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Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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Systemen des Sternenschiffs ausgesperrt war, konnte er möglicherweise -
    Es klappte; am Ende gewährte man ihm die Erlaubnis. Auf einem Bildschirm erschien eine automatische Antwort, und der rundliche Leib des Shoal-Mitglieds schwabbelte vor Erleichterung. Die Yacht hob von dem Hängegerüst ab und steuerte auf eine der Außenluken zu.

    An die Worte des Gewaltliebhabers denkend, stöberte der Händler unterdessen hektisch in einer Datenbank, die kürzlich erfolgte Prophezeiungen der Träumer enthielt. Es dauerte nicht lange, bis er die Details fand, von denen der General ihm berichtet hatte, aber sie lagen so weit von der Hauptkurve der wahrscheinlich eintretenden Ereignisse entfernt …
    Trotzdem konnte man das konkrete Eintreffen dieser Szenarien nicht ausschließen, gestand er sich schließlich ein. Sie hatten mit hohem Einsatz gespielt und verloren.
    Die Informationen über die Emissäre, die die Geheimdienste ihnen unterbreiteten, waren nie ganz eindeutig gewesen, fiel ihm ein. Ihnen haftete immer etwas Vages, Ungenaues an. Es war nicht unmöglich, dass sie Nova-Waffen besaßen, aber da sie bekanntermaßen zu aggressiven Exzessen neigten, war man davon ausgegangen, dass sie ein derartiges Zerstörungspotenzial unverzüglich benutzen würden, sowie sie sich in dessen Besitz gebracht hätten. Und da die Emissäre sich bis jetzt keiner Nova-Waffen bedient hatten, ging man wie selbstverständlich davon aus, dass diese gefährliche Technologie ihnen fremd war.
    Doch wie es sich herausgestellt hatte, war diese Prämisse falsch. Irgendwer da draußen revanchierte sich mit einer Reihe von vernichtenden Schlägen gegen Systeme, die der Shoal-Hegemonie unterstanden.
    Und das konnten nur die Emissäre sein.

Kapitel Dreiundzwanzig
    Am ersten Tag marschierte Dakota mehrere Stunden lang, und bei Anbruch der Nacht legte sie eine Rast ein. Als sie am anderen Morgen aufwachte, stand ein Frühstück für sie bereit, erlesene Delikatessen von Bellhaven, die sie seit ihrer Kindheit nicht mehr gekostet hatte. Die in weiches Krepppapier eingewickelten Köstlichkeiten lagen direkt neben ihrem Kopf.
    Es gab nur einen Weg, den sie einschlagen konnte, und sie konnte nichts anderes tun als laufen. Anfangs führte der Pfad durch eine Grassteppe, später tauchte er in endlose dunkle Wälder ein, bis er sich schließlich zu einem Highway entwickelte, der eine verlassene Stadt nach der anderen passierte. Nirgendwo entdeckte sie eine andere Straße oder eine Abzweigung, wo sie hätte abbiegen und die Richtung ändern können. Unter Umständen wanderte sie einmal um die ganze Welt herum, in der sie gelandet war, bis sie wieder an ihren Ausgangspunkt zurückkehrte.
    Aus Tagen wurden Wochen. Und obwohl sie in dieser virtuellen Umgebung keine Nahrung zu sich zu nehmen brauchte, wartete jedes Mal, wenn sie des Morgens wach wurde, ein Frühstück auf sie. Und im Laufe des Tages fand sie noch mehr Verpflegung, als würde jemand ständig vor ihr her gehen, außerhalb ihres Blickfeldes, gewissermaßen als ihr Wegbereiter, um ihr die lange Reise zu erleichtern.
    Anfangs konnte sie sich nicht von der ständigen Angst befreien, an der sie seit dem Kataklysmus von Nova Arctis litt. Doch je mehr subjektiv erlebte Zeit verstrich, umso stärker spürte sie, dass sie endlich die Chance bekam, ihre innere Ruhe wiederzufinden. Die Sonne schien immer warm auf sie hernieder, der Himmel war wie blank gefegt, und des Nachts schlief sie eingerollt in den
Decken, die sie zu Beginn ihrer Wanderung auf einer niedrigen Mauer gefunden hatte, eigens für sie dorthin gelegt.
    Dakota spazierte durch unbewohnte Städte, die immer größer wurden; dazwischen lagen ausgedehnte, sorgfältig gepflegte Wälder. Abermals erspähte sie die spitzen Türme und grandiosen Bauwerke der Metropole, die bereits viel näher gerückt war, und sie vergegenwärtigte sich, dass ihre Reise bald zu Ende gehen musste. Stetig, aber ohne Eile marschierte sie weiter, denn sie wusste ja, dass die Zeit innerhalb des Wracks anders verlief.
    Schließlich erreichte sie die Außenbezirke der Metropole, und da ihr nichts Besseres einfiel, lief sie in die Richtung des größten, imposantesten Gebäudes, das im Zentrum aufragte. Sie ließ sich dabei viel Zeit und fragte sich, ob das Wrack sich bei der Auswahl der Architektur ausschließlich von ihrer, Dakotas, Fantasie inspirieren ließ, oder ob all dies irgendwann einmal real gewesen war und in dem Nova-Krieg zerstört wurde, der in den fernen

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