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Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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her. Es begann, die Passagen, durch die die Bandati eingedrungen waren, zu versiegeln und die Teams der Vorhut zu isolieren, um dann die Maschinen wie die Lebewesen nach und nach in Stücke zu reißen.
    In wenigen Minuten wäre der letzte Bandati-Forscher getötet. Doch Dakota hatte begriffen, wie dringend erforderlich es war, zu fliehen; sie musste unbedingt einen Weg finden, von Ironbloom wegzukommen, ehe Corso noch mehr Schaden anrichten konnte. Nun kreiste ihr ganzes Sinnen und Trachten darum, eine Flucht zu arrangieren.
    Piri?
    Ihr Schiff meldete sich bei ihr als vage wahrgenommene, aber sehr vertraute Präsenz. Dakotas menschliches Gehirn vermochte sich das absonderliche, komplexe Netz, welches das Wrack gesponnen hatte, nicht vorzustellen. Um seine eigenen Ziele zu erreichen, hatte das Sternenschiff die Kommunikationsschemata eines ganzen Sonnensystems radikal verändert, obwohl es selbst
schwer beschädigt war und lediglich mit minimaler Kapazität funktionierte.
    
    Ich werde mich bereithalten. Wie lange ist es jetzt her, seit die Bandati so tief in das Wrack eingedrungen sind?
    
    Verdammt seist du, Corso, mitsamt deinen Protokollen!
    Das hättest du mir viel früher mitteilen müssen, Piri. Diese Nachricht klingt gar nicht gut.
    
    Wie bitte?
    
    Scheiße! Corso erzählte mir, sie wüssten, dass wir uns untereinander verständigen, Piri , du, ich und das Wrack. Offenbar haben sie mehr Informationen aus mir und Corso herausgeholt, als ich dachte. Jetzt kommt alles darauf an, dass wir schleunigst von hier verschwinden.
    Doch eine Antwort blieb aus. Die Anlage war wieder hinter die abgewandte Seite des Mondes gerückt, den sie umkreiste.
Sie erhaschte einen letzten flüchtigen Blick auf den Gasriesen – seit Ewigkeiten tobende Sturmsysteme und gigantische, parallele Bänder von braunen und blassgrauen Farbnuancen. Verstummt waren auch die leise flüsternden Stimmen der mit einem Bewusstsein ausgestatteten Wesen, die in den Datenspeichern des Wracks hausten, unentwegt beobachteten, aufzeichneten und auf die Rückkehr des Navigators warteten, der das Steuer übernähme … und dieser Navigator war sie.
    Kein Wunder, dass die aufkeimende Shoal-Hegemonie sich so entsetzlich vor den Weisen fürchtete, als diese Rasse in der Milchstraße eintraf. Jedes einzelne der fremden Sternenschiffe hätte sich als übermächtiger Gegner entpuppen können, als eine Macht, die stark genug war, um die Shoal zu vernichten; und die Weisen hatten eine ganze Armada solcher Schiffe losgeschickt.
    Corso hatte behauptet, sie, Dakota, sei nur noch am Leben, weil er die Bandati davon überzeugt hätte, sie könnten nicht auf sie verzichten. Aber sie hatte sich geweigert, auf seine Pläne einzugehen, und nun war er fort. Wie lange würde es noch dauern, bis man beschloss, sich ihrer zu entledigen? Wie viele Stunden oder Tage blieben ihr noch?
    Als die Sonne hinter dem Turm aufging, lag Dakota mitten in ihrer Zelle auf dem Boden und fühlte sich einsamer als je zuvor in ihrem Leben.
     
    Beinahe eintausendfünfhundert Lichtjahre von seiner planmäßigen Route entfernt tauchte ein Kernschiff der Shoal im Luminalraum auf. Es schwebte in der weiten interstellaren Leere am Rande eines Nebels, dessen Aussehen an Rauch erinnerte, der aus einem Vulkanschlot am Boden eines Ozeans herausquillt; ein trübes, orangefarbenes Feuer wütete unter Wolken aus dünnen Gasen, die sich über einen Bereich erstreckten, dessen Durchmesser fast einhundert Lichtjahre umfasste.
    Der Händler schwamm durch das abgeschottete, flüssige

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