen zum Trocknen aufgehängt. Sie befinden sich im freien Fall, und Sie wollen’s einfach nicht kapieren.«
    Li ließ ihren linken Arm so blitzartig vorschnellen, wie es ihre Implantate zuließen. Er schmerzte teuflisch, aber der Spezialeffekt war es wert. Für einen Zuschauer hätte es so ausgesehen, als wäre Kintz’ Kaffeetasse einfach vom

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