Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
Vom Netzwerk:
in Dakotas Augen aufgefallen sein, die an seiner Schulter vorbeistarrte. Jählings warf er sich herum und spähte direkt zu Wein und Rosen empor, der sich noch im rasanten Sturzflug befand.
    Einen Moment, bevor sein Iso-Anzug sich einschalten konnte, zuckte Moss’ Hand blitzschnell vor, und ein brennender Schmerz breitete sich in einem Flügel des Bandati aus. Hilflos prallte Wein und Rosen gegen Moss und heulte in seiner Qual auf, während die Schwinge aus einer tiefen Wunde zu bluten begann.
     
    Dakota hatte sich zur Seite gedreht, als sie erkannte, dass Wein und Rosen wie ein Geschoss auf sie zujagte. Moss’ Gesicht war vor Schmerzen verzerrt, aber trotzdem schaffte er es, sich unter Wein und Rosen hervorzuwinden, der auf ihm lag und gleichfalls mit den Folgen des wuchtigen Aufpralls zu kämpfen hatte.
    Wein und Rosens Flügel zitterten, als seine Hände kraftlos über den Schutt tasteten, auf dem er kollabiert war. Sein Gewehr war weggerutscht und lag jetzt in Dakotas Reichweite, nur eine Handbreit von ihr entfernt.
    Taumelnd kam Moss auf die Beine und hebelte sein Messer aus der Schwinge des verletzten Bandati. Sein Blick wirkte verschwommen, und einen Moment lang glaubte Dakota, der Söldner könnte zusammenbrechen. Doch dann schien er sich zu erholen
und holte mit dem Messer aus, als wolle er es ein zweites Mal in die empfindlichen Flügel des Bandati stoßen.
    Dakota streckte die Hand nach dem Gewehr aus und ergriff es ohne nachzudenken. Der Lauf der Waffe besaß eine trichterförmige Mündung, und bei dessen Anblick speisten ihre Implantate automatisch eine Fülle von wichtigen Informationen in ihr Kurzzeitgedächtnis ein; das Gewehr streute Geschosse über eine weite Fläche und war von seiner Wirkung her ideal angepasst an eine flugfähige Spezies, die seit je Luftkämpfe praktizierte. Sie hatte das Gefühl, als würde irgendein Instinkt ihren Finger an den Abzug führen.
    Dann biss sie auf die Zähne, versuchte, den pochenden Schmerz in ihrer Schulter zu verdrängen und nahm ihr Ziel sorgfältig ins Visier.
    Die Fontäne aus Geschossen traf Moss mitten in den Rücken; er kreischte vor Wut und Schmerzen und torkelte ein kurzes Stück, bis er in die Zone hineingeriet, in der Schwerelosigkeit herrschte. Dakota wurde durch den heftigen Rückstoß der Waffe in einen Haufen aus scharfkantigen Trümmern hineingeworfen. Sie heulte los, als frische Schmerzen durch ihre malträtierte Schulter zuckten, und eine Weile blieb sie einfach auf der Seite liegen und rang stöhnend nach Luft. Als sie die Augen wieder öffnete, sah sie, dass Rosen sich mittlerweile hochgerappelt hatte und in leisen Klicklauten mit sich selbst sprach.
    Sie blickte sich um, doch Moss war nirgends zu entdecken.
    Er war fort.
    »Ich hätte Sie beinahe nicht gefunden«, gab Wein und Rosen zu. »Der Ring …«
    »Ist auseinandergebrochen«, beendete Dakota für ihn den Satz. Sie versuchte aufzustehen und wäre um ein Haar wieder umgekippt. Aber sie musste unbedingt das verdammte Messer aus ihrem Körper ziehen. »Dafür ist Moss verantwortlich. Wie schwer verletzt sind Sie, Wein und Rosen?«

    »Ich glaube nicht, dass ich ohne medizinische Behandlung fliegen kann.«
    »Okay.« Sie nickte. »Zuerst müssen Sie mir helfen, das Messer zu entfernen.«
    »Aber was ist mit Moss?«, erkundigte sich Wein und Rosen. »Sie haben aus kurzer Entfernung auf ihn geschossen, trotzdem konnte er entkommen.«
    Sie starrte in den staubigen Dunst, der die Luft immer noch vernebelte. Er ist das verdammt zählebigste, unverwüstlichste Subjekt, dem ich je begegnet bin, hätte sie am liebsten geantwortet. »Das Messer muss aus meinem Körper raus«, wiederholte sie. Ihre Haut fühlte sich kalt und klamm an. »Können Sie mir helfen? Allein schaffe ich es nicht.«
    Wein und Rosen zwitscherte leise vor sich hin, als müsse er sich zu einer Entscheidung durchringen, dann kniete er langsam neben ihr nieder und berührte vorsichtig den Griff der Waffe. Dakota unterdrückte einen Schrei, verbiss sich die fürchterlichen Schmerzen und umklammerte Halt suchend die schmale Taille des Aliens, während Wein und Rosen seine schwarzen Fäuste um den Griff legte und die Klinge mit einem Ruck herauszog.
    Dakota schrie sich die Lunge aus dem Leib, und ihr war völlig klar, wie leicht sie hier draußen einfach krepieren konnte.
    Doch nun war es wichtiger denn je, dass sie das Wrack vor Moss erreichte, falls er nicht zusammengebrochen war und irgendwo in der Nähe lag. Die Daten, die

Weitere Kostenlose Bücher