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Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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versagt haben. Falls erforderlich, bin ich gern bereit …«
    »Schweigen Sie still, mein Ritter«, fiel die Königin ihm ins Wort und streckte einen enorm großen, dicken Arm aus, um einen seiner unversehrten Flügel zu streicheln. Bei der Berührung packte ihn ein kaum noch zu bändigendes Verlangen. »Ich selbst habe die Freigabe der Bilder veranlasst. Sie sind als Botschaft an meine verhasste Schwester gedacht. Einer meiner Agenten überlistet die Elite ihres Hives, und das trotz widrigster Umstände. Das muss einfach dazu beitragen, ihre eigenen königlichen Berater zu demoralisieren und Frustration zu verbreiten. Sie haben eine unerhörte Tapferkeit bewiesen, Erinnerung. Ich bin sehr stolz auf Sie.«
    »Und dennoch, meine Königin, wird das nur dazu beitragen, meine Arbeit zu erschweren. Wir wissen immer noch nicht mit Bestimmtheit, woher der MegaKiller stammt …«
    »Und werden weiterhin im Ungewissen bleiben, wenigstens für eine Weile«, unterbrach sie ihn.
    Verwirrt zuckte Erinnerung mit den Flügeln, doch er schwieg und ließ die Königin weitersprechen.
    »Sie haben sich heimlich Zugriff auf Datenbänke der höchsten Sicherheitsstufe verschafft, um Alexander Bourdain in dem Schlupfwinkel des Sichelwurms aufzuspüren, nicht wahr?«
    »Allerdings, aber das war ein sehr schwieriges Unterfangen. Ich benutzte subversive Routinen, die unsere besten Programmierer entwickelt haben, und infiltrierte so die Datenbänke. Dabei fand ich heraus, dass die eigenen Sicherheitskräfte Ihrer Schwester Bourdain schützten. Wir mussten die Routinen durch sichere Kanäle schleusen und unauffällig den Inhalt ganzer Datenspeicher herunterladen, damit wir …«
    Die Königin vollführte eine ärgerliche Geste. »Sie haben eine größere Entdeckung gemacht, als Sie ahnen können, Erinnerung.
Diese Datenspeicher enthielten eine Information, die noch viel wichtiger ist.«
    Erinnerung vermochte seine Verblüffung nicht zu unterdrücken. »Tatsächlich?«
    »Selbstverständlich gehörte es zu Ihren vordringlichsten Aufgaben, etwas über die Herkunft der MegaKiller herauszufinden, doch selbst das wäre für mich kein ausreichender Grund gewesen, mich zum ersten Mal seit dreitausend Jahren persönlich nach Night’s End zu begeben – auch noch in aller Heimlichkeit.«
    »Ich verstehe.«
    »Genauer gesagt, Erinnerung, hat es den Anschein, als sei meine Schwester, die Königin vom Immerwährenden Licht, in viel brisantere Dinge verwickelt als simplen Technologieschmuggel. Es sieht ganz danach aus, als stünde sie in Verhandlungen mit einer Spezies, die als ›Emissäre‹ bekannt sind.«
    »Von dieser … Spezies habe ich noch nie etwas gehört.«
    »Die Emissäre gehören zu den am besten gehüteten Geheimnissen der Shoal. Es handelt sich um ein rivalisierendes interstellares Imperium, das über eine eigene Transluminal-Technik verfügt, eine rücksichtslose Expansionspolitik betreibt und ständig in das Hoheitsgebiet der Shoal eindringt. Die Shoal haben einen triftigen Grund, um die bloße Existenz der Emissäre zu leugnen. Ich selbst traf einmal mit einer Vertreterin dieses Volkes zusammen, vor sehr, sehr langer Zeit, als ich kaum in den Status einer Ersatzkönigin aufgerückt war, und damals erschien die Möglichkeit einer Allianz zwischen unserer Rasse und den Emissären so gut wie ausgeschlossen.«
    Erinnerung starrte sie an. »Sie sind diesen Kreaturen begegnet ?«
    »Allerdings, und Sie sollten beten, dass Ihnen dieses Erlebnis erspart bleibt. Sie sind … grauenerregend. Und bei weitem nicht so angenehm im Umgang wie die Shoal.«
    »Ich verstehe.« Erinnerung war das Ungeheuerliche dieser Enthüllung
bewusst. Hätte ihm jemand anders als seine Königin dies erzählt, so hätte er die Geschichte glatt als Lüge abgetan. Und dennoch -
    »Wenn ich Sie recht verstehe, dann ging es bei Ihrer damaligen Begegnung mit den Emissären darum, sie als eventuelle Bündnispartner zu gewinnen. Darf ich fragen, aus welchen Gründen kein Pakt zustande kam?«
    »Schlicht und ergreifend gesagt hatten wir ihnen nichts zu bieten, und damals konnten sie von uns noch nicht profitieren. Wir hätten ebenso gut unzivilisierte Wilde aus der Zeit vor der Reformation sein können, die den Shoal Glasperlen zum Tauschhandel offerieren.«
    Eine Weile klickte und zwitscherte Erinnerung vor sich hin, während er laut nachdachte. »Wenn das so ist, dann darf man also davon ausgehen, dass Ihre Schwester mittlerweile über etwas verfügt, das die Emissäre

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