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Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War

Titel: Lichtzeit - Gibson, G: Lichtzeit - Nova War Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gary Gibson
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einzuatmen.
    Zwischen Gebäuden, von denen die meisten in Flammen standen, tauchte sie auf einem freien Platz auf. Sie stand auf mit Wasser vollgesogenem Sand, also konnte der Fluss nicht mehr fern sein. In der Nähe sah sie ein verdralltes Gewirr aus krummen Metallstreben, um die sich Fetzen aus einem brennenden Material wanden; nach einer Weile erkannte sie, dass es sich um die Trümmer eines der Frachtluftschiffe handelte.
    Dann entdeckte sie über den Dachfirsten die Spitze des Orionschiffs. Es war so groß, dass sie es zuerst für ein anderes Gebäude gehalten hatte.
    Plötzlich traf Dakota ein schwerer Schlag in den Rücken, und sie wurde mit dem Gesicht nach unten in den feuchten Sand gepresst. Sie schrie und trat um sich, aber wer immer – oder was immer – sie überwältigt hatte, drehte ihr die Arme auf den Rücken und hielt sie mit eisernem Griff umklammert, so dass sie sich nicht bewegen konnte. Sie hob das Gesicht aus dem Sand, nur um Luft zu schnappen, und dabei sah sie die dunklen Schatten, die sich ihr näherten, begleitet vom trockenen Rascheln der Flügel.
    »Miss Merrick.« Bildete sie es sich nur ein, oder schmuggelte sich tatsächlich ein ungeduldiger Beiklang in die künstliche Stimme? »Mein Name lautet Tage voller Wein und Rosen, und als Agent des Hives Schummrige Himmel vor der Abenddämmerung bin ich gekommen, um Sie zu retten, ob es Ihnen passt oder nicht. Sie sind zur Kooperation verpflichtet.«
    »Leck mich am …«
    Eine kleine schwarze Hand reckte sich vor und drückte ihr Gesicht in den schwammigen Boden zurück. Wütend strampelte sie wieder mit den Beinen und spürte, wie ihr Zorn jedes andere Gefühl in ihr überlagerte. Sie fluchte, schimpfte und spuckte den
Schlamm aus, der in ihren Mund eingedrungen war. Im nächsten Moment wurde sie in die Höhe gezerrt und sah sich zusätzlich von dem Bandati, der sie immer noch festhielt, von drei weiteren schwer bewaffneten Wesen umringt.
    Sie rückten dicht an sie heran; Dakota merkte, dass man zuerst ihre Handgelenke, und danach ihre Taille und ihre Schenkel mit etwas umwickelte, bis sie sich überhaupt nicht mehr rühren konnte. Schmächtige Arme packten sie bei den Gliedmaßen und umklammerten sie wie mit Schraubzwingen. Vor Angst fing sie an zu schreien.
    »Seien Sie bitte still«, forderte eine synthetische Stimme sie auf.
    Zwei der Bandati packten jeweils einen ihrer Arme, während der dritte nach ihren Beinen griff. Er hob sie an, und sie hing zwischen ihren Häschern in der Luft. Das Geräusch klatschender Schwingen füllte ihre Ohren, als sie so niedrig über die Dächer dahinflogen, dass sie befürchtete, eine Kollision sei unausweichlich. Doch trotz ihrer Panik kam sie nicht umhin, über die Flugkünste dieser Kreaturen zu staunen. Sie fragte sich, wie es möglich war, dass sie so dicht nebeneinander herflogen, ohne sich gegenseitig zu behindern.
    Sie hatten sich höchstens eine Minute lang in der Luft befunden, da setzten sie bereits wieder mit einer ziemlich harten Landung in einer Gasse auf. Hier parkten mehrere große Fahrzeuge, robust aussehende Vehikel mit wuchtigen Kettenraupen und Geschützen am Heck.
    Ohne viel Federlesens verfrachtete man Dakota in den Fond eines dieser Vehikel. Ein Motor brüllte auf, das Fahrzeug vollführte eine Wendung um einhundertachtzig Grad und brauste dann mit hoher Geschwindigkeit, holpernd und schlingernd, durch ein Labyrinth aus Stelzen.
    Dakota brauchte nicht lange, um zu erkennen, dass ihr Ziel das Orion-Schiff war.
    Immer wieder erhaschte sie einen Blick auf das gewaltige
Raumschiff, das nahe am Flussufer aufragte, neben den immer noch brennenden Ruinen mehrerer Gebäude. Aus den Gondeln in der oberen Sektion zuckten Strahlen, weit entfernte Ziele treffend, während das Feuer aus benachbarten Türmen mit einem erratischen Raketenbeschuss erwidert wurde.
    Die Transportfahrzeuge erreichten offenes Gelände, und nun konnte Dakota sehen, wie weit sich der verheerende Brand ausgebreitet hatte. In der Ferne erspähte sie ein Dutzend Luftschiffe, die in einem halbherzigen Versuch, das Inferno einzudämmen, Löschwasser in die Flammen schütteten.
    Dann füllte das Orion-Schiff ihr gesamtes Blickfeld aus. Es ruhte auf massiven Stützen, und der Sand darunter dampfte. Das Fahrzeug, in dem man sie beförderte, steuerte in einem Endspurt auf die Rampe zu und schoss in das dunkle Innere des Schiffs hinein.

Kapitel Zwölf
    Keine zehn Minuten später hob das Impulsschiff ab und raste wieder in den

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