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Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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der Tanks starrte Sal zu ihm hoch, ein Ausdruck schieren Entsetzens im Gesicht.
    »Leck mich am Arsch!«, schrie Corso ihn an, als seine Furcht
sich in Wut verwandelte. »Sie werden keinen von uns am Leben lassen, kapierst du das nicht? Erzähl ihnen, was ich Hua gesagt habe! Erzähl ihnen, ich hätte die Protokolle zerstört!«
    »Sie wollen …« Schlosser stieß einen langgezogenen Laut aus, der wie das Röcheln eines Sterbenden klang. »Sie wollen wissen, ob das stimmt.«
    »Nein, es ist gelogen!«, kreischte Sal, und Corso sah, dass er tatsächlich weinte. »Sie …«
    Die Tentakel um seine Brust zogen sich schmerzhaft zusammen, und Corso fing an zu schreien; just in diesem Augenblick rutschte der Boden unter den Füßen der Emissärin weg wie bei einem Erdbeben. Die Tantakel ließen Corso los, und er fiel nach unten.
    Noch wusste er es nicht, aber gerade war ein Teil der Station weggesprengt worden.
     
    Wir haben alle versagt, dachte Tage voller Wein und Rosen, während er allein seinen Weg durch den verlassenen Ring fortsetzte. Er hatte seine Mission nicht erfüllt, doch obwohl er seiner Königin in aufrichtiger Liebe zugetan war, konnte er die Tatsache nicht verleugnen, dass sie kaum mehr unternommen hatte als sich mit ihrer Schwester um die bedeutendste Entdeckung, die dem Volk der Bandati jemals vergönnt gewesen war, in geradezu kleinlicher Art und Weise zu streiten.
    Dass sie so durch und durch versagt hatten, als es darum ging, das Wrack zu erforschen, war schon schlimm genug; doch als Krönung all der Fehler, die an höherer Stelle begangen worden waren, half er jetzt auch noch dem Mitglied einer anderen Spezies, die Beute, um die die verfeindeten Schwestern so erbittert gerungen hatte, für sich selbst zu ergattern.
     
    Als der Ring anfing, sich von der Nabe zu lösen, kurz nachdem er und Dakota getrennte Wege gegangen waren, wäre Wein und Rosen beinahe ums Leben gekommen.

    Bei dem ersten kräftigen Ruck hatte er die Balance verloren und es kaum noch rechtzeitig geschafft, die Flügel auszubreiten, um vor dem größten Chaos davonzufliegen. Staub und Trümmer wirbelten durch die Luft und wollten partout nicht zu Boden sinken; stattdessen schwappten diese Wolken aus Schutt von einer Seite des Segments zur anderen, als die Schwerkraft total verloren ging.
    Für eine kurze Zeit war auch der Kontakt mit der Flotte von den Schummrigen Himmeln abgebrochen, so dass er anfangs keine Ahnung hatte, was vorging. Doch da sich der komplette Ring auf einmal im freien Fall zu befinden schien, konnte er natürlich nicht mehr rotieren. Sobald die Komm-Einheit an seiner Panzerung piepste, um anzuzeigen, dass sie wieder funktionierte, jagte er eine Ortsbestimmungs-Anfrage der höchsten Dringlichkeitsstufe los.
    Die Antwort, die er erhielt, klang besorgniserregend. Offenbar waren seit langer Zeit ruhende Notprotokolle aktiviert worden, und der Ring hatte sich vom Rest der Station losgelöst. Das bedeutete, dass das Ringsegment, in dem sich das Wrack, Dakota, Hugh Moss und er selbst befanden, nun unerbittlich auf das nahe gelegene schwarze Loch zutrieb und aller Wahrscheinlichkeit nach innerhalb der nächsten Stunden zerstört würde.
    Minutenlang suchte Wein und Rosen in der mit Staub und Trümmerstücken befrachteten Luft hektisch nach Dakota, bis er plötzlich Moss erspähte, der sich über Dakota beugte, die ausgestreckt dalag. Wie Bourdains ehemaliger Handlanger es geschafft hatte, den Weg in das Ocean’s-Deep-System zu finden, war ein Rätsel, das er nun unbedingt lösen wollte.
    Wein und Rosen zögerte und nahm sich einen kurzen Moment Zeit zum Nachdenken. Wenn Dakota tot war, bestand nicht länger die Gefahr, dass sie sich des Wracks bemächtigte. Aber ohne sie gab es keine Möglichkeit, das Schiff sicher zu bergen. Und obwohl Dakota ihm weitestgehend verschwiegen hatte, was Moss
ihres Wissens nach mit dem Wrack zu tun gedächte, kannte Rosen den Meuchelmörder aus eigenem Erleben gut genug, um sich vorstellen zu können, wie perfide dessen Absichten sein mochten.
    Er spreizte die Flügel und segelte nach unten, und dann sah er, dass Moss seine Kiefer unglaublich weit aufsperrte. Zum Überlegen reichte die Zeit nicht, nur zum Handeln, deshalb sauste er durch die dichten Staubschleier, während er gleichzeitig sein Gewehr aus dem Harnisch zog. Er hob die Waffe hoch und schwenkte sie wie eine Keule; wenn er versuchte, auf Moss zu schießen, riskierte er es, auch Dakota zu treffen.
    Moss musste eine Veränderung

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