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Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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»Er malt ein Bild, ohne auf Düfte angewiesen zu sein, und dennoch klingt er irgendwie typisch menschlich, wie Ihr vorheriger Name. Wie sind Sie darauf gekommen?«

    »Ich entdeckte ihn rein zufällig, als ich mich mit kulturellen Recherchen beschäftigte, ehe ich meinen Posten als assistierender ökonomischer Berater Ihres früheren Botschafters auf dem Planeten Erde antrat. In meinen Ohren haben die Worte ein melodisches Timbre.«
    »Mir gefallen sie auch«, pflichtete sie bei. »Und jetzt her zu mir, mein Liebling«, fügte sie hinzu. Im gleichen Moment streckte sie ihre baumstammdicken Arme nach ihm aus, hob ihn in die Höhe und drückte ihn an ihren gewaltigen Leib. »Sie werden mir getreulich dienen.«
    »Ich verspreche es«, erwiderte Erinnerung, der bald Tage voller Wein und Rosen sein würde, während er endlich in einem Taumel der Lust versank. »Ich verspreche es.«

Kapitel Fünf
    Am nächsten Morgen lagen Dakota und Corso dicht aneinandergekuschelt auf dem Boden; mit dem Rücken schmiegte sie sich an seinen Bauch, ihr Kopf ruhte auf der Innenseite seines Arms. Der lotrechte Abgrund hinter der Tür befand sich kaum einen halben Meter von ihnen entfernt. Sie erinnerte sich an die leisen, stöhnenden Geräusche, die sie von sich gegeben hatten, als sie sich im matten Licht der Morgendämmerung liebten, und an das im Flüsterton geführte Gespräch davor, in dem er ihr erzählte, wie auch er in einer Zelle, die mit der ihren identisch war, gefangen gehalten wurde.
    Sie hätte zu gern gewusst, ob ihre Aufpasser sie vielleicht die ganze Zeit über beobachtet hatten, und ob sie in ihrem Liebesakt irgendeinen Sinn zu erkennen vermochten.
    Hinter ihr rührte sich Corso, und eine Welle seiner Körperausdünstungen stieg ihr in die Nase. Sie fragte sich, ob sie genauso stank wie er, und ob ihn dieser Geruch störte. Eine Gelegenheit, sich zu waschen, gab es für sie beide nicht. Taumelnd stellte er sich auf die Füße, und sie nahm an, dass er sich zu dem Ambrosiarohr begeben wollte.
    »Dieses Zeug darfst du nicht trinken«, warnte sie ihn.
    Er schüttelte den Kopf. »Im Augenblick kann es keinen Schaden anrichten.«
    »Blödsinn! Es vernebelt deinen Verstand und erleichtert es ihnen, dich zu manipulieren. Unsere Chancen, uns einen Fluchtplan auszudenken, stehen besser, wenn wir beide klar denken können.«
    Er bückte sich zu dem Stutzen herunter und berührte die biegsame Spitze, ehe er Dakota über die Schulter anblickte. »Uns zu Tode zu hungern, hilft uns auch nicht weiter. War das dein Ernst
gestern Nacht, als du sagtest, du wolltest versuchen, an der Außenfassade nach unten zu klettern?«
    Sie stützte sich auf einen Ellenbogen ab und sah ihn an. »Natürlich.«
    Wieder schüttelte er den Kopf. »Davon rate ich dir dringend ab. Wohin könntest du dich flüchten, vorausgesetzt, du kommst mit heilen Knochen am Boden an?«
    »Jesus, willst du denn nicht weg von hier?«
    »Ich hab’s einmal versucht.«
    Stirnrunzelnd starrte sie ihn an.
    »Hinunterzuklettern, meine ich. Ich nahm all meinen Mut zusammen und hab’s gewagt. Das Einzige, was dabei herumkam, war, dass ich um ein Haar abgestürzt wäre.«
    »Lucas …«, begann sie alarmiert.
    »Ich will nicht darüber sprechen, okay? Und was die Ambrosia betrifft, kannst du mir vertrauen, wenn ich dir sage, dass es kein Problem mehr darstellt. Ehrlich.«
    »Es versetzt dich in Schlaf.«
    »Nein, das wird es nicht.« Er beugte sich nieder, um an dem Rohr zu saugen, und Dakota sah zu, wie er mehrere Mundvoll des Zeugs schluckte. Halb erwartete sie, dass er daraufhin in sich zusammensinken würde wie ein Junkie nach einem frischen Schuss, doch er erwiderte ihren Blick mit denselben klaren Augen wie zuvor.
    Mit einem Kopfnicken deutete er auf den Stutzen. »Ich weiß, dass du mir nicht traust, aber …«
    »Du hast versucht, mir das Wrack unterm Hintern wegzustehlen. Zumindest das habe ich nicht vergessen.«
    »Hör mal, verlass dich wenigstens dieses eine Mal auf mich. Wenn ich lüge, na schön, dann hast du wieder etwas, das du mir vorwerfen kannst. Aber sieh dich doch an! Deine Rippen treten hervor. Du musst unbedingt Nahrung zu dir nehmen, Dak, andernfalls wirst du sterben.«

    Sie setzte sich in die Hocke, spürte, wie das warme Sonnenlicht ihr durchgebogenes Rückgrat streichelte, und vergrub den Kopf in ihre um die Schultern geschlungenen Arme. »Ich will dieses Zeug nicht trinken und dann wieder in der verdammten Folterkammer aufwachen«, erwiderte sie mit

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