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Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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Örtlichkeit gebunden sein.

    Das bedeutete, dass sie lediglich weit genug aus ihrer Zelle hätte herausklettern müssen, und ihr Iso-Anzug hätte wieder einwandfrei funktioniert.
    Sie fragte sich, was wohl passieren würde, wenn sie sich von dem havarierten Luftschiff einfach in die Tiefe fallen ließe. Nach der Zerstörung von Bourdain’s Rock hatte ihr Iso-Anzug sie sogar gerettet, als sie mit einem Felsbrocken von der Größe eines Berges kollidiert war.
    Im Grunde brauchte sie nur die Metallstrebe, an der sie kopfüber hing, loszulassen und darauf zu vertrauen, dass der Iso-Anzug sie rettete. Alles deutete darauf hin, dass sie unversehrt auf dem Boden ankommen und ihrer Wege gehen konnte, als sei nichts passiert.
    Doch diese Vorstellung in die Tat umzusetzen, war etwas ganz anderes. Jeder Nerv und jeder Muskel in ihrem Körper sträubten sich dagegen, ihren Klammergriff zu lösen.
    Allerdings sah es schon bald danach aus, als bliebe ihr gar keine andere Wahl. Das Luftschiff sank immer schneller und begann sich in seine Bestandteile aufzulösen. Das ankommende Raumschiff war mittlerweile dabei, auf einer freien Fläche am Flussufer zu landen, unweit einer planlosen Ansammlung von Gebäuden; diese Bauten, sowie Gebiete, die früher einmal Gärten oder kultivierte Felder waren, brannten nun lichterloh, wie auch ein großer Teil von Darkwater in Flammen stand.
    Scheiße!
    Vor Wut und Frustration stieß sie ein heiseres Gebrüll aus und ließ sich in dem Moment nach unten fallen, als das Feuer auf den Teil des Luftschiffs übergriff, an den sie sich so verzweifelt geklammert hatte. Schreiend stürzte sie im freien Fall nach unten und erhaschte dabei einen Blick auf das brennende Luftschiff, das gegen die Plattform ihres Turms prallte, die ihrer Zelle am nächsten lag und bereits hinter einem Flammenvorhang verschwand.

    Der scharfe Luftstrom pfiff jaulend an ihr vorbei, und abermals schrie sie in heller Panik, überwältigt von einer jähen Angst, ihr Anzug könne doch damit überfordert sein, sie nach einem derart langen Sturz in die Tiefe aufzufangen.
    Während der Boden ihr entgegenraste und sich immer weiter auszudehnen schien, konnte sie das eintreffende Schiff deutlicher sehen. Aus Luken in der oberen Sektion tauchten winzige Gestalten auf und schickten sich an, mit ausgebreiteten Flügeln um den Bug herumzuschwirren. Diese Neuankömmlinge waren eindeutig Bandati. Einige von ihnen entfernten sich von dem Schiff und strebten genau auf den Teil des Flusses zu, in dem Dakotas Sturz voraussichtlich enden musste.
    Sie sind hinter mir her.
    Davon war sie fest überzeugt.
    Irgendwo hatte man eine Impulskanone abgefeuert, denn plötzlich standen ein paar der winzigen, fliegenden Punkte in Flammen und fielen wie kleine Fackeln auf Dächer oder in die schmalen Gassen zwischen den Gebäuden.
    Dakota begriff, dass der Ort, an dem sie landete – falls sie den Aufprall überhaupt überlebte – von entscheidender Bedeutung war, wenn sie verhindern wollte, dass man sie sofort wieder gefangen nahm. Ginge sie im Fluss oder auf einer unbebauten Fläche nieder, würde man sie im Nu entdecken.
    Ihren Körper leicht anwinkelnd und sich wie ein Schwimmer durch die Luft bewegend, hielt sie auf eine Zusammenballung von Gebäudedächern zu, die von eng gewundenen Gässchen und Durchgängen getrennt wurden und sich in einer gewissen Entfernung von den neu angekommenen Bandati befanden, die sie beobachtet hatte.
    Immer rasanter hob sich ihr der Boden entgegen. Ein paar der Dächer drunten gingen plötzlich in Flammen auf, und der hochsteigende Qualm und die Hitze trübten ihren Blick. Sie nahm an, man hatte mit einer Impulskanone entweder direkt auf sie
oder auf die Bandati geschossen, die ausschwärmten, um sie abzufangen.
    Während der letzten Momente ihres Sturzes, kurz vor dem Aufprall, bekam sie deutlich einen Bandati aus dem Orion-Schiff zu sehen, der sich ihr bereits beängstigend genähert hatte. Er glich einer mit verblüffend vielen Details ausgestatteten Skulptur aus schwarzem Stein, die zum Leben erwacht war, eine sich bewegende, geflügelte Silhouette, die sich krass von den Dutzenden von Bränden abhob, die überall in Darkwater tobten.
    Erschrocken vergegenwärtigte sie sich, dass die Bandati Iso-Anzüge trugen; seit dem unseligen Auftrag, der sie nach Bourdain’s Rock führte, sah sie nun zum ersten Mal wieder jemanden, der sich ebenfalls dieser Technologie bediente.
    Vier Sekunden später traf Dakota auf dem Boden

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