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Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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das in diesem System liegende Schiff der Weisen erreichen, ehe die Emissäre uns zuvorkommen. Ich werde dich holen, Lucas, also halte dich bereit. Wenn du noch einmal mit mir reden willst, wirst du dir vermutlich etwas einfallen lassen müssen, um in die Piri zurückkehren zu können.«
    Nervös beleckte Corso seine Lippen. »Es gibt noch mehr zu berücksichtigen. Was passiert, wenn du zuerst bei dem Wrack bist und damit abhaust? Inwieweit vertraut man dir?«
    »Lucas …«
    »Nein, du wirst mir jetzt zuhören, verdammt nochmal. Wir müssen die Protokolle in irgendeiner Form erhalten und sichern, für den Fall, dass es irgendwo da draußen tatsächlich noch mehr Schiffe der Weisen gibt. Es kann nicht alles nur von dir abhängen. Die Bedrohung, die von den Shoal als auch von den Emissären ausgeht, betrifft auch die Menschen, und es ist unsere verdammte Pflicht und Schuldigkeit, unserer eigenen Art zu helfen. Ich werde die Protokolle auf jeden Fall rekonstruieren, wenn es nur irgend möglich ist.«
    »Nein, Lucas, du verstehst nicht …«
    »Oh, doch, Dakota, ich verstehe sehr wohl. Heh, was soll das …«
    Die Figur kam einen Schritt auf ihn zu, doch der Mechanismus, der sie mit seiner Wandnische verband, hielt sie zurück. Nach einer Weile erschlaffte der Mund, und Corso erkannte, dass die Verbindung noch gründlicher unterbrochen war. Der Pseudo-Mann kippte nach vorn, und nur seine Nabelschnüre verhinderten, dass er auf dem Deck kollabierte.
    Corso starrte die Figur an, dann begann er, sich ihr zögerlich zu nähern. Sie rührte sich nicht. Er hob einen Arm hoch und ließ ihn wieder fallen; keine Reaktion.
    Während er sich durch das Schiff zurückhangelte, fragte er sich – nicht zum ersten Mal -, ob Dakota wohl dazu fähig wäre,
ihn zu töten. Sie hatten eine Menge gemeinsam erlebt – zuerst als widerstrebende Verbündete, dann als ein Liebespaar -, und zum Schluss, gestand er sich bedrückt ein, waren sie Feinde geworden, weil sie unterschiedliche Ziele verfolgten.
    Vergiss nicht, dass du derjenige warst, der mit einer Waffe auf sie gezielt hat. Er verdrängte die Erinnerungen an jene letzten irrsinnigen Stunden, ehe sie aus dem Nova-Arctis-System flüchteten. Jetzt blieb ihm nichts anderes mehr als sich zu fragen, ob er Dakota jemals wiedersehen würde – und was sie dann mit ihm vorhatte, sollte dieser Fall eintreten.

OCEAN’S DEEP

Kapitel Zwanzig
    Hugh Moss’ Yacht tauchte inmitten eines Funkenschauers aus exotischen Energien im Ocean’s-Deep-System auf, weit genug entfernt von den sich im Zentrum des Systems zusammenballenden Streitkräften, um keinen Alarm auszulösen.
    Im Inneren der Yacht herrschte eine feuchte, neblige Atmosphäre; in einem steten Strom tröpfelten Rinnsale die Schotten hinunter. Hin und wieder spürte Hugh einen gewissen Schmerz, eine wehmütige Erinnerung an ein früheres Leben, als er noch Wasser geatmet hatte, und tatsächlich verfügte er in diesem Schiff über die erforderlichen Techniken, um seinen Körper wieder an die alte Form der Atmung anzupassen; doch dies wäre ihm vorgekommen wie ein Versuch, etwas zu neuem Leben zu erwecken, das längst tot und begraben war, und Hugh rühmte sich voller Stolz für seine Fähigkeit, konsequent die Zukunft in die Hand zu nehmen.
    Während die Yacht in das lang andauernde Bremsmanöver überging, das sie in das Herz der Systeme hineinführen sollte, nahm Hugh sich die Zeit, eine Karte von Ocean’s Deep zu studieren, die überlappt wurde von Daten bezüglich der beobachteten oder geschätzten Zusammensetzung der gegnerischen Truppenverbände, die sich dort sammelten. Vieles von dem, was er wusste, hatte er aus sporadischen ungesicherten Tach-Net-Schüben entnommen, und aus diesen Informationen bastelte er sich ein höchst interessantes, wenn auch unvollständiges Bild zusammen.
    Nach astronomischen Maßstäben war über Ocean’s Deep erst vor relativ kurzer Zeit eine Art Apokalypse hereingebrochen. Vor rund dreißigtausend Jahren driftete ein minimales schwarzes Loch in das System hinein und hatte bereits eine der kleineren,
aus Felsen bestehenden Welten verschlungen, von deren Existenz lediglich noch ein dichter Asteroidengürtel zeugte.
    Danach war dieses schwarze Loch in eine andere Richtung abgetrieben, um schließlich einem Gasriesen zu begegnen, der bei den Bandati Leviathan’s Fall hieß. Als Folge davon waren ein paar Monde dieses Planeten gleichfalls zu Gesteinsbrocken zerrieben worden, während das schwarze Loch sich zu

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