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Liebe 2000 - erotic science fiction

Liebe 2000 - erotic science fiction

Titel: Liebe 2000 - erotic science fiction Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Landfinder
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kleines Eckgestell. Porzellan zerbarst und fiel klirrend zu Boden. Lindas Gesicht würde schneeweiß.
    »Jim! Mein Gott, ist alles in Ordnung? Ich wollte ja gar nicht … Ich meine, sie ist einfach losgegangen …«
    Er trat einen Schritt vor, zu wütend, um etwas sagen zu können. Und eben als er die Hand erhoben hatte, um sie zu schlagen, kam aus der Ferne der Knall von Schüssen. Mayo erstarrte. »Haben Sie das gehört?« wisperte er.
    Linda nickte.
    »Das war kein Zufall. Das war ein Signal.«
    Mayo griff sich die Flinte, rannte hinaus und feuerte den zweiten Lauf in die Luft. Dann folgte eine Pause. Und dann kamen wieder die fernen Schüsse, eine gleichmäßige Dreierfolge. Es war ein etwas merkwürdiges Geräusch, fast so, als wären es eher Implosionen als Explosionen. Weit hinten im Park stieg eine Schar verängstigter Vögel zum Himmel hinauf.
    »Da ist jemand!« jubelte Mayo. »Bei Gott, ich habe Ihnen ja gesagt, daß ich jemanden finden werde. Kommen Sie!«
    Sie liefen nach Norden. Mayo suchte in seinen Taschen nach weiteren Patronen, um seine Flinte wieder zu laden und noch einmal Signal zu geben.
    »Ich danke Ihnen, daß Sie auf mich geschossen haben, Linda.«
    »Ich habe nicht auf Sie geschossen«, protestierte sie. »Das war nur Zufall.«
    »Der glücklichste Zufall der Welt! Die hätten hier durchziehen können, ohne jemals etwas von uns zu erfahren. Aber was für Gewehre benutzen die bloß? Solche Schüsse wie die habe ich noch nie gehört, und ich habe schon einiges erlebt. Warten Sie einen Augenblick.«
    Auf dem kleinen Platz vor dem Wunderland-Denkmal blieb Mayo stehen und hob die Flinte, um zu schießen. Dann ließ er sie langsam sinken. Er atmete tief ein. Mit rauher Stimme sagte er: »Drehen Sie sich um. Wir kehren zum Haus zurück.« Er schob sie herum, bis sie wieder nach Süden blickte.
    Linda starrte ihn an. Innerhalb einer Sekunde hatte er sich aus einem sanften Teddybären in einen Panther verwandelt.
    »Jim, was ist passiert?«
    »Ich habe Angst«, knurrte er. »Ich habe verdammte Angst, und möchte nicht, daß Sie auch Angst kriegen.« Abermals ertönte die dreifache Salve. »Achten Sie nicht mehr darauf«, befahl er. »Wir gehen zum Haus zurück. Kommen Sie!«
    Sie weigerte sich, rührte sich nicht von der Stelle. »Aber warum denn? Warum?«
    »Mit denen wollen wir nichts zu tun haben. Sie können mir glauben.«
    »Und woher wissen Sie das? Sie müssen es mir erzählen!«
    »Himmel! Sie werden mir keine Ruhe lassen, bis Sie es wissen, nicht wahr! Na schön. Sie wollen eine Erklärung für den Bienengeruch und die einstürzenden Gebäude und das alles?« Er drehte sie herum und richtete ihren Blick auf das Wunderland-Denkmal. »Na los doch! Sehen Sie es sich gut an.«
    Ein vollendeter Künstler hatte die Köpfe von Alice, dem verrückten Hutmacher und dem Märzhasen entfernt und alle durch riesige Heuschreckenköpfe ersetzt, die nur aus säbelförmigen Kiefern, Fühlern und Facettenaugen bestanden. Sie waren aus poliertem Stahl und glänzten voll unaussprechlicher Gefährlichkeit. Linda begann vor Abscheu zu wimmern und sank Mayo ohnmächtig in die Arme. Und wieder ertönte die dreifache Salve.
    Mayo fing Linda auf, warf sie sich über die Schulter und eilte zum Teich zurück. Nach wenigen Augenblicken erlangte sie das Bewußtsein wieder und fing an zu stöhnen.
    »Hören Sie auf!« knurrte er. »Plärren nützt auch nichts.« Vor dem Bootshaus stellte er sie auf die Füße. Sie zitterte, war aber bemüht, sich zu beherrschen. »Gab es hier Fensterläden, als Sie einzogen? Wo sind sie jetzt?«
    »Weggepackt.« Sie mußte die Worte einzeln herausquetschen. »Hinter dem Spalier.«
    »Ich werde sie wieder einhängen. Sie füllen möglichst viele Eimer mit Wasser und stellen sie in die Küche. Los!«
    »Werden wir belagert werden?«
    »Reden können wir später. Los!«
    Sie füllte die Eimer und half Mayo dann, den letzten Laden in die Fensteröffnung einzupassen. »Fertig. Und jetzt ins Haus!« befahl er. Sie gingen hinein, schlossen und verriegelten die Tür. Die schwachen Strahlen der Spätnachmittagssonne filterten durch die Lüftungsschlitze der Läden. Mayo begann die Patronen für das Cosmi-Gewehr auszupacken. »Haben Sie irgendeine Schußwaffe?«
    »Einen .22er Revolver. Er muß irgendwo sein.«
    »Munition?«
    »Ich glaube.«
    »Machen Sie alles fertig.«
    »Werden wir belagert werden?« fragte sie noch einmal.
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, wer sie sind, was sie sind und

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